Ulrich Kewersun vom Bauamt Ahrensburg hatte zu einem Pressegespräch eingeladen, um dort höchst Wichtiges zu verkünden, nämlich dass die Stadt ihren Vertrag mit der Firma Wall GmbH (gehört zur französichen Firma JCDecaux) um sieben Jahre verlängert hat. Das Unternehmen unterhält die City-Light-Poster-Werbung in Ahrensburg und damit auch die Wartestände an Busstationen.
Szene Ahrensburg war nicht eingeladen zu diesem Pressegespräch, weil Szene Ahrensburg ja auch nicht von der Stadt durch Werbung subventioniert wird wie beispielsweise ahrensburg24. Und Lilliveeh, die Werbeprinzessin, hat dann auch erwartungsgemäß freundlich berichtet und darüber informiert, dass das Plakat auf der großen Werbesäule am Stadteingang (U-Bahn West)ein Geschenk der Wall GmbH ist. Warum ein Geschenk? Lilliveeh: „Die große Werbefläche dort lässt sich nur auf einer Seite gut vermarkten, weil auf der anderen Seite direkt Bäume stehen.“ Also das berühmte Thema vom geschenkten Gaul.
Und das 3. Buch Abendblatt berichtet heute auf der Seite 1: “Ahrensburg heißt Besucher am Ortseingang willkommen”. Diese Meldung ist uralt wie Asbach, denn Ahrensburg heißt Besucher am Ortseingang schon seit vielen Jahren willkommen. Lediglich das Plakat wurde mal wieder ausgetauscht.
Und was wäre passiert, wenn Ulrich Kewersun mich zum Pressegespräch eingeladen hätte? Ich verrate es ihm an dieser Stelle: Harald Dzubilla hätte gefragt, wie lange das teure Luxus-Klo vor dem Rathaus noch stehen soll, wofür die Stadt an eben die Wall GmbH zahlen muss. Und ich hätte meine Frage ergänzt: Wie schaut es denn hier in den letzten 12 Monaten aus mit der Kosten-Leistung-Rechnung, sprich: Mit wie viel Euro wird ein Toilettengang von der Stadt zut Zeit suventioniert?
Und dann hätte ich mich auch noch erkundigt, warum die Stadt auch Werbung für Zigaretten an den CLP-Säulen duldet, wohl wissend, dass die Aufforderung zum Rauchen eine Beihilfe zum Suizid ist und auch von Kindern und Jugendlichen gesehen wird.
Hallo Herr Dzubilla,
offenbar hatte Herr Kewersun so eine Ahnung, als er „Szene Ahrensburg“ nicht zu seinem Pressegespräch eingeladen hat.
Wenn Sie aber bekümmert darüber sind, dass die Stadt Ahrensburg andere Werbe-Medien als „Szene Ahrensburg“ berücksichtigt, stellen wir uns einmal und nur für einen kurzen Moment vor, es sei anders. Es bestünde dann womöglich die Gefahr, dass auch „Szene Ahrensburg“ nur noch willfährige Berichterstattung betriebe. Und das wäre doch traurig und wirklich schade.
Mit nachbarlichen Grüßen
Wolfgang Schrimpff
Und Narrenhof hätte Herrn Kewersun gerne gratuliert – zur Werbung für die neuen CDU-Kabelbinder, die sämtliche Wahlplakate an den Bäumen festhält, mindestens vier neue CDU-Kabelbinder pro Plakat, z.B. im Wulfsdorfer Weg. Die neuen CDU-Kabelbinder sind dermaßen lang, nicht schwarz sondern schneeweiß und öffentlichkeitswirksam, die neuen CDU-Kabelbinder, dass ich über diese Freude das Wahlversprechen auf den Plakaten übersehen habe. Sorry. Aber nicht zu übersehen ist, dass einer dieser neuen CDU-Kabelbinder Freu Merkel neckisch an der Nase kitzelt. Huch !