Eine Definition für Public Relations ist: “Tue Gutes und rede darüber!” Die Grenzen zwischen Public Relations, kurz PR, und Werbung sind fließend. Der Unterschied: Für Werbung in den Medien muss der Auftraggeber zahlen. PR-Berichte dagegen bekommt er kostenlos.
Heute finden wir einen PR-Bericht im MARKT über den Großhansdorfer Makler Friedhelm Kiesler, der auch in Ahrensburg kein Unbekannter ist. Kürzlich feierte er sein Firmenjubiläum, und anschließend stand der Ahrensburger Bürgermeister als Testimonial-Figur neben dem Makler im Anzeigenblatt. Und nun ist es der Großhansdorfer Bürgermeister, der neben dem Makler steht – siehe die Abbildung! Der Grund: Kiesler hat seiner Heimatgemeinde eine “großzügige Spende” zukommen lassen.
Liest man den Bericht, dann erfährt man: Die Spende hat einen Wert von 4000 Euro. Diese 4000 Euro kommen aber nicht aus der Firmenkasse von Kiesler Immobilien oder aus der Privatschatulle des Inhabers, sondern der MARKT berichtet: “Die Summe kam durch Spenden zustande, die Friedhelm Kiesler zum 35. Firmengeburtstag und dem Umzug in neue Räumlichkeiten am Schaapkamp vom Geschäftsparntern erhalten hat. Das Geld hatte er – statt Geschenke – zweckgebunden für die Gemeinde erbeten.”
Mit anderen Worten: Nicht Kiesler hat für die Gemeinde gespendet, sondern Kiesler hat seine Geschäftspartner zu Spenden für die Gemeinde aufgerufen.
Nun bekommt der Makler große Berichte darüber, die er nicht als Anzeigen bezahlen muss. Und womöglich sogar noch eine Spendenquittung von der Gemeinde. Und alle Menschen glauben: Friedhelm Kiesler ist ein selbstloser Wohltäter der Gemeinde.
Ha, ha, Harald Dzubilla, da sind Sie aber offensichtlich auf einen Aprilscherz vom “Markt” reingefallen! 😉
Das ist schon pfiffig gemacht: Ein Makler schmückt sich mit Amtspersonen, um sich in gutes Licht zu setzen, sprich sein Image zu verbessern. Sowas kann man normal mit Werbegeld nicht kaufen, sowas geht nur “von hinten herum”, wie Makler K. es vorgemacht hat. Sehr gefickt eingeschädelt! 😉
So macht man das also! Hätte ich das seinerzeit bloß gewusst! Dann hätte ich mich mit Herrn Sarach ablichten lassen.
Der letzte Satz soll ein Scherz sein.
Der schöne alte Spruch:
“Bescheidenheit ist eine Zier –
doch besser lebt man ohne ihr!”
beinhaltet doch ein großes Korn Wahrheit!
Aber im Ernst – mir wäre so ein Auftreten peinlich!
Tja, Herr Dzubilla, Geschäftsmann müsste man sein.
Und Herr Kiesler kann die Spenden anderer auch noch von der Steuer absetzen, denn er hat sicherlich keine Spendenbescheinigungen verteilt und spendet sicherlich zweckgebunden sozial.
Wenn ich als Privatmann groß spenden würde, würde wohl nicht einmal die Presse kommen. Spendenbescheinigungen, um den Staat zu beteiligen, müsste ich hinterhertelefonieren. Womöglich erfüllt der Empfänger die Kriterien des Finanzamtes nicht.
Ich spende regelmäßig an den BUND. Ob sich unsere Presse dafür interessiert?
Mit gespendeten Grüßen
Wolfgang König mit der Marmel
Nee, Herr König, dafür interessiert sich manchmal kein rosafarbenes Borstentier. 😉
Interessante Erfahrung: Die meisten (Institutionen, Menschen) bedanken sich schon für “kleine” Beträge weit unter 50 €; in Einzelfällen kann es aber passieren, dass man als Privatperson ( und das möchte ich unterstreichen) nicht einmal für eine freudig und aus Überzeugung gegebene Spende im höheren 4stelligen Bereich (ohne Bescheinigung fürs Finanzamt – nicht aus der nicht vorhandenen Portokasse entnommen) für eine anerkannte, seriöse staatliche Einrichtung ein spontanes “Danke” im Zeitraum von 6 Wochen auch nur per Kurzmail oder Minianruf erhält.
Hätte ich auch nur erahnen können, dass meine Spende in der Höhe von jener von Herrn Kiesler – die eigentlich keine echte ist – so missachtet wird, hätte ich damit lieber an anderer Stelle geholfen.
Damals glaubte ich wirklich, dass mein Geld dringend benötigt würde!
Auch im gehobenen Alter lerne ich immer noch dazu!