Man hört so gar nichts mehr vom EDEKA-Markt auf der Alten Reitbahn und vom Kinopalast mit 5 oder 6 Vorführsälen am Bahnhof. Der letzte Stand, der mir in Erinnerung geblieben ist, stammt aus einem Bericht im 3. Buch Abendblatt vom 15. Juni 2020, wo ich mir den folgenden Absatz notiert habe:
„Für das anschließende B-Plan-Verfahren rechnet Bauamtsleiter Peter Kania mit einer Dauer von etwa einem Jahr. Er sagt: ‘Bei einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan gelten die gleichen Fristen wie sonst auch. Es muss zum Beispiel auch eine öffentliche Auslegung und Bürgerbeteiligung geben.’ Im letzten Schritt müsse der Investor vor Beginn der Arbeiten einen Bauantrag stellen und von der Verwaltung eine Baugenehmigung erhalten.“
Seither warte ich auf die öffentliche Auslegung und die Bürgerbeteiligung, bei der ich erwarte, dass der bislang geheime Verkaufspreis für das Areal Alte Reitbahn öffentlich bekanntgegeben wird.
In diesem Zusammenhang: Im 3. Buch Abendblatt schrieb Petra Sonntag im Januar 2020 über den Verkauf und die Bebauung der Alten Reitbahn: „Dieses Projekt ist gekoppelt an das geplante Kino an der Bahnhofstraße. Beide Vorhaben hat der Investor, die Bremer Melchers-Gruppe, der Stadt nach Abendblatt-Informationen vertraglich zugesichert.“
Bürgermeister Michael Sarach hingegen sieht das völlig anders. In der Stadtverordneten-Versammlung im vergangenen September hatte ich den Verwaltungschef gefragt: „Sollte die Alte Reitbahn verkauft werden und der Investor baut keinen Kinopalast am Bahnhof mit mindestens fünf Vorführsälen für ca. 700 Besucher und entsprechend viele Parkplätze – fällt dann die bereits bebaute Reitbahn vertragsgemäß zurück ins Eigentum der Stadt? Falls nein: Warum nicht?“
Die Antwort von Bürgermeister Michael Sarach: „Nein, da beide Vorhaben unabhängig sind.“
Was bedeutet die Aussage des Bürgermeisters? Sie bedeutet: Das Projekt Alte Reitbahn ist nicht gekoppelt an das geplante Kino in der Bahnhofstraße, wie Petra Sonntag uns weismachen wollte. Vielmehr kann der Investor die Alte Reitbahn, die er zu einem – vermutlichen – Schnäppchenpreis von der Stadt erworben hat, fröhlich bebauen und danach den Kinoplan beerdigen. Was meint: Er belässt EDEKA weiterhin am Bahnhof sucht sich für das neue Ladenlokal an der Reitbahn einen anderen Mieter.
* Song von Reinhard Mey
https://www.welt.de/wirtschaft/article219183316/Netflix-Prime-Video-Apple-TV-So-retten-Streaming-Dienste-die-Filmstudios.html
Die marktbeherrschende Stellung, die Kinoketten wie UCI bei den neu herausgekommenen Filmen einmal hatten, ist auf jeden Fall obsolet geworden. Die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Kinos könnten mittlerweile schlechter nicht sein.