Die Überschrift der Aufmacherseite vom 3. Buch Abendblatt ist heute mal wieder etwas daneben. Wir lesen: “Stormarner beschweren sich besonders oft”. Das ist eine Pauschalaussage über die Beschwerdehäufigkeit in Deutschland, die in Stormarn angeblich besonders ausgeprägt sein soll. Doch im Kleingedruckten ist dann nur noch von Protesten über Fluglärm die Rede. Sehr drollig, Reporter Klix!
Ich habe mich als Ahrensburger Bürger noch nie über Fluglärm beschwert. Ganz einfach, weil ich davon noch nie davon gestört worden bin. Besonders nicht nach 23 Uhr, weshalb ich mich wundere, dass der Ahrensburger Bürgermeister zitiert wird mit seiner Forderung: “Wichtig ist, die hohe Zahl der verspäteten Nachtflüge nach 23 Uhr zu reduzieren.”
Okay, es gibt natürlich Menschen, die sehr viel empfindlichere Ohren haben als ich und die möglicherweise direkt unter der Flugbahn wohnen. Und deshalb ist ihr Protest gegen Fluglärm durchaus angebracht, zumal sich der vermeiden oder wenigstens reduzieren lässt.
Aber wissen Sie, Herr Bürgermeister, was noch sehr viel wichtiger ist als der Lärm der Flugzeuge? Ich verrate es Ihnen: Wichtig ist, dass die hohe Zahl täglicher Donnerzügen durch Ahrensburg vermieden wird! Denn diese langen Güterzüge sollen kommen; und mir ist nicht bekannt, dass Verwaltung und Politik inzwischen etwas gegen die Absicht der Bahn unternommen haben, damit das Donnerwetter an unserer Stadt vorübergeht. Wohlgemerkt: Die Güterzüge zwischen Skandinavien und Italien sollen Tag und Nacht durch Ahrensburg donnern. Und dafür bekommt Ahrensburg dann eine S-Bahn, die nicht benötigt wird.
Ich erinnere daran: Im September 2017 fand eine Einwohnerversammlung statt, wo es um das Thema Lärmschutz ging. Im September 2017! Und was ist seither geschehen? Wo bleibt die Wiedervorlage im Stormarn-Teil vom Hamburger Abendblatt, wo Reporter Klix heute in den Himmel schaut, statt auf den Boden von Ahrensburg blickt, wo das Unheil heranrollen wird, das den Fluglärm vergessen lassen wird, weil dieser das kleinere Übel sein wird. Allerdings: Wenn es dazu kommen sollte, dann ist der derzeitige Bürgermeister nicht mehr im Amt. Und vermutlich auch nicht mehr in Ahrensburg.
Bei Ihrem Bericht über den Fluglärm haben Sie das Wichtigste vergessen: Anscheinend ist nicht ausschlaggebend, wie viele Leute sich beschweren, sondern wievielmal sich beschwert wird.
Der Bürgermeister scheint ja für noch nicht einmal 100 “nicht anonyme” Stormarner mehr Aufriss zu machen als für die ganzen Ahrensburger, die den Blaumann nicht wollen?
Will sagen, beim Blaumann waren es zwar viele Leute, aber diese nur jeweils mit einer Beschwerde. Das war der Fehler!
Es gibt in Indien einen Service, der die e-Mail-Beschwerden massenweise verfasst und verschickt. Vielleicht kommt der Blaumann dann ja doch noch weg!
LG Frank