Heute bestätigt Abendblatt-Stormarn-Reporter Filip Schwen, was Szene-Ahrensburg-Leser bereits am 5. Februar 2022 erfahren haben: “Kaufleute erreichen Quorum für Bürgerentscheid”. Und dazu hat Schwen nicht nur die Initiatoren befragt, sondern auch Vertreter der Fraktionen der Ahrenburger Stadtverordneten.
Hier kommen drei Personen zu Wort, die nach wie vor der Meinung sind, dass Parkplätze in der Ahrensburger City ersatzlos beseitigt werden sollen. Es sind dieses Nadine Levenhagen (Die Grünen), Peter Egan (WAB) und Ali Haydar Mercan (Die Linke). Und weil Sie sich vielleicht fragen, welche Gründe dieses politische Trio hat, die Kaufleute und ihre Kunden weiterhin zu schikanieren, liefere ich Ihnen für die genannten drei Personen, die zugleich Fraktionsvorsitzende ihrer Parteien sind, die möglichen Gründe.
Da ist zuerst die Grüne Nadine. Die wurde mal beobachtet, wie sie mit ihrem BMW-SUV nach einer Veranstaltung in der Innenstadt aus der Tiefgarage des Rathauses gefahren ist. Wozu man wissen muss, dass in dieser Tiefgarage alle Ahrensburger Stadtverordneten parken dürfen, und zwar gebührenfrei. Mit anderen Worten: Nadine Levenhagen muss keinen Parklatz in der City suchen, weil sie dort einen hat.
Und Peter Egan? Der macht kein Hehl daraus, dass er nicht so gern in der City einkauft. Vielmehr wartet er nach eigenem Bekunden sehnsüchtig auf den neuen EDEKA-Markt auf der Alten Reitbahn, wo die Kunden des Ladens gratis in der Tiefgarage von EDEKA parken können. Und hier kann Peter Egan auch sein Lastenrad abstellen, ohne dafür etwas zu zahlen. Ob die Wähler der WAB hingegen genauso denken wie der Politiker, wage ich zu bezweifeln. Aber ich denke, dass Peter Egan die Meinung der Ahrensburger sowieso am eigenen Arm vorbeigeht, solange diese Bürger nicht seine Meinung teilen.
Dritter im Bunde ist der Linke Ali Haydar Mercan. Der Mann stammt aus Izmir und fordert auf Facebook: “Macht das Land gerecht!” Welches Land er damit meint, verrät er mit diesem Slogan nicht; ich tippe polemisch mal auf die Türkei. Und der Mann ist “Erzieher in Ausbildung bei AWO soziale Dienstleistungen GmbH”, wo er die Kinder der Stadt erzieht. Und das Geld, das er dafür von der AWO bekommt (in meiner Ausbildungszeit nannte man das “Erziehungsbeihilfe”), reicht vermutlich gar nicht, um sich dafür ein Auto leisten zu können. Und weil der Linke sich vermutlich von einem Fahrer durch die Stadt kutschieren lässt auf Kosten der Stadtkasse (sprich: IOKI!), benötigt der Linke Lehrling auch keinen Parkplatz in der Innenstadt.
Hat sonst noch jemand von Ihnen eine Frage…?
Ja, ich hätte da noch eine Frage. Was wollen die Damen und Herren Stadtverordnete dagegen tun, dass die ganzen vergeblich einen Parkplatz in der Innenstadt suchenden Mitbürger (zumeist Hamburger) unsere Straße zuparken? Wir Anwohner kommen deswegen teilweise nicht in unsere Einfahrten. Ich denke jdoch, das wird den besagten Stadtverordneten ganz gepflegt am … Sie wissen schon wo… vorbei gehen!
Lieber Herr Dzubilla,
der heutige Artikel und die dort veröffentlichten O-Töne dokumentieren einmal mehr, wie weit sich Teile der Ahrensburger Politik und innerstädtischer Wirtschaft voneinander entfernt & entfremdet haben.
Mehr als 50 Unternehmerinnen und Unternehmer haben das Ahrensburger Bürgerbegehren aktiv unterstützt & Unterschriften gesammelt. Für einzelne Fraktionen (nur zwei haben den Kontakt gesucht) haben diese Kaufleute, Gastronomen und Dienstleister offensichtlich keine Relevanz. Eine Bereitschaft zum Dialog ist weiterhin nicht erkennbar. Es verstärkt sich der Eindruck, dass „wir“, die aktuellen Unternehmerinnen & Unternehmer, nicht die „richtigen“ für Ahrensburg sind. So schmerzhaft diese Erkenntnis für uns auch ist, so wichtig ist sie für unsere mittel- und langfristige Planung.
Auch die mittlerweile knapp 3.000 Bürgerinnen und Bürger, die eine Antragsliste unterzeichnet haben, sind scheinbar irrelevant & werden ignoriert. Ein Kompromiss ist nicht gewollt und erscheint ausgeschlossen. Wenn Politik zukünftig ausschließlich die Mehrheitsmeinung umsetzten möchte, dann sollte über einige aktuelle Projekte erneut diskutiert werden. Bisher zeichneten sich viele Beschlüsse insbesondere durch die Umsetzung von Partikularinteressen aus.
Gleichzeitig wird immer deutlicher, dass es Teilen der Politik nicht gelingt offensichtliche Widersprüche aufzulösen:
Wünsche und Anregungen von ortsansässigen Unternehmerinne und Unternehmern negiert man, während externen Großunternehmen und Konzernen alles umsetzten können, was für deren wirtschaftlichen Betrieb notwendig ist.
Die Ahrensburger Innenstadt möchte man möglichst auto- und stellplatzfrei gestalten, während externe Großunternehmen und Konzerne Grünflächen versiegeln und reine Autostandorte herstellen können.
