Eigentlich sollten jetzt langsam die Gutscheine an die Einwohner von Ahrensburg verteilt werden, und zwar Sozialgutscheine für alle, was man als “Stadtgeld” auslobt. Dabei sollen arme Kinder = 50 Euro erhalten und reiche Kinder = 50 Euro. Und arme und reiche Erwachsene = 30 Euro pro Person. Diese Gutscheine sind zweckgebunden, denn sie sollen nur gelten in Ahrensburger Läden und Restaurants, die im Lockdown geschlossen hatten. Wie z. B. Woolworth, C&A und McDonald’s, denen das sogenannte „Stadtgeld“ zugutekommen soll.
Beschlossen hatte das von Familie Levenhagen (CDU & Grüne). Und nachdem die FDP erkannt hat, dass eine Partei sich mit Geldgeschenken beim Wähler Bürger immer beliebt machen kann, ist man bei der Abstimmung in der Turnhalle vom EKG noch schnell auf den Geldtransporter von Familie Levenhagen mit aufgesprungen.
Nun soll das Stadtgeld wegen fortgesetztem Lockdown auf März verschoben werden. Das berichtet heute Janina Dietrich vom ehemaligen 3. Buch Abendblatt. Und ich bin sogleich auf die Homepage der Stadt Ahrensburg gegangen, um die Information aus erster Quelle zu bekommen. Aber Pustekuchen.
Auf der Homepage von Ahrensburg steht heute früh nur der „Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Regelungen“. Und der Bürger erfährt: „Joe Biden did. ist“, was davon zeugt, dass immer noch ein Vollpfosten auf der Homepage der Stadt herumwerkelt, der uns auch auf „Pinguine und andere Seevögel der Antarktis“ hinweist – siehe die Abbildung oben!
Und woher hat Janina Dietrich die aktuelle Geheiminformation der Stadt über die Auszahlung des Stadtgeldes bekommen? Sie verrät es in ihrem Beitrag: Anja Gust, eine “Verwaltungsmitarbeiterin” von Ahrensburg, hat es ihr gesteckt. Und die ist für das Projekt verantwortlich, wozu wir durch diese Frau erfahren: „Derzeit werde der Zeitraum 1. März bis 10. April anvisiert. Sie habe aber Zweifel, ob dieser Termin angesichts der aktuellen Entwicklung realistisch sei, sagt die Verwaltungsmitarbeiterin.“
1,3 Millionen Euronen kostet der Spaß die Stadt Ahrensburg. Über die Idee, die Sozialgutscheine nur an Familien auszugeben, die das Geld wirklich dringend benötigen, wurde in der Stadtverordneten-Versammlung nicht abgestimmt. Vermutlich nicht, weil Familie Levenhagen dann ja beim Stadtgeld leer ausgehen würde.
Last but not least erfährt der Leser heute im Hamburger Abendblatt: „Gutschein kann auch gespendet werden. Wer seinen Gutschein nicht einlösen will, kann den Betrag für soziale Projekte oder Organisationen spenden. Dafür müssen die Coupons an die Verwaltung zurückgeschickt werden.“
Was bedeutet das? Es bedeutet: Der Bürger, der mit seinen Gutscheinen etwas Gutes tun will, darf die Coupons nicht selber zur Ahrensburger Tafel bringen, zum Kinderschutzbund oder sie einem Hinz&Kunzt-Verkäufer in die Hand drücken, sondern er muss die Coupons doch tatsächlich an die Stadt zurückschicken. Und dort wird entschieden, wer die Geldspenden wirklich nötig hat. Woraus sich meine Frage wiederholt: Warum gibt die Stadt die Gutscheine nicht von vornherein an soziale Projekte und Organisationen…?!
Postskriptum: Ich erlaube mir noch eine satirische Anmerkung. Und zwar: Im Villenviertel von Ahrensburg sollen sich viele Einwohner dazu entschlossen haben, mit dem Stadtgeld ihre Putzfrauen zu entlohnen, da es ja quasi Bargeld ist.
Das Stadtgeld ist wie die Spende. Es ist einfach hirnloses verteilen.
Wie ich aus dem Untergrund der Stadt Ahrensburg erfahren haben will, werden alle Gutscheine, die von den Bürgern an die Verwaltung zurückgeschickt werden, direkt an die Familie Levenhagen weitergeleitet. Weil diese bedauernswerte Familie ihr Küchenfachgeschäft in Norderstedt auch schließen musste und nun am Betteltuch nagt und den Sprit für ihren BMW-SUV nicht mehr bezahlen kann.
Schade, dass das Hamburger Abendblatt es anscheinend nicht geschafft hat nachzuschauen, was es selber vor ein paar Wochen zum Thema geschrieben hat. Dann wäre aufgefallen, dass mitnichten die FDP das Thema Stadtgeld unterstützt.
Es wurde ausschließlich – nach dem Schwarz-Grünen Beschluss – die schnelle Umsetzung unterstützt, damit es überhaupt noch Läden und Restaurants gibt in dem die Gutscheine ausgegeben werden können.
Immerhin hat die Verwaltung umgehend auf die Kritik reagiert und die Homepage aktualisiert. Dort ist jetzt zu lesen: “Information über Holzsammelscheine”. Und diese Scheine sollen vermutlich die Zeit bis zu den Stadtgeldscheinen überbrücken. 😉