Es geht das Gerücht herum, dass Wohnraum in Ahrensburg gesucht ist. Und Wohnraum ist gesucht, wenn er nicht oder nur knapp vorhanden ist. Denn wäre er vorhanden, dann müsste er auch nicht gesucht werden. Ein Beispiel dafür sind Wohnungen in der Hamburger Straße. Neubauwohnungen. Die stehen zur Hälfte leer, weil sie immer noch nicht verkauft sind.
Im heutigen MARKT sehen wir Eugen Andreas Kühn im Werbebild. Der Mann ist Verkaufsberater von hygge+ Ahrensburg. Und der Leser erfährt: „hygge+ Über 50 Prozent Wohnungen verkauft“. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass rund die Hälfte der Wohnungen noch nicht verkauft sind, und man fragt sich: Warum nicht…?
Links neben dem Wohnungsverkäufer im Anzeigenblatt ist auch ein Inserat abgebildet von audax. Dort sieht man das Gebäude, in dem die Wohnungen liegen, die hier wie sauer Bier angeboten werden. Aber: Der Leser erfährt mit keinem Sterbenswörtchen, wo diese Wohnungen denn zu finden sind. Und wer ein bisschen googelt, der findet: Die Projektgesellschaft Ahrensburg Hamburger Straße 45 mbH & Co KG sitzt gar nicht in der Hamburger Straße 45 in Ahrensburg, sondern in Hamburg, und zwar in der Shanghaiallee 9, 3. OG Süd.
Shanghai…? Das klingt in meinen Ohren so satirisch, als wolle hier ein Immobilienhai seine Kunden shanghaien…! 😉
Aber Scherz beiseite, hier ist der nackte Ernst: Was ich mit diesem Blog-Eintrag zum Ausdruck bringen will, das ist die Tatsache, dass Wohnraum in Ahrensburg gar nicht knapp ist. Knapp ist nur Wohnraum, der für Familien mit geringerem Einkommen genauso bezahlbar ist wie für andere Leute die Wohnungen im Fasanenhof. Oder in der Hamburger Straße.
Und deshalb sollte unser aller Auge auf das gerichtet sein, was an der Alten Reitbahn passiert! Dieses Grundstück gehört der Stadt Ahrensburg. Und die entscheidet ganz allein, was dort an Wohnraum gebaut werden soll. Möge die Weisheit mit ihnen sein, nämlich den Politikern! Damit von denen hinterher jeder einzelne sagen kann: Meine Partei tut was, damit in Ahrensburg auch günstiger Wohnraum gebaut wird an Stelle von solchem, der nach fast zwei Jahren immer noch wie sauer Bier angeboten wird, weil es offenbar an Käufern mangelt.
Hallo zusammen!
Wer Firmen und damit Menschen nach Ahrensburg holen möchte, der muss auch entsprechend ausgerichteten Wohnraum vorrätig haben. Dass der Markt die Immobilienpreise nach oben diktiert, ist erkennbar. Nachfrage bestimmen die Preise. Umso mehr muss eine umsichtige Verwaltung dafür sorgen, dass Kapazitäten aus dem eigenen Bestand, wie zum Beispiel die Grundstücken Lindenhof und Reitbahn, sinnvoll bebaut werden. Dieser Sinn ist weder auf dem Lindenhof erkennbar noch bei den Planungen für die Reitbahn. Letztere sollten umgehend gestoppt werden, damit angefangen werden kann mit einer sinnvollen Neuplanung. Und wer ein Kino will, der soll direkt nach Hollywood fahren und sich nicht von einem Investor erpressen lassen. Ich kann mich nicht dagegen wehren, dass hinter den Kulissen was abgeht, das wir Normalbürger nicht erfahren dürfen. Aber das Recht des Bürgers und das Tun des Staates sind heutzutage zwei Paar Schuhe, über deren Passform zur Zeit ja heftig diskutiert wird.
Lieber wütender G. Ahrweiler,
hier mein Tipp, um sich vor den Kulissen zu wehren:
Tragen Sie ein Schild am Mantelkragen: “Ich bin ein Wutbürger”.
Hilfreich wird dabei das Tragen einer zerknautschten, schwarz-rot-goldenen Mütze sein.