Öffentliche Stellplätze – in ausreichender Menge – sind entbehrlich, während für die Rathauserweiterung selbstredend neue Tiefgaragenstellplätze hergestellt werden müssen.
Von den Kaufleuten, Gastronomen und Dienstleistern wird erwartet, dass wir ohne eine ausreichendes Stellplatzangebot wirtschaftlich arbeiten, während es keinen (!!!) Handelsstandort gibt, an dem das praktiziert wird.
Ich freue mich auf den Bürgerentscheid & werde um jede Stimme kämpfen.
Stefan Skowronnek
Die Antworten von N. L. und A. M. zeigen eine Arroganz und Abgehobenheit, die kaum noch zu ueberbieten sind
Im Markt-Blatt ist heute ein Leserbrief von einer Dame abgedruckt, die sich negativ zum Bürgerbegehren “Lebendige Innenstadt“ äußert. Hier wird das Auto als Verkehrsmittel vehement verteufelt und den Gewerbetreibenden in der Innenstadt jegliche Kompetenz und Zukunftstauglichkeit abgesprochen.
Zu den Neubauten von Famila und Aldi, sowie den vor einigen Jahren genehmigten Standorten von Lidl an der Hamburger Straße und dem neuen Toom-Markt regt sich kein Protest, auch wenn diese als reine Autostandorte konzipiert mit maximalem Flächenverbrauch und ohne zukunftweisendes Energiekonzept, ohne Solaranlage, ohne Dachbegrünung genehmigt wurden.
Der Markt druckt nur negative Meinungen zum Bürgerbegehren ab und schaltet gerne Anzeigen & Prospekte von Aldi, Lidl, Famila & Co..
Unter dem Vorwand, durch eine autofreie Innenstadt das Weltklima zu retten, erreicht die Kommunalpolitik, unterstützt durch die Publikationen vom Markt-Blatt das Gegenteil.
Innerstädtische Geschäfte, die zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem Auto erreichbar sind, werden verschwinden und durch reine Autostandorte substituiert.
Die Reaktionen der Stadtverordneten von WAB, Die Grünen und Die Linke auf das erfolgreiche Ahrensburger Bürgerbegehren zeigen sehr anschaulich, wie weit sich die jeweiligen Fraktionen von der Lebensrealität vieler Ahrensburger Bürger entfernt haben.
Während die Vorstellungen zur Erreichbarkeit des Stadtzentrums von 3.000 Ahrensburgern und die Ängste von 50 Gewerbetreibenden, deren Betriebe die Attraktivität und Individualität unserer Stadt ausmachen, mit dem Hinweis auf zeitgemäßen Klimaschutz einfach weggeschoben werden, spielt der schonende Umgang mit Umwelt und Ressourcen bei der Genehmigung von konzerneigenen Handelseinrichtungen in Ahrensburg keine Rolle.
Es ist sehr bezeichnend, dass Grüne und WAB den Bau eines Lidl-Marktes an der Hamburger Straße mit einem großen PKW Parkplatz, für den sogar Wohnhäuser abgerissen wurden, befürwortet haben.
Auch der neue Toom Markt, das neue Famila SB Warenhaus und der neue Aldi-Markt mit jeweils riesigem Parkplatzangebot wurden als 100% Autostandorte ohne nennenswerte Auflagen für ökologisches Bauen oder Klimaneutralität genehmigt. Allein der ökologische Schaden durch die zusätzliche Versiegelung von offenen Ackerflächen im Gewerbegebiet ist durch eine autofrei Innenstadt nicht zu kompensieren. Im Ergebnis dürfen finanzstarke Großkonzerne wie Lidl, Aldi, Toom und Famila in Ahrensburg so bauen, wie sie es bereits in den 80er und 90er Jahren getan haben. Die wirtschaftlich deutlich schwächeren Gewerbetreibenden in der Innenstadt sollen sich jedoch ohne Unterstützung auf ein urbanes Experiment einlassen, das noch an keinem anderen Standort funktioniert.
Ich bin mir nicht sicher, ob Frau Levenhagen, Herr Egan und Herr Mercan begreifen, dass sie durch ihre restriktive Verkehrspolitik das Leben und die Identität der Ahrensburger Innenstadt zerstören und gleichzeitig den ökonomischen Erfolg von Lidl, Aldi, Toom, Famila & Co. maximieren. Ich bin mir aber sicher, dass die 3 nicht über die notwendige Kompetenz verfügen, unsere Stadt in eine bessere Zukunft zu führen. In diesem Kontext bietet die Kommunalwahl 2023 eine willkommene Chance für einen politischen und personellen Neuanfang. Es ist keine Schande, wenn man durch die Komplexität der Aufgabenstellung überfordert ist, aber es ist sehr gefährlich, wenn man permanent über Sachverhalte entscheiden muss, die man nicht versteht. Ein Rücktritt fühlt sich dann für alle Beteiligten wie eine Befreiung an.
Dazu passt doch wieder die geplante Asphaltierung des verlängerten Starwegs. Auch hier zeigt sich keine Kompromissbereitschaft auf Seite der Stadtvertretung und -verwaltung (Sperren und gucken wie die geglättete Oberfläche sich verhält) – die Versiegelung wird kompromisslos angestrebt. Daher unterstützen Sie uns bitte: https://www.dorfgemeinschaft-ahrensfelde.de/files/Einwohnerantrag-Starweg.pdf
Die unterschriebenen Listen bitte in die Teichstraße 2
Für ein l(i)ebenswertes Ahrensfelde
Peter Körner
Ja, ja unsere mächtigen Kommunalpolitiker. Da passt das Wort von Abraham Lincoln:
“Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht”.