Nachdem ich am 9. 11. 2018 das Ahrensburger Stadtmarketing reklamiert habe und danach passend zum Beginn des Karnevals, nämlich am 11. 11. um 11:11 Uhr, auf Szene Ahrensburg geschrieben habe, dass das Ahrensburger Stadtmarketing auf der Zielgeraden angekommen ist, da ist nun auch die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt aus ihrem Dornröschenschlaf aufgewacht und dem Thema Stadtmarketing nachgegangen. Heute in einem riesengroßen Aufmacher mit der Überschrift: „Ahrensburg-Marketing: Verein soll übernehmen“…
…schreiben Ralph Klingel-Domdey und Janina Heinemann so gut wie nichts Neues zum Thema mit Ausnahme der Stellungnahme von Angelika Andres, die zum Stadtmarketing kurz und bündig erklärt, dass sie “topmotiviert” sei.
Dass ein Verein das ganze Dilemma übernehmen soll, war bereits Vorschlag der Beratungsgesellschaft Cima im Frühjahr und wurde gar nicht beschlossen, wie die Schlagzeile von heute suggeriert. Und in dem Beitrag werden Stimmen von Politikern gedruckt, die mehr oder weniger nichtssagend sind.
Vielsagend ist aber der Humbug, den der Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der WAB, nämlich Peter Egan erzählt, der offenbar gar nicht begriffen hat, was Marketing für eine Stadt wie Ahrensburg überhaupt bedeutet. Ich zitiere seine Meinung, nachdem das Thema Stadtmarketing seit vier Jahren kostenträchtig behandelt wird, und verkneife mir dazu jeden weiteren Kommentar:
Peter Egan: „Stadtmarketing ist wichtig. Aber ich sehe nicht, zu welchem Nutzen die Kosten für einen Stadtmanager führen.“ Er fordert stattdessen mehr Budget für den Einzelhandel: „Aktionen wie die Blue Night , Oldtimershow oder der Food Truck Sunday zeigen, dass so etwas ausreicht. Wir sind eine Gewerbestadt, wollen keine Tourismuszentrale werden.“
Auch dass zwischen Angelika Andres, Leiterin der Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung, und Michael Sarach, Leiter der städtischen Verwaltung, das Tischtuch zerschnitten ist und wenig Zuneigung herrscht, ist kein Geheimnis in der Stadt, denn das geht nun schon seit über sieben Jahren so und ist bereits vor dem Arbeitsgericht gelandet und somit auch in den Medien.
Und damit komme ich zum Eigentlichen: Den ganzen Beitrag im 3. Buch Abendblatt können Sie in die Tonne werfen. Weil das Entscheidende überhaupt nicht drin steht. Und das Entscheidende wäre eine Stellungsnahme des Bürgermeisters, der die komplette Verantwortung hat und Dienstvorgesetzter von Angelika Andres ist, die das Stadtmarketing seit vier Jahren leitet bzw. leiten soll.
Kein Wort also vom Bürgermeister. Auch nicht der Hinweis der Redaktion: „Bürgermeister Michael Sarach war auf Anfrage der Redaktion nicht bereit zu dem ihn betreffenden Thema Stadtmarketing persönlich Stellung zu nehmen, bzw. eine Erklärung durch die Sprecherin der Stadt abgeben zu lassen.“
Zwar werden in dem Beitrag die Kosten der Agentur Cima mit rund 40.000 Euro angeführt, nicht aber die Kosten, die durch die Stabsstelle in vier Jahren verursacht wurden, und die ich auf rund eine halbe Million Euro schätze.
Postskriptum: Immerhin hat die Redaktion einen Witz gebracht, auch wenn dieser Gag vermutlich unfreiwillig entstanden ist. Wenn wir die Seite vom 18.11.2014 neben die Seite vom 17.11.2018 stellen, dann erkennen wir im Bilde, was Angelika Andres in diesen vier Jahren gemacht hat: Däumchen gedreht.
Und hochnotpeinlich ist, dass die Stormarnbeilage auch außerhalb von Ahrensburg gelesen wird, so dass die Menschen im ganzen Kreis Stormarn über die Deppen in Ahrensburg lachen, die seit vier Jahren Marketing planen und im Grunde gar nicht wissen, was sie überhaupt wollen, aber Hunderttausende Euro Kosten verursacht haben. Und die naiven Politiker lassen sich in der Zeitung auch noch namentlich vorführen. Der Bund der Steuerzahler wird sich über dieses Thema “freuen”.
Das Einzige, was mir aus den 4 Jahren Stadtmarketing in Erinnerung ist, dass ist die Blue Night, die’s vor zwei Jahren gab, und die am 1. Dezember noch einmal kommt. Und dafür das ganze Geld?
Richtig ist, dass die “Blue Night” eine Aktion vom Stadtforum, also von Ahrensburger Kaufleuten ist. Die Stadt gibt Geld dazu – und zwar 25.000 (fünfundzwanzigtausend) Euro – und strahlt das Rathaus für diese eine Nacht blau an. Stadtmarketing wäre, wenn die Stadt das Rathaus reinigen würde, und zwar das Relief über dem Eingang. Seit Jahren schon verdreckt das mehr und mehr. Für einen Bruchteil der 25.000-Euro-Beleuchtung für eine Nacht könnte man stattdessen besser die Fassade reinigen für ein paar Jahre. Aber darauf muss erst mal jemand kommen.
Der Stadtverordnete Peter Egan, Fraktionsvorsitzender der WAB, ist der Meinung, dass alte Autos und Fastfood-Trucks gleichbedeutend sind mit Stadtmarketing und dafür ausreichend sind. Das zeigt die Kompetenz der WAB. Und dann wundert man sich über gar nichts mehr in Ahrensburg.
Und der Bürger blicket stumm nach dem Weihnachtsmarkt sich um. 🙁