Folgendes ist passiert: Am 28. März 2021 habe ich einen Blog-Eintrag verfasst über redaktionelle Beiträge im Anzeigenblatt MARKT, die ich als Abendblatt-Leser im Stormarnteil der Abonnementszeitung nicht gefunden habe. Unter anderem war das ein Bericht über die Fotoausstellung von Schülern des Eric-Kandel-Gymnasiums, die im Rosenhof in Großhansdorf zu sehen ist. In meinem Beitrag hatte ich die Frage aufgeworfen: “Aber vielleicht berichtet die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt ja noch über die drei Themen der Schüler?“
Und genau dieses ist heute – also nur 11 Tage später – tatsächlich passiert. Allerdings anders als ich es gemeint hatte.
Ein Bericht über die Fotoausstellung der Ahrensburger Gymnasiasten in Großhansdorf ist heute im Regionalteil vom Abendblatt erschienen. Aber: Der Bericht ist kein Beitrag der Redaktion, sondern er ist offensichtlich über die Anzeigenabteilung des Verlages ins Blatt gekommen. Denn: Der redaktionell gestaltete Artikel ist im Rahmen einer „Anzeigen-Sonderveröffentlichung“ erschienen, platziert neben den Inseraten einer Dachdeckerei, eines Elektrofachgeschäftes und einer Tischlerei. Wer diese Anzeige für die Schüler aufgegeben und bezahlt hat, erfährt der Abendblatt-Leser nicht.
Meine Vermutung: Im Verlag hat jemand festgestellt, dass mit der Ausstellung ja auch Werbung für den Rosenhof gemacht wird. Also ist eine Veröffentlichung darüber kommerziell und damit als Anzeige dem Auftraggeber in Rechnung zu stellen.
Dagegen sprechen aber folgende Tatsachen: Ausstellungen im Park Hotel, das ja bekanntlich auch ein kommerzieller Betrieb ist, wurden von der Stormarn-Redaktion immer redaktionell behandelt – wenn Sie mal die von mir gegoogelten Veröffentlichungen anschauen wollen – siehe Abbildungen rechts!
Mehr noch: In der Seniorenresidenz in Ahrensburg, die ein Wettbewerber vom Rosenhof ist, hat eine Ahrensburger Veranstalterin regelmäßig kommerzielle Events durchgeführt. Und immer hat die Stormarn-Redaktion vom Abendblatt darüber in Worten und Bildern berichtet und war voll des Lobes.
Und nun erwarte ich, dass in Zukunft auch die Berichte der Redaktion aus dem Ahrensburger Rathaus als „Anzeigen-Sonderveröffentlichung“ gekennzeichnet werden. Denn diese Berichte sind ja zumeist Lobhudeleien auf Peter Kania, Fabian Dorow und andere Rathaus-Insassen, also reine PR und damit nackte Werbung.
Okay, ein kommerzieller Betrieb ist die Stadtverwaltung von Ahrensburg natürlich nicht, denn sonst wäre der Laden ja schon längst tief in der Pleite, weil Ahrensburg hoch auf dem Schuldenberg angesiedelt ist und man auch noch so abenteuerlich wirtschaftet und weitere Schulden zu machen gedenkt, für die weder Familie Levenhagen noch die WAB haften wird.
Vielleicht stellt das Abendblatt jetzt um auf Anzeigenblatt. Und aus dem MARKT wird eine Zeitung.