Am 11. Juli 2018 stand im Hamburger Abendblatt ein Gastbeitrag von Annette Eschenbach. Sie ist Professorin für Bodenschutz und Bodentechnologie und Mitglied im CEN an der Universität Hamburg. Überschrift ihres Beitrages: „Gestresste Straßenbäume werden künftig früher sterben“.
Professor Eschenbach betrachtet in ihrem Beitrag nicht nur die Folgen des Klimawandels, sondern sie weist auch auf überbaute, verdichtete Böden hin und vermerkt, dass in Hamburg zur Zeit 60% der Stadtfläche als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt und mehr als ein Drittel versiegelt ist.
Und damit komme ich nach Ahrensburg, und zwar zum Lindenhof. Wer dort vorbeigeht, der erkennt: Die Linden am Neubau sehen sehr gestresst aus – wenn Sie mal auf die Abbildung links klicken wollen! Und wer den Stress der Bäume auf die heißen Sommertage schieben will, die wir gerade erlebt haben, der muss seine Augen nur mal zur anderen Straßenseite richten, wo die Bäume im saftigen Laub und vollen Grün stehen!
Apropos Grün: Die Lindenhof-Bebauung, die dort gerade entsteht, verdanken wir nicht zuletzt auch der Fraktion der Grünen vom Bündnis90, die mit ihren Stimmen zusammen mit der CDU für einen Mehrheitsbeschluss gesorgt haben und damit gleichzeitig für das Abholzen der Linden in der Wilhelmstraße. Und die bestehenden Bäume in der Bahnhofstraße haben die Architekten des Kolosses ohnehin nicht vorgesehen, wie aus deren Zeichnung deutlich abzulesen ist – siehe die Abbildung!
Oder mit anderen Worten: Das Absterben der Bäume scheint so etwas zu sein wie eine Sollbruchstelle bei der gesamten Investition. Und an der Alten Reitbahn soll das eine massive Fortsetzung finden, wie wir heute dem 3. Buch Abendblatt entnehmen können, wo Ralph Klingel-Domedey schon wieder sehnlichst für sein Traum-Kino am Bahnhof klingelt, dem Alibi für die Bebauung der Alten Reitbahn.
Nachtigall, ick hör’ dir trapsen!
Hat Herr K-D womöglich Aktien des Kinobetreibers? Oder spekuliert er auf die Gratis-Pressekarten für die Vorstellungen? Aber er hat ja Recht: Jeder, der am Abend im Kino sitzt, liest an diesem Abend das Abendblatt nicht. Und am nächsten Morgen ist es sowieso schon von gestern.
Wer ist dafür zuständig dafür, dass die Linden nicht geschädigt werden? Warum übersieht der Redaktionsleiter der Stormarn-Redaktion diesen Baumfrevel, zumal er jeden Tag mit der Bahn nach Ahrensburg kommt? Geht er vielleicht ganz bewusst nicht durch die Bahnhofstraße sondern lieber die Stormarnstraße entlang, um das Absterben der Bäume nicht mit ansehen zu müssen???
Richtig wäre die alten Bäume, die sich gegenseitig beschatten, rigoros zu kürzen, oder neue, junge zu pflanzen. Wer sagt mir, wo überall in Deutschland neue Wäldert entstehen? Weißt keiner, oder? Aber abholzen, abholzen! Lasst die Wälder wieder wachsen!!! Dort wo sie schon immer waren! Und informiert euch, was so ein Baum für uns Gutes tut! Was nützt uns ein pompöses, neues Wohnviertel, wo nur Gutgestellte wohnen, wenn dort kein Zweiglein Grünes ist? Demnächst, weil der Baum das Grundwasser speichert, wird hier nur Wüste entstehen! Der Sauerstoff, der uns durch das Laub quasi geschenkt wird, wird sich im Winde verwehen. Vielleicht ist das einigen Menschen, die bisher nicht hier gelebt haben recht, mir jedenfalls nicht!
Natürlich müssen die alten Bäume weichen. Durch die Randbebauung würden die Kronen ja direkt in die Fenster des Gebäudes wachsen. Also wird die Regenzufuhr an die Wurzeln verhindert, damit die Bäume austrocknen. Wie Sie richtig schreiben: Sollbruchstellen. Wenn die Grünen sich auf den Ursprung ihres Parteiprogramms besinnen würden, dann würden sie einen Baustopp samt Rückbau beantragen. (lol, soll natürlich ein Scherz meinerseits sein!)
Da wir ja wissen, dass auch die Mitarbeiter des Rathauses regelmäßig auf ” Szene Ahrensburg” vorbeischauen, stellt sich die Frage warum niemand eine ausnahmsweise Bewässerung durch z.B. Angestellte des Bauhofes veranlasst? Andere Städte machen das doch auch. Da werden aktuell sogar die Wasserwerfer der Polizei zur Bewässerung der Not leidenden Bäume genutzt. Die Linden vor dem Lindenhof tragen übrigens aktiv zum Schallschutz für den in Bälde zu erwartenden Lärm durch Güterzüge bei. Ein Erhalt der Bäume liegt also im Interesse aller Bürger.
Was denn, nur vier Kommentare zu diesem Thema??? Sind die Ahrensburger Bürger alle im Urlaub? Oder ist es allen egal, dass hier ein Stück grüne Lunge in der Innenstadt stirbt bzw. bereits gestorben ist? Als es damals um die Kastenlinden in der Großen Straße ging, hat das sogar bis zur Bürgerabstimmung geführt. Und heute? Nicht mal die Grünen, die eine Mitschuld an diesem Dilemma haben, mucken auf. Traurig, traurig. 🙁
Der Vollständigkeit halber: