Alle Jahre wieder vermelden die örtlichen Medien, dass die Fußballer vom ATSV bei der Musiknacht von Felizitas Thuneke als Türsteher fungieren, und zwar gratis, weil die Veranstalterin die Kosten für Fremdpersonal und Security vermutlich sparen will.
Immerhin: Die Stormarn-Beilage informiert in ihrem sensationellen Bericht von heute, überschrieben: “Fußballer werden Türsteher bei der Musiknacht”, dass die Veranstalterin “eine Spende für den Verein” zahlen will. Ich vermute allerdings, dass Frau Thuneke davon noch eine Aufwandsentschädigung abziehen und am Ende vielleicht bescheidene 1000 Euro überweisen wird.
Und warum berichten die Medien 2014, 2015 und 2016 darüber? Ganz einfach: Sie sind Sponsoren der Ahrensburger Musiknacht. Was bedeutet: Sie rühren die redaktionelle Werbetrommel für die Veranstaltung. Und dann können die Leser davon ausgehen, dass alles bestens ist, tolle Musik, tolles Publikum und eine glückliche Felizitas. Und damit alles klappt, thront unser aller “Gut gemacht!”– Bürgermeister oben drüber mit seinen Klappschirm. Ob er dafür auch eine Aufwandsentschädigung aufs Giro bekommt, weiß ich natürlich nicht. Aber ich denke mal, eine Eintrittskarte wird er sich nicht kaufen müssen.
Frau Thunecke will eine Spende an den Verein zahlen?! Harr! Harr!
Frau Thunecke und Spenden – diese Kombination löst bei mir – je nach Stimmung – einen Lach- oder Würgereiz aus, da ich stets an die verschollenen Tausende Euro des Benefizkonzertes für Flüchtlinge und die nie bekannt gegebene Spendensumme im Rahmen des Konzertes für Vince Weber denken muss.
Auf die Idee, geschulte Security- Leute bzw. korrekt bezahlte Menschen, die Eingangskontrollen vornehmen, durch jugendliche Sportler zu ersetzen, muss man erst einmal kommen! Sehr gern wüsste ich, wie hoch die Spende (die natürlich von der Steuer abgesetzt werden kann) an den Verein ist. Kann man das irgendwo erfahren?
Oft präsentieren sich ja Spender gern mit einem übergroßen Scheck in der Presse – können wir auch im aktuellen Fall damit rechnen?
Übrigens, Herr Dzubilla, ich gehe aus verschiedenen Gründen von deutlich weniger als 1000€ aus – vielleicht erfahren wir einmal Genaues? Was meinen Sie?
Hallo Herr Dzubilla,
der heutige Beitrag der Stormarnbeilage über die ehrenamtliche Unterstützung der Ahrensburger Sportler bei der bevorstehenden Großveranstaltung hat mich offenbar so wenig gewundert wie Sie.
Etwas verwundert bin ich allerdings über Ihre Mutmaßung, dass unser Bürgermeister nicht wie alle übrigen Veranstaltungsbesucher eine Eintrittskarte lösen muss. Das kann und möchte ich mir lieber nicht vorstellen, denn es würde den Amtsträger in die bedrohliche Nähe deutscher Strafgesetze (§ 331 StGB Vorteilsnahme ggf. sogar § 332 StGB Bestechlichkeit) rücken ebenso wie die Veranstalterin (§ 333 StGB Vorteilsgewährung, ggf. § 334 StGB Bestechung). Das wäre doch ziemlich starker Tobak.
Mit nachbarlichen Grüßen
Wolfgang Schrimpff