Im Internet fand ich eine Anzeige der Haspa. In dieser Anzeige sind zwei Haspa-Vermögensberaterin abgebildet, die jubelnd ihre Arme hochreißen. Und warum jubeln die Damen? Haben sie vielleicht gerade tolle Geschäfte abgeschlossen? In der Tat: Sie haben.

Anzeige: Haspa

Die Damen haben nämlich Werbetrikots der Haspa an Kinder verteilt, die im Sportverein Timmerhorn/Bünningstedt in der G-Jugend-Mannschaft spielen. Und warum freuen sich die beiden Vermögensberaterinnen? Sie freuen sich über die Gratis-Werbung, die sie hier bekommen, denn nirgendwo wird berichtet, dass die Haspa einen entsprechenden Sponsor-Betrag in die Vereinskasse bezahlt hat für ihre Trikotwerbung. Stattdessen geben sie das Geld aus für die abgebildeteAnzeige, wo die Kids auch noch gratis als Protagonisten für die Haspa den Kopf und die Brust für Werbung hinhalten müssen.

aus: Hamburger Abendblatt

Noch raffinierter geht die Sparkasse Holstein vor: Sie wirbt nicht nur gratis auf Trikots von Kinder-Mannschaften, sondern sie lässt ihre Werbung dafür im 3. Buch Abendblatt gratis schalten – wenn Sie sich die nebenstehende Werbung mal durchlesen wollen!

Schöner noch: An der Aktion “Kinder machen kostenlos Werbung für die Sparkasse Holstein” haben sich angeblich 266 Mannschaften beworben, von denen 100 Mannschaften am Ende gratis Werbung laufen dürfen für die Sparkasse, denn von einem Geldbetrag, der in die Vereinskassen wandert, ist auch hier nirgendwo die Rede.

Womit ich sagen will: Würden die Sparkassen den Kindern kostenlos Trikots schenken ohne Werbeaufdruck, dann wäre das in der Tat eine beispielhafte Aktion. Mit Werbung dagegen, für die nichts bezahlt wird, ist es in meinen Augen aber ein sehr durchsichtiges Spiel. Werbeprofis wissen: Werbung mit Kindern  löst eine positive Gefühlsreaktion bei den Eltern aus, stimmt sie positiv für Produkte und Dienstleistungen der Werbung treibenden Firmen. Und genau das bezwecken die Werber der Sparkassen mit ihren Werbeträgern.