Ahrensburg hat rund 34.000 Einwohner. Bei der letzen Einwohnerversammlung heute vor einer Woche im Marstall waren nach meiner Information gerade mal 40 Bürger gekommen, von denen vielleicht 10 oder auch mehr Pflichtbesucher waren, zum Beispiel Politiker. Was bedeutet: Eine Einwohnerversammlung der Stadt Ahrensburg, die einzig und allein für die Einwohner veranstaltet wird, ist so spannend, dass weniger als 1 Promille der Einwohner sich dort blicken lassen.
Natürlich liegt das auch an den Themen. Aber es liegt vor allem daran, dass die Einwohner gar nicht ausreichend informiert werden über das, was dort wann im Marstall stattfindet.
Zu dieser Information ist die Stadtverwaltung gegenüber den Einwohnern verpflichtet via Ankündigung in den örtlichen Zeitungen. Aber: Ahrensburg hat schon seit zig Jahren keine örtliche Zeitung mehr wie es die “Ahrensburger Zeitung” gewesen ist. Sondern nur eine regionale Tageszeitung mit lokaler Beilage. Diese lokale Beilage jedoch erscheint im gesamten Gebiet von Stormarn, also weit über die Stadtgrenze von Ahrensburg hinaus.
Und dann ist dort noch ein Anzeigenblatt, das immerhin in jedem Briefkasten der Stadt steckt oder zumindest stecken sollte. Inwieweit es auch gelesen wird, weiß ich nicht, denn ich kenne keine Leseranalyse, die den Anzeigenkunden vorliegt, damit die wissen, was sie für ihr Werbegeld bekommen.
Die öffentlichen Bekanntmachungen der Stadt Ahrensburg werden im Stormarn-Teil vom Hamburger Abendblatt veröffentlicht. Also im gesamten Kreis Stormarn. Gegen viele Euro aus der Ahrensburger Stadtkasse. Und ich bin mir sicher: Niemand im Rathaus weiß, wie viele Zeitungsexemplare überhaupt im Stadtgebiet von Ahrensburg verbreitet werden – möglicherweise waren sogar alle Ahrensburger Leser des Blattes in die Einwohnerversammlung gekommen?
Und: Jüngere Einwohner, für die viele Themen aus ihrer Stadt am wichtigsten sind, lesen kaum noch Zeitung. Ich wette, dass die sogar nicht einmal wissen, was ein Bürgervorsteher ist, bzw. dass dieser nicht nur das Faß auf dem Oktoberfest ansticht, sondern auch zu Einwohnerversammlungen einlädt.
Bevor der Bürgermeister anno damals sein Amt zum ersten Mal angetreten hatte, da hatte er den Bürgern von Ahrensburg versprochen, dass vorrangig die Kommunikation zwischen Verwaltung und Einwohnern verbessert werden solle. Von einer “Rathaus-Postille” hatte Michael Sarach damals gesprochen. Kann sich noch jemand daran erinnern…?
Hallo Herr Dzubilla,
Es lag aber leider auch daran, dass es die SPD offenbar für nötig hielt, Ihre Veranstaltung zu den hohen Mieten in Ahrensburg ( Ihr Beitrag vom 24.11.) auf das gleiche Datum zu legen.
Herrn Wilde zu Folge, stand der Termin für die Einwohnerversammlung bereits vor der Bekanntgabe der SPD Veranstaltung fest obwohl die SPD das Gegenteil behauptet. Doch da bin ich geneigt, Herrn Wilde zu glauben.
Es liegt aber auch daran, dass Einwohnerversammlungen nicht gerade für Ihren hohen Unterhaltungswert bekannt sind und das ist nicht nur an den Themen fest zu machen, sondern leider auch an Referenten. Da wird tatsächlich der Text von PowerPoint Präsentationen wortwörtlich von der Leinwand abgelesen, mit dem Rücken zum Publikum !!! Manchem Anwesenden könnte der Verdacht gekommen sein, dies sei ein ausgeklügeltes Konzept um ausufernde Besucherzahlen zu vermeiden.
Um zumindest das Problem mit der Information zu beheben, unterstützten die anwesenden Einwohner den Antrag von Herrn Siemers (Bürger- und Grundeigentümer Verein “Waldgut Hagen”), die Verwaltung möge Ihrer Informationspflicht zukünftig durch einen Newsletter nachkommen, den jeder Bürger durch den freiwilligen Eintrag in eine Mailing Liste beziehen könne.
Was die Kurzweiligkeit zukünftiger Vorträge angeht bin ich aber aus Erfahrung eher pessimistisch.