“Ahrensburger Musiknacht”: Wenn Sponsoren nicht mehr löhnen und Besucher nicht mehr strömen, ist es aus mit schönen Tönen!

Nachdem das Stormarner Tageblatt vor einigen Tagen geschrieben hatte: “Musiknacht Ahrensburg: Wie die Organisatorin das Aus für die Kult-Veranstaltung erklärt”, folgte dann am vergangenen Freitag auch das Hamburger Abendblatt im Stormarnteil mit dem Beitrag: “Das Aus für die Ahrensburger Musiknacht”. Und was beide Berichte gemeinsam haben: Hier wie dort wird verschwiegen, dass die Veranstalterin schon mit dem Beginn der “Ahrensburger Musiknacht” auch versucht hatte, ihr Konzept in anderen Städten umzusetzen, und zwar ohne Erfolg – siehe hier!

Symbolbild by Szene Ahrensburg

Der Leser erfährt aus den beiden Zeitungsberichten auch nicht, dass die Veranstalterin die Zurverfügungstellung der Geschäftsräume für die Veranstaltung nicht nur gratis haben wollte, sondern dass die Inhaber der Läden auch noch zahlen mussten dafür, dass sie ihre Geschäftslokale und das dafür notwendige Personal kostenlos für die Firma ft-management zur Verfügung gestellt hatten. Klingt doch irgendwie irre, oder finden Sie nicht?

Die Veranstalterin hatte also nicht nur Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten. Zu den Erlösen aus den Veranstaltungslokalen kamen auch noch Gelder aus Anzeigen im Programmheft und Werbung auf dem Plakat. Außerdem haben sich auch noch Sponsoren an dem musikalischen Event beteiligt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Felizitas Schleifenbaum damals, als sie noch Thunecke hieß, die Nase mehrfach vergoldet hat.

Aber zum Konzept der Musiknacht: Wenn die Musik an rund einem Dutzend auseinanderliegenden Orten parallel zur selben Zeit spielt, dann können die Besucher nicht gleichzeitig überall sein. Dazu ein Gleichnis: Würden Sie ein Ticket für eine “Theaternacht Hamburg” kaufen, wo Sie dann an einem einzigen Abend zur selben Zeit in ein Dutzend Theater gehen können? Ich jedenfalls würde das nicht machen. Und als ich damals die 1. “Ahrensburger Musiknacht” besucht hatte, da war das gleichzeitig auch meine letzte “Ahrensburger Musiknacht”.

“Hast Du Töne?” Musiknacht im Waschsalon (Zeichnung: Hans Kossatz)

Die Veranstaltung habe ich schon vor Jahren als “Häppchen-Musik-Show” bezeichnet für den Fall, dass die Besucher sich an den diversen Locations einfinden. Und schon vor Jahren konnten Sie auf Szene Ahrensburg den Eintrag lesen: “Konzert-Managerin Felizitas Thunecke und ihre Benefizveranstaltungen mit unbekanntem Benefit”.

Der Vollständigkeit halber erwähne ich an dieser Stelle auch noch einmal, was das Stormarner Tageblatt in seinem Beitrag verschweigt, nämlich dass die Stadt Ahrensburg in diesem Jahr aus Steuermitteln einen Betrag in Höhe von 15.000 Euro an die Firma ft-management gezahlt hat als Kostendeckungsbeitrag für die “Ahrensburger Musiknacht”. Geld, das die Veranstalterin quasi per Inkasso von der Stadt abgefordert und bekommen hat, bevor die Verwaltung die Bücher der Firma überhaupt auf Rechtmäßigkeit bezüglich der Zahlung geprüft hatte – laut Angaben von Bürgermeister Boege.

Ich muss erklären, dass ich natürlich nichts über die Höhe der gezahlten Künstlergagen weiß und auch nicht, wie hoch die GEMA-Gebühren und Versicherungskosten sind. Und Plakat und Programmheft mussten auch gedruckt werden. Ich weiß aber, dass Musiker sich um ihre eigene Technik selber gekümmert haben. Und Reisekosten waren vermutlich mit den Honoraren abgegolten. Und den Ordnungsdienst an den Aufführungsorten haben Fußballer vom ATSV gratis durchgeführt, war der Zeitung zu entnehmen.

Ausgangs sei noch vermerkt, dass es in Ahrensburg auch noch eine weitere Musiknacht gegeben hat, nämlich “Music for free” zum Tanz in den Mai – siehe die Abbildung rechts! Diese Veranstaltung vom Stadtforum wird es vermutlich auch weiterhin geben; und dann vielleicht auch mit entsprechender Ankündigung auf dem Plakat, welche Musik dort von welchen Interpreten gespielt wird. Ob die Stadt für diese Veranstaltung auch dem Veranstalter finanziell unter die Arme greift, wage ich zu bezweifeln. Denn “Music for free” wird nicht vom ft-management gemanagt wie z. B. die städtische Veranstaltungen “Kultur4Ort”.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Dezember 2024

Ein Gedanke zu „“Ahrensburger Musiknacht”: Wenn Sponsoren nicht mehr löhnen und Besucher nicht mehr strömen, ist es aus mit schönen Tönen!

  1. Harald Dzubilla

    Nachtrag: Sowohl das Stormarner Tageblatt als auch das Hamburger Abendblatt haben vergessen, in ihrer Berichterstattung zu erwähnen, dass beide Zeitungen die Medienpartner von Felizitas Schleifenbaum gewesen sind. Unter diesem Gesichtspunkt muss man auch die Berichte der beiden Redaktionen lesen und sich fragen, ob die Reporter hier objektiv berichten!

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