Warum die Kirche die Stadt offensichtlich für doof hält

Zur Abwechslung mal wieder ein spaßiges Thema. Und das kommt sogar von der Kirche, der Evangelisch-Lutherischen. Die möchte ihr altes Gemeindehaus an der Kirche des Heiligen Johannes in Ahrensburg verkaufen, und zwar – man höre und staune: an die Stadt Ahrensburg!

Zwischen Frost und Frust: Gemeindehaus Sankt Johannes

Zwischen Frost und Frust: Gemeindehaus Sankt Johannes

Das ist der Fragen würdig, also fragwürdig: Wollten die kirchlichen Immobilienhändler eben dieses Haus nicht schon einmal an uns Bürger verkaufen, damals als Kita-Standort? Und waren die Stadtverordneten mitsamt der Verwaltung nicht klug genug, im letzten Moment von diesem Deal abzuspringen? Ja, genauso war es, meine lieben Mitbürger.

Nun also will die Kirche erneut an die Stadt verkaufen. Warum wohl? Vielleicht, weil Stimmen in der Stadt laut geworden waren, die der Kirche anempfohlen haben, das Gebäude für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen? Auf jeden Fall haben die Kirchenvertreter nun eiligst verkündet: Für Wohnzwecke von Flüchtlingsfamilien völlig ungeeignet! Und es müsste abgerissen werden, das Gebäude, weil eine Sanierung zu aufwändig und damit für die Kirche viel zu teuer wäre.

Meine Vermutung: Die Kirche hat in den letzten Monaten krampfhaft versucht, die Immobilie auf dem freien Markt abzustoßen. Aber wer kauft ein Grundstück mit Gebäude zum Abbruch, wenn daneben ein Kirchengebäude mit Glockenturm steht, wo die Glocken an jedem Sonntag fröhlich läuten? Atheisten bestimmt nicht. Und Christen werden auch lieber am Sonntag ohne Geläut aufwachen. Und vor dem Eingang zum Grundstück würden sich zudem auch noch häufig die Gläubigen versammeln, um in den Gottesdienst oder die Veranstaltungen des Sankt-Johannes-Vereins zu gehen. Auch das könnte für einen Eigenheimbesitzer als störend empfunden werden. (Außerdem ist auch die Frage der Kirchentoilette im Falle einer Veräußerung des Grundstücks nicht geklärt, sodass der neue Hausbewohner damit rechnen muss, dass seine Toilette von den Kirchenbesuchern mitbenutzt wird. 😉 )

Also war die Immobilie nicht verkäuflich. Jedenfalls nicht zu den finanziellen Vorstellungen der Kirchen-Häuptlinge. Und da kam einem von jenen die Erinnerung, dass die Stadt ja einmal schon fast so dumm gewesen ist, dieses Grundstück zu kaufen. Vielleicht, so sagten sich daraufhin die Christen, werden die Stadtverordneten ja jetzt angesichts der notwendigen Unterbringung von Flüchtlingen in ihre leere Kasse greifen und dieses Grundstück zwecks Abriss und Neubau erwerben, und zwar zu den preislichen Vorstellungen der Verkäufer…?

Liebe Stadtverordneten von Ahrensburg: Der Herr sei mit Euch!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Mai 2015

2 Gedanken zu „Warum die Kirche die Stadt offensichtlich für doof hält

  1. HJLange

    Kirchenadministration entlarvt sich selbst.

    Wissender Herr Dzubilla, woher haben Sie Ihre Information?
    Antwort:
    Aus der gestrigen Sitzung des sog. “Beauftragtengremiums”,
    das zum zweiten Mal und sogar eine gute Stunde lang öffentlich getagt hat. Dann nicht mehr.
    Frage:
    Warum aber hat der damalige Kirchengemeinderat jahrelang immer komplett nicht öffentlich getagt ?
    Diese Frage kann niemand mit einem normalen und schon gar nicht mit einem christlich geprägten Verstand beantworten.
    Der denkende Verstand schlussfolgert: Die heutige Praxis entlarvt die frühere Botta-Willkür-Praxis unter willkürlicher Duldung des Propstes Buhl.
    Frage:
    Was ist ein “Beauftragtengremium” ?
    Antwort:
    Ein (von mir nachgewiesen) illegal von Propst Buhl eingesetztes und illegal arbeitendes Nachfolgegremium des bis Ende 2014 legal arbeitenden Kirchengemeinderates.
    Folge:
    Das “Beauftragtengremium” ist nicht befugt, irgend etwas zu verkaufen. Das Rechtsgeschäft wäre nichtig, es würde gegen das Strafrecht verstoßen. Das sollte jeder Kaufinteressent wissen.
    Jeder Notar müsste die Beurkundung ablehnen.

    Dieser Kommentar reicht vielleicht für heute. 37 weitere wären möglich.
    HJL

  2. Sabine Heinrich

    Wie dieses “Beauftragtengremium” knallhart die Linie von Propst Buhl, an dessen Fäden es hängt, weiter verfolgt – besonders, was St.Johannes betrifft – ist nachzulesen bei ahrensburg24 vom 19.5.15.
    Einfach nur empörend!
    Übrigens: Ich habe nichts über diese bemerkenswerte Sitzung des Gremiums in der Stormarnbeilage gefunden – oder habe ich da nur etwas übersehen?

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