Ich kenne viele Bahnfahrer, die mit ihrem Auto zum Regionalbahnhof fahren in der Hoffnung, dort einen Stellplatz im P+R Parkhaus Alter Lokschuppen zu bekommen. Und die dann feststellen: Rien ne va plus, wie der Croupier sagt. Das Parkhaus ist vom Parterre bis zum Dach voll belegt. Und dann muss man wieder rausfahren und sich einen Parkplatz irgendwo suchen – meistens direkt auf der Fahrbahn in einer der anliegenden Wohnstraßen, was allmählich zu einer verkehrlichen Katastrophe ausartet, die man im Rathaus nicht wahrnehmen will.
Und damit komme ich zum Casus Belli, denn: Wie die Buchstaben P+R deutlich machen, handelt es sich beim Parkhaus Alter Lokschuppen um ein Park-and-Ride-Parkhaus, das für Bahnreisende bestimmt ist. Wenn Sie aber offenen Auges durch dieses Parkhaus gehen, dann erkennen Sie: Dort parken Autos, die soviel Staub auf den Scheiben haben, dass der Bahnfahrer vermutlich mit der Bahn zum Flughafen gefahren ist und dort eine Maschine nach Australien genommen hat und möglicherweise sogar nach dorthin ausgewandert ist.
Mehr noch: Es parken dort Firmenwagen und Taxis, deren Fahrer wohl kaum mit der Bahn abgefahren sind. Und ich will nicht wissen, wie viele Ahrensburger Autofahrer das P+R Parkhaus als private Garage benutzen, ohne dass sie auch nur einen Fuß auf den Bahnsteig setzen.
Geht man auf die Homepage der Stadt Ahrensburg und dort auf die Seite “Parken in Ahrensburg” und hier zur “Liste der Parkhäuser”, dann sieht man dort Wundersames. Das P+R Parkhaus Alter Lokschuppen wird dort genannt mit dem Hinweis: “Hier ist privates Parken möglich.” Dass dieses aber nur für Bahnreisende gilt, wird verschwiegen. Warum? Und warum wird das P+R Parkhaus nicht von der Stadt kontrolliert auf die Rechtmäßigkeit der dort parkenden Fahrzeuge?
Und dann zeigt die Stadt auch noch zwei private Parkhäuser an und eine private Tiefgarage. Während in den beiden Parkhäusern die Gebühren so hoch sind, dass viele Bürger sie lieber umfahren, kann man in der Tiefgarage CCA wenigstes eine Stunde lang kostenlos parken, wenn man dort in einigen der Läden einkauft.
Fragen: Warum zeigt die Stadt nicht die Preise für private Parkhäuser und Tiefgarage an? Und last but not least: Warum lässt die Stadt nicht den Bau eines privaten Parkhauses am Stormarnplatz zu, wo die Parkgebühren bei Einkäufen auch angerechnet werden wie beim CCA und wo die Stadt den Investoren sogar die Ein- und Ausfahrt spendiert hat?!
Postskriptum: Dass die leerstehende Fahrradparkanlage hinter dem Regionalbahnhof umgehend in einen Autoparkplatz umgewidmet werden muss, habe ich ja schon erwähnt.
Mal sehen, wann der nächste Vorstoß der Verwaltung kommt, den privaten Parkhausbetreibern ein millionenschweres Parkleitsystem zu schenken. Es versteht sich, dass das Geschenk aus Steuermitteln finanziert werden soll.
Und damit der zukünftige Kinoinvestor auch auf seine finanziellen Vorteile kommt, soll das einzige öffentliche Parkhaus dem zukünftigen Kinobetreiber kostenlos zur Verfügung gestellt werden .