Politiker jammern darüber, dass kaum ein Bürger in die Stadtverordneten-Versammlungen kommt oder in die Sitzungen der Ausschüsse geht. Warum das so ist, wissen Leser von Szene Ahrensburg genauso wie Bürger, die dort früher noch hingegangen sind: Weil der gemeine Bürger aus so einer Versammlung bzw. Sitzung nicht selten mit Magenschmerzen wieder rausgeht. Denn er darf dort zu Beginn was fragen, danach aber wird ihm der Mund verboten. Und wer will sich das gern antun? Ich jedenfalls nicht bzw. nur noch selten.
Von der HA-Redaktion Stormarn ist heute online zu erfahren, dass der Umweltausschuss (wieso eigentlich Umweltausschuss…?) dafür abgestimmt hat, dass das deutschlandweit bekannte Luxus-Klo in Ahrensburg noch ein Jahr lang stehen bleiben soll. Zu “günstigeren” Bedingungen, sodass ein Klogang vom Steuerzahler nicht mehr mit 57 Euro aus der Stadtkasse bezuschusst wird, sondern möglicherweise nur noch mit 28,50 Euro.
Tatsache ist: Das Klo wird nicht benötigt. Zum einen, weil es kaum benutzt wird. Zum anderen: Links und rechts daneben gibt es 3 (drei) barrierefreie Toiletten genauso wie eine weitere im CCA und noch eine im Regionalbahnhof. Letztere ist auch nach Geschäftsschluss geöffnet.
Es besteht also überhaupt kein Grund, das Luxus-Klo weiterhin zu finanzieren, so lange es noch Kinder und Familien in der Stadt gibt, die unterhalb der Armutsgrenze leben und einmal im Jahr mit blauen Fähnchen auf der Schlosswiese abgespeist werden.
Und die Schlagzeile der Stormarn-Redaktion ist eine Ente: Zum einen will “Ahrensburg”, das mehrheitlich aus Bürgern und weniger aus Politikern besteht, das Luxus-Klo nicht länger finanzieren. Und zum anderen erfolgt die Abstimmung darüber in der Stadtverordneten-Versammlung. Und erst, wenn die Damen und Herren dort bestätigen, dass sie viel Scheiß machen, dann muss dafür natürlich auch das Klo als Corpus Delicti stehen bleiben.
Nachdem die Stormarn-Redaktion diesen Beitrag auf Szene Ahrensburg gelesen hat, ist sie zurückgerudert: Nicht mehr “Ahrensburg” will das Klo behalten, sondern “Ahrensburger Politik will Luxus-WC behalten”. (Allerdings ist weder “Szene Ahrensburg” noch “Dzubilla” in dem Beitrag erwähnt worden. 😉 Aber ein Informationshonorar hätte man Ihnen wohl für Ihren Hinweis sowieso nicht gezahlt.)
Interessant ist auch die Aussage von Herrn Schmidt, nachzulesen im heutigen Artikel der Stormarn-Redaktion:
Zitat:
Ähnlich argumentierten auch die Grünen im Ausschuss. “Es war damals richtig, den Mietvertrag zu kündigen”, sagte deren Stadtverordneter Christian Schmidt, “aber die Lage ist nun anders, nachdem sich ergeben hat, dass keine anderen Toiletten als Ersatz zur Verfügung stehen.” Zitat Ende.
Wieso ist die Lage jetzt anders? Wurden Toiletten Abgerissen?
Nach Aufstellung des Klos wurde das Peter Rantzau Haus gebaut- mit Klo. Und das CCA – mit Klo.
Das unterscheidet die Stormarn-Beilage von Szene Ahrensburg: In der Stormarn-Beilage darf jeder jeden Stuss sagen, ohne dass die Redaktion nachfragt, was das soll. Auf Szene Ahrensburg wird nachgefragt. Und darum kneifen die Politiker.