Zu den Corona-Krisengewinnlern gehören u. a. auch die Produzenten von Masken für Mund- und Nasenschutz. Nachdem diese Produkte zur Pflicht geworden sind, kann man sie heute überall und in allen Ausfertigungen und mit jedwedem Design bekommen. Und es gibt dafür sogar Werbung in den Medien wie heute auf der Titelseite der BILD-Zeitung. Ja, und dann entnehmen wir dem 3. Buch Abendblatt von heute, dass auch der aus dem Fernsehen bekannte Unternehmer Ralf Dümmel in das Maskengeschäft eingestiegen ist.
Ralf Dümmel ist ein Investor, der in der TV-Sendung “Die Höhle der Löwen” nach Schnäppchen sucht für sein Unternehmen und dabei schon mit vielen Produkten den schnellen Euro gemacht hat. Worunter auch Waren sind, die schnell wieder aus dem Handel (z. B. Famila) verschwunden sind oder verramscht werden (z. B. Lidl), weil sie sich offenbar als Flops erwiesen haben.
Ich habe kein Problem damit, dass der Unternehmer Ralf Dümmel nun auch ins Maskengeschäft eingestiegen ist. Ich habe aber ein großes Problem damit, dass das Hamburger Abendblatt in seinem 3. Buch, der Stormarn-Beilage, eine großen Beitrag darüber verfasst hat, der ein lupenreiner Werbetext ist für den Unternehmer Dümmel und den Verkauf seiner chinesischen Masken. Diese redaktionell gestaltete Werbung ist nicht als bezahlte “Anzeige” gekennzeichnet, sondern die Dümmel-Reklame erscheint unter dem Deckmantel der Redaktion und ist verfasst worden von einem Hobby-Werbetexter mit Namen Jörg Riefenstahl. Und der läuft nun vermutlich maskiert durch die Gegend mit einer Maske von Ralf Dümmel.
Ob morgen im 3. Buch Abendblatt auch ein Beitrag erscheint, welche Masken es sonst noch wo im Kreis Stormarn gibt und in welchen Ausführungen die vorhanden sind, weiß ich natürlich nicht. Ich glaube aber eher nein.
Wer jetzt das Abendblatt mit Stormarnteil abonniert, bekommt als Geschenk des Verlages eine Schutzmaske von Ralf Dümmel mit handschriftlichem Autogramm des TV-Stars.
Nein? Aber die Idee ist doch schon sehr naheliegend.
Zitat: “Ralf Dümmel steigt jetzt auch ins Maskengeschäft ein.” Allein die Vokabel “Maskengeschäft” ist schon ein Brüller des Tages, wenn der Hintergrund nicht so traurig wäre. Es zeigt, dass die Provinzredaktion vom Hamburger Abendblatt auch provinziell denkt.
Mein Vorschlag: Wenn die Stadt Ahrensburg in der Großen Straße ihre öffentliche Toilette gebaut hat, schreibt die Redaktion: “Michael Sarach steigt jetzt auch ins Scheißgeschäft ein”!