Früher wäre es undenkbar gewesen. Nämlich dass der Leser vom Hamburger Abendblatt zahlen muss für Informationen, die ihn genauso interessieren wie feuchter Kehricht in Kurdistan. Heute aber ist es so, und zwar fast täglich im Stormarn-Teil der Zeitung online.
Ich habe Abendblatt Online abonniert, um zu erfahren, was in Stormarn aktuell passiert. Und soeben habe ich ins Internet geschaut und sehe dort die ersten sechs Meldungen von der Stormarn-Redaktion – siehe Abbildungen!
Vier Berichte sind Verkehrsunfälle mit Symbolfoto. (Beispiel: „Betrunkener Radfahrer in Glinde von Streife gestoppt.“) Dazu noch ein Einbruch in Glinde. Und der Bericht: “Experte erwartet extremen Preissturz in Hamburg”. Sie sollten deswegen aber nicht nach Hamburg zum Einkaufen fahren, denn es handelt sich hier nicht um den Preissturz im Supermarkt, sondern gemeint ist der Wohnungsmarkt. Und eine (Zitat:) “Blasengefahr” müssen Sie dabei fürchten – aber zum Glück nicht an den Füßen, weil es sich hier nur um die Blasen in den Köpfen der Schreiber solcher Meldungen handelt.
Wer so etwas lesen will, muss nicht Abendblatt Online abonnieren, sondern kann es im Internet auch gratis und aktuell lesen unter “Presse-Portal”.
Und dann steht dort auch der ständige Hinweis: „Alles Wichtige aus Stormarn im kostenlosen Newsletter“. Ein Witz, über den ich aber nicht lachen kann. Denn: In diesem Newsletter steht genau das, was der Leser bereits gelesen hat – also primär Verkehrsunfälle und Einbrüche mit Symbolfoto.