An diesem Wochenende bringt das Anzeigenblatt MARKT einen Bericht über die städtische Veranstaltung “Kultur4Ort”, die in Ahrensfelde stattgefunden hat. Der Spitzen-Akt war der Auftritt des Sängers Michy Reincke. Der Künstler ist aber im Betrag nicht sichtbar. Stattdessen sieht der Bürger dort die Eventmanegerin Felizitas Schleifenbaum und Tanja Eicher “von der Stadt Ahrensburg”. Die eine hat kassiert, die andere moderiert.
Ich war nicht 4Ort in Ahrensfelde. Und weil ich weiß, dass wir Ahrensburger für dieses “Open Air Fest” rund 7.500 Euro löhnen mussten, frage ich mich als Bürger der Stadt: Wie viele Besucher waren in Ahrensfelde bei “Kultur4Ort”? Ich meine damit nicht die Pflichtbesucher aus dem Rathaus und aus der Politik und von Seiten der Eventagentur sowie die Interpreten, sondern ich meine die gemeinen Bürger4Ort. Ein Foto dazu ist merkwürdigerweise nicht im Bericht zu sehen. Ich las den Text im MARKT-Artikel und fand eine Stelle, die ich hier im Original zur Kenntnis gebe:
“Viele Leute” also. Wie viele Leute aber sind “viele Leute”, die auch “aus anderer Stadtteilen” kamen? Vielleicht 100? Dann hätte die Stadt pro Person 75 Euro hingeblättert. Und sollten es am Ende 200 Besucher gewesen sein, dann wären es demnach 37,50 Euro pro Nase.
Lieber Herr Dzubilla,
das Fest in Ahrensfelde war ein gelungenes. Leute waren angenehm, Musik war gut, die Reihenfolge der Künstler*innen ungeschickt ausgewählt, Steve Baker und Michy Reincke waren Höhepunkte und die Getränke und schmackhaften Würste der Ahrensfelder Feuerwehr zu normalen Preisen zu erstehen. Auch Michy Reincke sagte zu mir, dass er bei solch einer Atmosphäre wiederkommen würde. Das Ahrensburger Stadtfest dagegen war aus meiner Sicht eine Katastrophe. In Ahrensfelde war bei guter Unterhaltung eine angenehmes Klönen möglich und könnte wirklich Menschen zusammengeführt haben. Da ich die Gagen der Künstler*innen nicht kenne, kann ich die 7500,-€ nicht einschätzen, könnte mir aber vorstellen, dass engagierte Bürger*innen etwas Ähnliches ehrenamtlich preiswerter machen könnten. Und diese Menschen gäbe es, wenn die Verwaltung etwas anders mit den Bürger*innen umgehen und mit ihnen sprechen würde. Aber eine Kommunikation auf Augenhöhe scheint mit manchen Teilen der Verwaltung nicht möglich zu sein. Ich war von Anfang an bis zum Ende da und es fällt mir schwer die Anzahl zu schätzen, denke aber das zu Spitzenzeiten mindestens 150 Menschen da waren und da es ein Kommen und gehen war, würde ich von ca. 250-300 Besucher*innen ausgehen. Aber ich bin in solchen Dingen ein Amateur und habe nie daran gedacht zu zählen. Der Platz war voll, aber immer noch überschaubar. Zu einem Fest in Ahrensfelde würde ich jederzeit wieder gehen, weil die Menschen, die sich dort versammelt haben, ausgesprochen angenehm waren.
Da manche keine Wurtst essen und bei dem heißen Wetter nur wenige 2 Würste, würde ich die Besucherzahl über die viereinhalb Stunden auf 500 schätzen. Sicher haben wir in Ahrensfelde viele andere Probleme die dringendst gelöst werden müssen und auch viel Geld kosten (Bürgerbeteiligung, Verkehrsberuhigung durch Vergrämung des Durchgangsverkehrs, Spielplatz, Feuerwehrstandort usw.); trotzdem finde ich, wie alle Besucher*innen auch, dass es ein gelungenes Fest war, für das wir uns auch mal bedanken können.
Jetzt gehen wir aber wieder zur Tagesordnung über und schauen, was unsere frisch gewählten Stadtverordneten für Ahrensfelde übrig haben – “Brot und Spiele” sind erstmal wieder vorbei.