Der Ahrensburger Bauamtsleiter Peter Kania ist 63 Jahre alt. Und der Bürger kann sich leicht ausrechnen, dass dieser Mann mit den Problemen, die auf Ahrensburg in den kommenden Jahren mit der S4 zukommen, absolut nix mehr zu tun haben wird. Und so ist es erstaunlich, dass Abendblatt-Reporter Filip Schwen ausgerechnet diesen Mann befragt, was Ahrensburg plant gegen das Parkplatz-Chaos durch eine S4, das hier in ca. sieben Jahren herrschen wird. Und dafür steht die Stadt in der Verantwortung und nicht die Bahn, die das Thema bei ihren Im-Himmel-ist-Jahrmarkt-Präsentationen auch immer gern ausklammert.
Das Thema habe ich bei der Präsentation der Bahn im Peter-Rantzau-Haus in der Diskussion angeschnitten und nach der Einwohnerversammlung noch einmal wiederholt. Nun ist auch die Stormarn-Redaktion vom Abendblatt aufgewacht und auf dieses Thema gesprungen, weil man erkannt hat, dass es für die Leser von größerer Bedeutung ist als die ständigen Berichte über die Radtouren vom ADFC. Das Blatt schreibt:
“Experten des Hamburger Senats prognostizieren, dass sich die Zahl der Fahrgäste im Vergleich zur heutigen Regionalbahnlinie RB81, die durch die S4 ersetzt werden soll, fast verdreifachen wird – von täglich 24.500 im Jahr 2018 auf 71.600 allein im Streckenabschnitt vom neuen Bahnhof Claudiusstraße in Hamburg bis Bad Oldesloe. Insbesondere am Bahnhof Ahrensburg West werde das zu einem Verkehrskollaps führen, so die Befürchtung in der Schlossstadt.”
So, und nun lesen und staunen Sie über das, was unser notorischer Schlafwandler Peter Kania dazu äußert, wohl wissend, dass dieses Problem garnicht mehr seines sein wird, weil er dann bereits seine Pension genießt – und das womöglich garnicht in Ahrensburg. Kania im Abendblatt-Stormarn:
Ihr Wort in der Verwaltungs Ohr. Doch leider sieht es etwas anders aus. In ihrer Stellungnahme zum neuen Regionalplanentwurf begrüßt die Stadt Ahrensburg den Anschluss an die S4 ausdrücklich – und das ohne wenn und aber. (BPA am 04.10.2023 Anlage 4 zu TOP Ö7)
Gruß aus dem Süden
Lieber Herr Körner –
hier stellt sich zunächst die Frage: Wer ist “die Stadt Ahrensburg“? Ich entnehme der “Begrüßung”, dass es sich hier um die Sachbearbeiterin Stefanie Soltek handelt, die sich hier als “die Stadt Ahrensburg” ausgibt. Und das ist ein Grund, dass der Bürgermeister diese Mitarbeiterin unverzüglich aus der Stadtplanung und Bauaufsicht entfernt und ins Archiv versetzt wegen Unredlichkeit im Amt.
Liebe Grüße aus dem Westen in den Süden
Harald Dzubilla
Wir haben in Ahrensburg vier Bahnhöfe. Ein fünfter ist nicht nötig, zumal noch nicht geklärt ist, wie die Fahrgäste vom U-Bahnhof Ahrensburg-West zum zukünftigen S-Bahnhof kommen sollen und umgekehrt. Soll die Stadt hier auf eigenen Kosten eine Brücke über die Hamburger Straße bauen? Oder dieselbe vielleicht untertunneln? Wer denkt darüber eigentlich ernsthaft nach, Herr Boege?
Dem Observator ist voll zuzustimmen.
Wem soll die neue Station eigentlich nutzen ? – Vielleicht einigen Bargteheidern, die nach Volksdorf oder Farmsen wollen. Oder einigen Großhansdorfern, die in die unmittelbare Nähe der Stationen Rahlstedt oder Tonndorf wollen. Und den paar Ahrensburgern, die in fußläufiger Entfernung wohnen.
Die Gartenhölzer werden nach wie vor den Bus (oder hop, ex ioki) nehmen, der sie direkt vor dem U-Bahnhof absetzt und ihnen den bei schlechtem Wetter nicht gerade angenehmen über 200 m langen Zusatzweg mit Druckknopf-Ampel und zweimaliges zusätzliches Treppensteigen (Mittelbahnsteig !) erspart. – Und wie lange man dann (besonders wenn U- und S-Bahn keinen 10-Minuten-Takt haben) beim Umsteigen auf die nächste Bahn warten muss, ist auch noch völlig unklar (möglicherweise bis zu fast zwanzig Minuten !) . Die DB wird schon wissen, weshalb sie -trotz vielfacher Nachfrage- keine Fahrpläne veröffentlicht. Und das, obgleich seit der Diskussion über den “Deutschland-Takt” jeder Interessierte weiß, dass erst der Fahrplan festgelegt wird und dann so gebaut wird, dass der Fahrplan auch tatsächlich zuverlässig gefahren werden kann.
Vernünftig wäre es übrigens, statt der S-Bahn-Station eine U-Bahn-Stichstrecke zum Gleis 5 im Ahrensburger Bahnhof zu bauen.
Wenn dazu das Gleis 5 für die U-Bahn genutzt würde, würden die Güterzüge nicht mehr in der Innenstadt über viele Weichen zum Überholgleis scheppern; – für sie gäbe es dann ein Überholgleis in Mittellage nördlich Gartenholz (statt in Außenlage) , das in beiden Richtungen gleich gut nutzbar wäre.
Das würde im Sinne der Verkehrswende -und wenn das 49-Euro-Ticket von Dauer sein sollte- viele Autofahrer, die heute von der A1 in Ahrensburg runter und durch Ahrensfelde fahren, veranlassen, mit der Bahn zu fahren und vom RE gleich in die U-Bahn umzusteigen. Die werden bestimmt nicht warten wollen, bis hinter dem RE dann die S-Bahn von Oldesloe oder Bargteheide hinterhergezockelt ist, mit ihr eine Haltestelle fahren und dann die 200 m zum U-Bahnhof West laufen; – dann fahren sie lieber warm und trocken weiter Auto…
Noch attraktiver wäre es dafür, wenn alle REs in Ahrensburg halten würden; – das würde möglich, wenn eines nicht allzu fernen Tages (“Verkehrswende”!) dreimal pro Stunde ein RE zwischen Lübeck und Hamburg verkehren wird. Die drei REs pro Stunde wären dann nämlich nicht mehr so voll, dass einer in Ahrensburg durchfahren muss, weil in ihm kein Platz mehr für weitere Zusteiger ist…