Abendblatt-Leser im Kreis Stormarn erfahren heute: „FDP will Tiefgarage noch stoppen“. Und wer die Ahrensburger Szene verfolgt, der weiß, dass die FDP die Tiefgarage unter dem Stormarnplatz schon stoppen wollte, bevor sie überhaupt beschlossen worden war. Aber Entscheidungen in Ahrensburg werden bekanntlich mehrheitlich von einer Familie getroffen, die ihre Abstimmung am häuslichen Küchentisch festlegt.
Mit meinem heutigen Blog-Eintrag will ich nur auf die im Zeitungsbericht genannten Kosten hinweisen. Reporter Harald Klick schreibt heute, dass die Tiefgarage „schätzungsweise mehr als sieben Millionen Euro“ kostet.
Und im selben Beitrag äußert sich der FDP-Fraktionsvorsitzende, dass die Kosten nach seiner Erfahrung bei „zehn Millionen Euro aufwärts“ liegen.
Achtung, und nun kommt’s! Auf meine Frage an den Bürgermeister über die Höhe der Kosten hat Michael Sarach mir am 20. Dezember 2020 auf dem Briefbogen der Stadt Ahrensburg mitgeteilt: „Die Kosten für die Anlage (Kostengruppen 300 und 400) belaufen sich auf rd. 4,62 Mio. Euro (netto).“
Wenn Sie einen Taschenrechner zur Hand haben, lieber Mitbürger, dann können Sie im Rahmen einer Differenzrechnung feststellen, dass die Differenz zwischen Schätzung und amtlicher Angabe nicht ganz unerheblich ist.
In diesem Zusammenhang erinnere ich noch einmal an das beschlossene Interims-Dusch- und Umkleidehaus an der anderen Seite vom Stormarnplatz: Veranschlagt und beschlossen wurde das Gebäude mit 800.000 Euro. Danach sollte es plötzlich 1,25 Millionen Euro kosten. Und verabschiedet wurde es soeben von Familie Levenhagen & Die Linke für 2,1 Millionen Euro. Ein Aufheulen in der Bevölkerung hat bisher noch nicht stattgefunden.
Was sagt uns das? Mir sagt es: Der Mann, der dem Ahrensburger Bauamt vorsitzt und die Kosten ermittelt, scheint nicht die hellste aller Leuchten zu sein. Oder die Tiefgarage, ein Bauwerk mit Stadtpark auf dem Betondeckel, wie es das in Deutschland vergleichsweise nicht gibt, kostet tatsächlich “nur” 4,62 Millionen Euro, wie es uns der Bürgermeister offiziell mitgeteilt hat.
* Und der Bauamtsleiter verweist in diesem Zusammenhang nach Ostende in Belgien.
Aber Herr Dzubilla! Natürlich kann man ein Jahrhundertbauwerk nicht auf den Euro exakt im voraus berechnen. Das ist vergleichbar wie an der Fleisch- und Käsetheke bei Edeka: Auch hier fragt die Fachverkäuferin nach Abschnitt der Ware: “Darf’s vielleicht 50 Gramm mehr sein?” Was allerdings auch verrät, dass Peter Kania nie hinter einer Wurst- oder Käsetheke als Verkäufer stehen darf, denn der Mann hat wahrlich nicht das rechte Augenmaß. Es reicht bei ihm vielleicht gerade mal für ein Klohaus in Fertigbauweise.
Zum Thema Tiefgarage:
es gibt bereits die ersten Betreiber von Parkhäusern, die das Einstellen von E-Autos wegen der Brandgefahr und schlechten Löschmöglichkeiten untersagen. Da unsere Politik ja extrem bemüht ist, die Anzahl der E-Autos auszuweiten, kann ich mir vorstellen, dass die Tiefgarage entweder nicht / oder nur teilweise genutzt werden kann. Es sei denn, es wird ein separater Fluchtweg wie in einem Autotunnel erstellt , der ein gesichertes Verlassen der Tiefgarage ermöglicht. Damit werden sich die Gesamtbaukosten mit Leichtigkeit um weiter 3 bis 4 Millionen Euro erhöhen.