Was bezeichnend ist für die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt und ständig passiert: Wenn in einem politischen Ahrensburger Ausschuss eine unverbindliche Abstimmung erfolgt ist, dann schreiben die Reporter anschließend häufig das, was gar nicht den Tatsachen entspricht. Zum Beispiel: „Ahrensburg gibt Pläne für eigenes Stadtmarketing auf“, was der Leser am 3. April 2019 in dem Blatt lesen musste. Diese Tatsachenbehauptung war jedoch eine klassische Meldung aus Entenhausen, denn die Wahrheit ist: Der Hauptausschuss der Stadt hatte in seiner damaligen Sitzung mehrheitlich vorgeschlagen, das über zwei Jahre lang mit einer Agentur erarbeitete Konzept nicht umzusetzen.
Ob die Stadt Ahrensburg ihre Pläne für ein eigenes Stadtmarketing tatsächlich aufgibt, das entscheidet einzig und allein die Stadtverordneten-Versammlung. Und diese Entscheidung sollten die Politiker am vergangenen Montag im Marstall fällen, aber die CDU hat um Verschiebung dieses Tagesordnungspunktes ersucht, weil man in der Partei noch über das Thema beraten möchte genauso wie es wohl auch in anderen Fraktionen der Fall ist. Und weshalb eine Entscheidung nun erst in einigen Wochen in einer Versammlung der Stadtverordneten erfolgen soll.
Was die Stadtverordneten also in ihrer Versammlung am vergangenen Montag tatsächlich zum Thema Stadtmarketing entschieden haben, darüber hatte ich bereits früh am anderen Morgen hier berichtet, als die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt noch geschlafen hat.
Heute hat die Abendblatt-Stormarn-Redaktion online die CDU-Fraktion indirekt als Turnverein bezeichnet und geschrieben: “Ahrensburg: Rolle rückwärts beim Stadtmarketing”. Was natürlich Quatsch ist, da eine Vertagung der Entscheidung keine Rolle rückwärts bedeutet. Diesen Unfug hat dann offensichtlich jemand in der Redaktion erkannt, bzw. es wurde von der CDU reklamiert, und man formulierte die Tatsachenbehauptung um in die Fragestellung: “Bekommt Ahrensburg nun doch noch ein Stadtmarketing?” – wenn Sie sich die Abbildungen unten rechts mal vergleichsweise anschauen wollen!
Dazu schreibt Ralph Klingel-Domdey, der ehemalige Redaktionsleiter der Stormarn-Beilage, einen Kommentar, in dem er nicht nur Eulen nach Athen trägt sondern auch das Wichtigste vergißt. Denn nicht nur die Leerstände von Läden und das Breitmachen von großen Filialisten in Ahrensburg muss im Rahmen von Marketingmassnahmen der Stadt verhindert werden, sondern es müssen auch für die Kunden günstige Parkmöglichkeiten geschaffen werden, die das A und O sind für ein unbeschwertes Shopping in der Innenstadt. Dass die Stadt und ihre Verordneten heute genau das Gegenteil machen und Parkplätze abbauen, stinkt zum Himmel. Aber in der Redaktion vom 3. Buch Abendblatt hat man sich diesbezüglich scheinbar Korken in die Nasenlöcher gesteckt.
Zum Schmunzeln ist, was der Leser heute online und morgen auch im 3. Buch Abendblatt lesen wird, nämlich die Meinung zum Stadtmarketing, die Sven Leya, Inhaber vom Herrenhaus in der Hagener Allee, hat. Der Mann mit der Fliege erklärt gegenüber der Redaktion:
„’Ich finde es befremdlich, wie sich die Politik mit Verweis auf die Kosten aus der Affäre zieht’, sagt Leya, der auch Mitglied der Interessengemeinschaft Hagener Allee ist. Er fordert, dass die Straßen in der Innenstadt eine höhere Aufenthaltsqualität bekommen. ‘Vor meinem Geschäft vergammeln die Sitzbänke. Niemand möchte sich auf das Holz setzen, wenn es feucht ist. Einfache Maßnahmen könnten bereits das Image der Innenstadt verbessern.’“
Diesem Gedankengang für praktiziertes Stadtmarketing bin ich nachgegangen und unterstütze die Forderung des Einzelhänders – natürlich mit breitem Grinsen – wie folgt: Nicht nur vor dem “Herrenhaus” von Herrn Leya dürfen Sitzbänke von der Stadt aufgestellt werden, sondern Sitzbänke gehören selbstverständlich vor jeden Laden in Ahrensburg. Und damit der Bürger sich beim Sitzen seinen Popo nicht nass macht, wenn der Regen gefallen ist, müssen alle diese Bänke überdacht werden, also so, wie es ja auch bei den Bushaltestellen der Fall ist, wo das durch die City-Light-Werbung finanziert wird. Die Kosten für die überdachten Sitzbänke und deren regelmäßige Reinigung würde die Stadt dann durch ein sogenanntes “Bankengeld” von den Geschäftsinhabern per Bankabbuchung kassieren. 😉
Warum hat die HA-Redaktion eigentlich nicht mit der Frau Andres gesprochen, die meines Wissens doch Leiterin der Stabsstelle für das Ahrensburger Stadtmarketing ist?
Lieber Pacholski,
die Antwort auf Ihre Frage ist mit einer biologischen Eigentümlichkeit zu erklären.
Denn in Ahrensburg wächst das Gras besonders langsam.
Bei üblich anzunehmender Wachsgeschwindigkeit wäre die “Stabsstelle für das Ahrensburger Stadtmarketing” – samt deren enormes Kostenpaket – schon längst von Gras überwuchert gewesen.
Dabei hilft auch das Problem-Verschweigen der Medien nicht wirklich nachhaltig.
Kontraproduktiv trägt aber auch Herr Dzubilla durch sein ständiges Bohren-in-der-Wunde dazu bei, dass die selbige nicht unter den Teppich zu bekommen ist.
Jedoch hatte ein früherer Bürgervorsteher eine alternative Hilfe anzubieten:
“10 Jahre” brauche es zum Verschwinden von kleinen Unzulänglichkeiten, weil dann die politischen Akteure und Kontrolleure ebenfalls verschwunden seien.
Somit mein närrischer Rat: Abwarten, denn dadurch verschwindet irgendwann alles.