Schockmeldung des Tages: „Ahrensburg fällt alle Bäume an der Hamburger Straße“!

Prolog: Was ist das Typische an einer Boulevardzeitung? Es sind die Schlagzeilen, die Sensationen versprechen aber selten halten. Der Grund: Eine Boulevardzeitung wurde früher von Zeitungsverkäufern auf dem Boulevard der Großstädte angeboten, wobei die Verkäufer die Schlagzeilen ausgerufen haben, um die Kunden neugierig zu machen und zum Kauf zu animieren. Die bekannteste Boulevardzeitung in Deutschland ist die BILD-Zeitung, die heute allerdings so gut wie nur noch in Läden und am Kiosk zu haben ist.

Abendblatt-Meldung und Hamburger Straße (Google.maps)

Zum Thema: In Ahrensburg gibt es keinen Boulevard mit Zeitungsverkäufern – noch nicht. Denn so eine Prachtstraße soll es bald geben, und zwar die Hamburger Straße, die später vermutlich “Familie-Levenhagen-Boulevard” heißen wird. Um diese Allee zu bauen, wurden im Frühjahr bereits die ersten Bäume zum Opfer der Kettensäge. Und nun sollen weitere Bäume das gleiche Schicksal erfahren.

Und damit komme ich zurück auf die eingangs erwähnte Boulevardzeitung. Diese Rolle wird auf dem Familie-Levenhagen-Boulevard das Hamburger Abendblatt mit ihrem 3. Buch, der Stormarn-Beilage, ausüben, das heute noch eine Abonnementszeitung mit schwindender Auflage ist. Wie ich zu dieser Prognose komme? Ganz einfach: Die Redaktion übt sich schon heute im Boulevard-Journalismus.

Schauen Sie auf den Beitrag von heute! Wir lesen: „Ahrensburg fällt alle Bäume an der Hamburger Straße“. Und jeder, der die Hamburger Straße kennt, der weiß auch, wie lang sie ist und wie viele Bäume dort stehen. Und die werden alle gefällt…?

Erst im Kleingedruckten erfährt der aufgeschreckte Leser, dass Ahrensburg gar nicht alle Bäume an der Hamburger Straße fällt, sondern – ausgerechnet! –  „die restlichen Bäume … im Innenstadtbereich“. Und die sollen dann in späteren Jahren nachgepflanzt werden, sodass in gut 50 Jahren eine Allee entstehen könnte. Und darauf können wir uns alle schon heute freuen, wenn wir uns auf dieser Allee begegnen werden im Jahre 2070, was auch die alte Postleitzahl von Ahrensburg ist.

Und warum das Ganze? Ganz einfach: Weil der Bürgermeister und die Familie Levenhagen und Onkel Peter die Kundenparkplätze in der Innenstadt auf Teufel komm raus vernichten wollen. Und deshalb stellt Familie Levenhagen den Antrag in der Stadtverordneten-Versammlung und beschließt mit ihrer Mehrheit, dass es so kommen wird. Der gemeine Bürger wird dazu nicht befragt, sondern wir müssen uns mit der Rolle als Zuschauer begnügen.

Abendblatt aus August 2017

Und die Geschäftsleute müssen hilflos und mit geballten Fäusten in den Hosentaschen mit ansehen, wie nach dem Lindenhof-Parkplatz weitere Parkplätze in der Innenstadt vernichtet werden, sodass immer weniger auswärtige Kunden nach Ahrensburg kommen werden. Und der Bürgermeister, der autofreie Zonen möchte – siehe Abbildung rechts! – dieser Herr ist in 1 ½ Jahren gar nicht mehr Bürgermeister von Ahrensburg und hinterlässt hier eine Innenstadt mit leeren Schaufenstern. Es sei denn, man macht die Hamburger Straße dann zur Ahrensburger Herbertstraße, wo die Schaufenster erotisierend gefüllt sind, wenn nicht gerade Lockdown herrscht.

Postskriptum: Nadine Levenhagen, Fraktionsvorsitzende der Grünen, darf ihren Familien-BMW-SUV in der Tiefgarage vom Rathaus parken. Und Familie Levenhagen hat in Ahrensburg keinen Laden sondern in Norderstedt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. November 2020

3 Gedanken zu „Schockmeldung des Tages: „Ahrensburg fällt alle Bäume an der Hamburger Straße“!

  1. Stadtbewohner

    Die Fällung der Bäume wird vermutlich nicht mal ein Eilantrag an das Amtsgericht verhindern können, da dort über das Wochenende naturgemäß niemand arbeitet. Das Mitspracherecht der Bürger wird geschickt torpediert in dem man praktisch ohne Vorwarnung zur Tat schreitet. Ich halte es für dringend geboten, dass das Nordmagazin des ndr gleich morgen darüber berichtet. Mal sehen wie sich die Grünen und die Greta-Jugend verhalten ….

  2. Stadtbewohner

    Stand 17.11. sind bereits sechs Bäume gefällt worden. Da das Wetter heute gut wird könnte man für die Stadtchronik ein paar Fotos machen.

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