Dr. Michaela W., Oberstudiendirektorin und Schulleiterin der Stormarnschule in Ahrensburg, ist eine Person der Öffentlichkeit in unserer Stadt. Und wenn sie von einem Tag auf den anderen vom Schuldienst suspendiert wird, dann kann nicht nur ein bloßer Verdacht auf Unredlichkeit gegen sie vorliegen, sondern es muss schon ein ziemlich hieb- und stichfester Grund vorhanden sein, der zum Anlass geführt hat, dass die Direktorin entlassen wurde und vermutlich nicht mehr in die Stormarnschule zurückkehren wird, obwohl sie dort bis heute noch auf der Homepage als verantwortliche Schulleiterin und Ansprechpartnerin aufgeführt wird.
Was wirft man der Oberstudiendirektorin vor? Es gibt bis heute keine mir bekannte offizielle Begründung von Schule, Bildungsministerium oder Staatsanwaltschaft. Was natürlich zu Gerüchten führen muss, die sich von Mund zu Mund in der Stadt verbreiten. Oft aber sind Gerüchte oder Mutmaßungen schlimmer als die nackte Wahrheit. Denn für Gerüchte, die durch eine Stadt fliegen, gibt es auch überall einen Landeplatz, wo sie sich nicht selten dauerhaft festsetzen, und zwar auch dann, wenn die Wahrheit schon längst bekannt ist.
Bereits vor zwei Tagen hat die BILD-Zeitung darüber informiert, dass ein „Vorwurf der Veruntreuung von Geldern“ vorliegt. Und jeder, der normal denken kann, der weiß auch, dass dieser konkrete Vorwurf nicht nur ein bloßer Verdacht sein kann, auch wenn die Information aus einer Boulevardzeitung stammt und nicht aus der Tagesschau der ARD.
Meine persönliche Meinung: Wenn es unumstößliche Beweise gibt für das, was die BILD-Zeitung schreibt, dann sollte es auch von offizieller Seite eine Bestätigung geben, bevor Gerüchte durch unsere Stadt geistern, die möglicherweise noch schwerwiegender sind als ein Griff in die Klassenkasse. Und: Die Wahrheit wird ohnehin irgendwann veröffentlicht werden. Wenn man sie also heute schon kennt und mit Sanktionen belegt hat, dann hat auch der Bürger und allen voran die Schüler und Eltern ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren, bevor wilde Gerüchte die Runde machen.
Postskritum: Es gibt weitaus üblere Straftaten als ein verbotener Griff in eine fremde Kasse.
Bevor ein Richter geurteilt hat, hat die Landesregierung in Kiel bereits ein Urteil gefällt. Warum darf der Bürger also nicht erfahren, was der offizielle Grund dafür ist? Frau Dr. W. übt ein staatliches Amt aus, da hat der Bürger ein Recht auf die Offenlegung von Unrechtmäßigkeiten.
Notabene: Die Schulleiterin hat sich nicht beurlauben lassen, um einer Aufklärung der Anschuldigungen nicht im Wege zu stehen, sondern sie wurde schlichtweg gefeuert.
Die Schulleiterin hat es aber auch nicht leicht: Erst der Ärger mit quengelnden Eltern weil die lieben Kleinen keine Maske aufsetzen mögen, und nun auch noch Druck von oben.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir damals mit der Privatschule von Else Mehlis in den kostspieligen Neubau in der Waldstraße umgezogen sind. Wir waren zu dieser Zeit 135 Kinder in der Höheren Mädchenschule mit zehn Klassen. Und für die Knaben gab es damals eine Vorschule, die bis zur Untertertia ging. Das war im Jahre 1910. Und ich denke, wir sollten mal wieder ein Klassentreffen machen, wozu ich meine damaligen Mitschüler bitte, hier im Kommentar ihre Telefonnummern anzugeben, damit wir zusammenkommen. Vielleicht im Ratskeller am Rondeel in Ahrensburg? Oder im Lindenhof?
🙂