Heute, also am Mittwoch, berichtet das 3. Buch Abendblatt über die Tagung vom Hauptausschuss am vergangenen Montag mit der Überschrift: „Wie soll Ahrensburg für sich werben?“ Ich habe von dieser Sitzung bereits gestern erzählt. Und als ich heute den ersten Absatz des Berichtes von Janina Dietrich gelesen hatte, da musste ich nicht mehr weiterlesen um zu wissen, dass die junge Dame nicht richtig verstanden hat, was dort am Montag präsentiert worden ist.
Zunächst einmal: Was ist ein Slogan? Ein Slogan ist die Essenz der Markenstrategie. Er ist kurz, prägnant und möglichst originell, damit er beim Volke im Gedächtnis bleibt. Zum Beispiel die Klassiker wie Persil: „Da weiß man, was man hat.“ Oder McDonald’s: „Ich liebe es.“ Oder Aral: „Alles super“. Oder AOK: „Die Gesundheitskasse“. Oder Ahrensburg:„Hamburgs schöne Nachbarin“.
Janina Dietrich behauptet heute allen Ernstes, dass „eine Lenkungsgruppe zum Stadtmarketing, bestehend aus Vertretern der Verwaltung, der Politik, der Kaufleutevereinigung Stadtforum, der Interessengemeinschaft Hagener Allee, der Industrie- und Handelskammer sowie des Hotel- und Gaststättenverbandes“ einen Slogan für Ahrensburg entwickelt hat – donni, donni aber auch! Und dieser Werbespruch lautet kurz, prägnant und originell:
„Ahrensburg vereint das Beste aus zwei Welten, wo Kinder glücklich groß werden, wo starke Wirtschaft weiter wächst und wo man das Leben bewusst genießt.“
„Mit dieser Botschaft“, so behauptet Janina Dietrich weiter, „will Ahrensburg künftig für sich werben.“ Oder mit einem Wort: Mumpitz. Denn richtig ist: Am vergangenen Montag hat die Agentur CIMA keinen Slogan präsentiert, sondern lediglich eine Bestandsaufnahme bekannter Fakten über Ahrensburg vorgelegt mit einer Empfehlung über das weitere Vorgehen in Sachen Stadtmarketing inkl. der Honorarforderung der Agentur. Und wenn das in diesem Tempo so weitergeht, meine lieben Mitbürger, dann können wir so in schätzungsweise drei bis fünf Jahren damit rechnen, dass Ahrensburg ein Stadtmarketing betreibt.
Postskriptum: In diesem Zusammenhang weise ich auch auf meinen Blog-Eintrag vom 12. Mai 2015 hin, wo Sie bitte das Zitat am Ende beachten wollen!
Stadtmarketing existiert in Ahrensburg definitiv nicht.
MIt dem genannten Spruch “Ahrensburg – Hamburgs schöne Nachbarin” kann ich noch etwas anfangen. War das nicht so Mitte der 80er Jahre?
DIeser Slogan war kurz und einprägsam (siehe obige Lernerfolgskontrolle).
Aus den “drei” Welten auf “zwei” Botschaften zu schließen, ist tatsächlich etwas absurd.
Noch absurder ist es, dass derzeit viel Geld ausgegeben wird, um einen Slogan, eine Botschaft zu finden. Wer, wenn nicht wir Ahrensburger selbst, könnte einen solchen einprägsamen Spruch finden?
“Ahrensburg -Hamburgs Schlossstadt…”
“Ahrensburg – City-Partner von Hamburg”
“Ahrensburg – DIE familienfreundliche Stadt in Stormarn”
Ganz aktuell und nachrichtlich neu fällt mir auf, dass demnächst DIE (!) Großveranstaltung Hamburgs – die EuroEye-Cyclassics – unseren schönen Ort “besuchen” wird. (19. August 2018 – letzter Ferientag SH)
Derzeit wird eine Route angegeben, die einmal quer durch unsere Stadt führt.
Warum springt nicht endlich mal die Stadt (-Marketing) auf diesen starken zug auf und wirbt endlich und kurzfristig damit?
Etwa 14.000 Radfahrer würden durch Ahrensburg fahren, das Stadtforum müsste nichts weiter organisieren – die Lokalitäten würden in der Innnenstadt und drumrum gewaltige Umsätze mit den Zuschauern machen, tausende würden das Rennen hier direkt vor Ort verfolgen, hunderttausende an der ganzen Strecke und sicherlich eine noch größere Zahl im Television….
Jetzt müsste nur mal jemand aktiv werden und bei der Cyclassics-Routenplanung die Stadt Ahrensburg mit dem SCHLOSS ins Spiel bringen und wir hätten Stadtwerbung ohnegleichen!
Vielleicht reicht es ganz praktisch aus, wenn unser “vermeintliches ” Stadtmarketing sich gegenüber den Cyclassics-Veranstaltern einverstanden erklärt, das “Schloss-Bild” für die derzeitige Routenplanung dieser Großveransatltung zu benutzen.
…leider passiert noch nix….
Monika Veeh hat es wieder mal total richtig erkannt: “Ahrensburg ist das Beste aus zwei Welten”. Und woher weiß die Monika das? Vermutlich hat sie dieselbe DVD bestellt wie die CIMA, wo man “Das Beste aus zwei Welten” in Sachen “Markttechnik und Optionstrategien für ein optimiertes Trading-Ergebnis” findet. Hätte die Stadt sich diese DVD ebenfalls gekauft, dann hätte sie sich zigtausende Euro für die CIMA sparen können, um Ahrensburg als das Beste aus zwei Welten zu erkennen! 😉
Zur Verdeutlichung über die Aussage zur “Einzigartigkeit” von Ahrensburg: „Bargteheide vereint das Beste aus zwei Welten, wo Kinder glücklich groß werden, wo starke Wirtschaft weiter wächst und wo man das Leben bewusst genießt.“ Und das gilt auch für 100 andere Städte im Umkreis von Ahrensburg. Es ist also eine tolle Leistung, die sich die Lenkungsgruppe geleistet hat.
Auch wir Narren können “genießen”. Wirklich.
Aber “Ahrensburger” können weit mehr, nämlich nach der “Lenkungsgruppen-Botschaft” sogar “bewusst genießen.“
Pahh – als ob man unbewusst genießen kann. Das ist normalen Menschen nicht möglich.
Aber “Ahrensburger” sind ja auffällig nicht-normale Menschen.
“Ahrensburger” sind sogar auffällig doppelt, mit auffällig glücklichen Kindern und auffällig starker Wirtschaft.
Das ist toll.