“Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.” (Konfuzius)

Ein Unternehmen, das kein Marketing betreibt, muss mit wirtschaftlichen Verlusten bzw. Mindererlösen rechnen. Eine Stadt wie Ahrensburg ist ein Unternehmen und betreibt kein Marketing. Aber die Stadt hat schon viel Geld ausgegeben, um sich von professioneller Seite erläutern zu lassen, was Marketing für Ahrensburg bedeutet. Nur begriffen haben einige Politiker das offenbar bis heute nicht.

Mein Entwurf aus 2017 für eine Plakatkampagne in Hamburg

Drei Parteien in der Stadtverordneten-Versammlung meinen, dass Stadtmarketing ist, wenn Menschen in Rokoko-Kostümen durch die Stadt gehen, die Blumenkübel thematisch bepflanzt und Mikrowellengeräte ins Haus geliefert werden. Das ist kein Witz, sondern das haben Tick, Trick und Track (= Pseudonyme für drei Stadtverordnete) den Bürgern ganz ernsthaft so erklärt.

Ahrensburg hat für ein Stadtmarketing ganz andere Pfunde zum Wuchern, die es zu entwickeln und zu promoten gilt. Stichworte: Tunneltal/Alfred Rust/Museum – Waldemar Bonsels/Biene Maja/Denkmal – Badlantic – Wochenmarkt – Romantischer Weihnachtsmarkt am Schloss – Jazz-Festival mit Axel Zwingenberger & Co – Kabarett-Festival mit Horst Schroth & Co – Gratis-Parken in der Innenstadt und vieles andere mehr, was tolle Alleinstellungsmerkmale in unserer Stadt sind und sein könnten – siehe die Abbildung unten rechts!

Der Sinn eines Stadtmarketings ist, dass viele Menschen in die Stadt kommen und zu Kunden der Stadt werden. Und dazu muss man die Stadt nach draußen attraktiv präsentieren und die Menschen umwerben, damit sie nach Ahrensburg kommen und für das, was sie hier sehen und entdecken, mit Freude ihr Geld ausgeben und gern immer wieder in die wunderschöne Schlossstadt kommen. Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist, dass mehr Firmen und Läden sich in der Stadt ansiedeln. Firmen, damit Geld gesichert in die Stadtkasse kommt. Und Läden in der Innenstadt, damit Ahrensburg einen Ruf als persönliche Shopping-Stadt hat und keinen Ladenleerstand mehr präsentiert. Das gehört zum Stadtmarketing. Und dass die Geschäfte sich selbst via Stadtforum mit Aktionen ins Marketing von Ahrensburg mit einbringen müssen, ist wohl allen klar.

Dass Stadtmarketing gleichzeitig auch dazu beitragen muss, dass wir Ahrensburger ein Wir-Gefühl entwickeln, sei nur ergänzend erwähnt. Denn auch das gehört zu den Aufgaben des Marketings. Und dass Ahrensburg einen Slogan braucht, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Genauso wie eine Werbekampagne in Hamburg erfolgen muss. Hierzu habe ich schon vor zwei Jahren den Entwurf für ein City-Light-Poster gemacht – siehe Abbildung oben! Weitere Motive – zum Beispiel mit Schloss, einem Steinzeitmenschen aus dem Tunneltal neben einem Edding-Marker – ließen sich in Fortsetzung erstellen.

Fazit: Stadtmarketing kostet Geld. Aber kein Stadtmarketing kostet sehr viel mehr Geld, das der Stadt auf Dauer durch die Lappen geht. 

Unter den Stadtverordneten von Ahrensburg kursiert schon lange ein Spruch, der da lautet: „Ahrensburg hat kein Einnahmeproblem – Ahrensburg hat ein Problem bei der Ausgabe seiner Einnahmen!“ Letzteres liegt daran, dass die Stadtverordneten schon seit Jahren das rechte Augenmaß für ein organisches Wachstum der Stadt verloren haben.

Das fing an mit dem neuen Stadtteil Erlenhof und all seinen Folgen, die zur erhöhten Belastung der Verwaltung geführt haben. Die rasche Erlenhof-Bebauung war so überflüssig wie ein entzündeter Blinddarm. Genauso überflüssig ist auch ein neuer Rathaus-Nebenanbau, ein Ratssaal, ein urbaner Stadtpark, ein Umkleidehaus für 1,25 Millionen Euro, ein Luxusklo für 150.000 Euro plus Folgekosten, der Ankauf des Alten Speichers und die kostenintensive Auslagerung der Verwaltung ins Gewerbegebiet, was zu längerfristigem Stress (Krankheitsstand!) führt und die Arbeit der Mitarbeiter auch nicht gerade erleichtert, was zuvor schon die Auslagerung in Container gezeigt hat.

Ich könnte jetzt noch viele Dinge anführen, die dazu geführt haben, dass der Rechnungshof des Landes die Stadt Ahrensburg rügt, wie es am Montag in der Stadtverordneten-Versammlung zu hören war. Und gestern war es nachzulesen im 3. Buch Abendblatt; wobei der aufmerksame Leser festgestellt hat, dass – im Gegensatz zur Stadtverordneten-Versammlung – der Bürgermeister namentlich nicht genannt oder gar gerügt wird, sondern es wird nur von der Verwaltung gesprochen. Und das schließt die Politiker voll und ganz mit ein.

Bei den Politikern steht besonders der Hauptausschuss im Fokus der Ereignisse in Sachen Rechnungshof. Ich will es kurz machen und gebe Ihnen an dieser Stelle die Namen der Mitglieder zur Kenntnis und veröffentliche dazu die Aufgaben vom Hauptausschuss. Damit können Sie sich ergänzend zur Abendblatt-Berichterstattung Ihr eigenes Bild machen.

Hauptausschuss der Stadt Ahrensburg. Unter DIE LINKE finden wir einen 23jährigen Azubi der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Sein Chef ist unter SPD aufgeführt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. November 2019

Ein Gedanke zu „“Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.” (Konfuzius)

  1. Torsten Schmidt

    Noch ein Punkt der bei den Plänen zur autofreien Innenstadt nicht bedacht wurde : Viele Patienten bevorzugen naturgemäß kurze Wege, um die letzten Meter von der Autotür zur Arztpraxis zu bewältigen. In Zukunft wird der Weg dann wesentlich länger werden ……. Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei der Arztwahl auch Anfahrwege und Parkmöglichkeiten mit einfließen. Gut denkbar, dass einige Ärzte in Verbundenheit zu ihren Patienten neue Praxisräume mit unkomplizierterer verkehrlicher Anbindung anmieten und umziehen. Ja und die Umzugskosten werden dann erst mal mit dem Gewinn aus Geschäftsbetrieb Arztpraxis verrechnet. Weswegen erst mal weniger Einnahmen in die Stadtkasse fließen. Und so mancher mag sich den Stress in Ahrensburg gar nicht mehr antun und lieber gleich nach Volksdorf, Großhansdorf oder Lütjensee umziehen. Weniger Patienten sind auch gleich weniger Kundschaft in den Geschäften der Innenstadt. Mal sehen ob die Vermieter die mit jedem Aus- und Einzug nur zusätzlichen Aufwand haben, dann immer noch so stillhalten.

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