Bürgermeister als Radfahrer: Hatte Michael Sarach womöglich einen Plattfuß…?

Heute macht das 3. Buch Abendblatt auf mit der Schlagzeile: „Was die Bürgermeister vom Radwege-TÜV lernen“. Und im Bilde sehen wir die redaktionellen Radfahrer aus dem Kreis Stormarn, angeführt vom wichtigsten, nämlich Ralph Klingel-Domdey. Und daneben stehen die Bürgermeister von Bad Oldesloe, Trittau, Oststeinbek, Ammersbek und Reinfeld. Aus Bargteheide war zu diesem Fototermin der Bauamtsleiter erschienen, und aus dem Kreis der Landrat höchstpersönlich. Dazu zwei Herren vom ADFC. Eine Frauenquote wurde in diesem Fall nicht berücksichtigt.

Das Treffen dieser Tour de Trance fand in Ahrensburg statt. Und die Bürger der Stadt werden sich spätestens an dieser Stelle fragen: Und wo ist bzw. war der Ahrensburger Bürgermeister? Hatte sein Fahrrad vielleicht einen Plattfuß gehabt; und nachdem er den Schlauch geflickt hatte, waren seine Kollegen bereits auf und davon geradelt…?

Über den wahren Grund für das Fernbleiben von Michael Sarach kann ich nur mutmaßen. Und ich mutmaße, dass unser Verwaltungschef nicht zu diesem Radfahrertreffen gekommen ist, weil er sauer ist über das Resultat mit der Note 5 für Ahrensburg bei dem besagten Klingel-Domdey-Test. Das ist an anderer Stelle im Blatt nachzulesen, wo Sarach wie folgt zitiert wird:  „Die Serie war insofern einseitig, als lediglich der Vertreter des ADFC zu Wort gekommen ist. Die Stadt hat im Rahmen des Masterplans Verkehr auch ein Radverkehrswegekonzept erarbeitet. Das wird kontinuierlich abgearbeitet.“

Das ist schon verwunderlich. Nämlich dass der Bürgermeister von Ahrensburg erst jetzt erkennt, dass Klingel-Domdey einseitig informiert. Leser von Szene Ahrensburg wissen das eigentlich schon seit Jahren.

Und wenn der Leser das Foto sieht und die Unterschrift dazu liest, dann denkt er: „Toll, die Herren sind auf ihren Fahrrädern bis nach Ahrensburg geradelt, um sich dort fotografieren zu lassen.“ Und der Blogger fügt hinzu: Das haben sie vermutlich nicht während ihrer Dienstzeit gemacht, sondern dafür haben sie bestimmt ihre Freizeit geopfert.

Die Wahrheit indes schaut anders aus: Es handelt sich bei den abgebildeten Rädern mit den prominenten Protagonisten um eine Werbeaktion der Firma e-motion aus Ahrensburg. Der redaktionelle Werbetext in dem Beitrag lautet: „Weil E-Bikes derzeit im Trend liegen, stellte die Firma e-motion Ahrensburg spontan Fahrräder für das mobile Treffen zur Verfügung.“

Ja, spontaner geht nicht. Und wozu ich nur sagen kann: Gut, dass es ein Radwege-Test gewesen ist! Wäre es nämlich ein Abendblatt-Test von öffentlichen Toiletten im Kreise Stormarn gewesen, dann hätten alle Verantwortlichen ihre Klobürste für das Foto selber mitbringen müssen!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. September 2018

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