Was ist das beherrschende Thema in der Stadt Reinbek im Kreise Stormarn? Es ist dieses der bevorstehende Wegzug des Rowohlt-Verlages, der seit 1960 in Reinbek ansässig ist. Darüber konnten wir vor ein paar Tagen einen Beitrag im 3. Buch Abendblatt lesen. Ein Thema, das über die Grenzen von Reinbek von Interesse ist. Und nun kommt schon wieder ein Thema aus Reinbek.
Das 3. Buch Stormarn bringt heute einen Bericht aus Reinbek. Großformatig und als Aufmacher des Stormarn-Teils. Der Inhalt: Reinbek sucht einen neuen Chef für seine Feuerwehr. Ein Thema, das natürlich in ganz Stormarn brennendes Interesse verdient, denn schließlich will man von Ahrensburg bis Bad Oldesloe wissen: „Wer wird neuer Chef der Feuerwehr in Reinbek“ – siehe die Abbildung!
Für Ahrensburg sehr viel interessanter dagegen ist ein kleinerer Beitrag, der unter dem großen Aufmacher steht. Dort geht es um das gespaltene Verhältnis zwischen Bürgermeister Michael Sarach und der Leiterin vom Stadtmarketing, nämlich Angelika Andres – wenn Sie das bitte mal nachlesen wollen!
Dieser Streit kostet die Stadt Ahrensburg seit 2015 sehr viel Geld, denn seit drei Jahren wird die Stelleninhaberin für das Stadtmarketing bezahlt, ohne dass Ahrensburg überhaupt ein Stadtmarketing hat. Das ist ein Skandal ersten Ranges, denn Angelika Andres verdient etwas mehr als ein Feuerwehrhauptmann in Reinbek. Wenn ich mal schätzen darf: Rund 600.000 Euro hat die Stabsstelle Stadtmarketing uns Bürger in drei Jahren bereits gekostet. Und kein Stadtmarketing kostet unsere Stadt noch viel mehr, weshalb die Politik ja auch beschlossen hatte, eine Stabsstelle für das Marketing von Ahrensburg zu installieren und zu honorieren.
Und? Warum schweigen die Stadtverordneten zu diesem Thema? Warum werden sie nicht von der Stormarn-Redaktion befragt? Machen die Politiker sich nicht mitschuldig an der Verschwendung von Steuergeldern? Überlegen Sie doch mal, was man mit den 600.000 Euro im Sozialbereich unserer Stadt hätte machen können! Warum interessiert das scheinbar niemanden außer den Schreiber diesbezüglicher Blog-Einträge…?
Für die missliche Situation in Ahrensburg trägt ausschließlich der Bürgermeister die Verantwortung. Das Verwaltungsgericht beauftragte den Ahrensburger Bürgermeister bereits vor etlichen Jahren, Frau Andres endlich eine Beurteilung zu schreiben, mit der sie sich auf eine anderere Stelle als Architektin bewerben kann. Dieser gerichtlichen Forderung ist der Bürgermeister bis heute nicht nachgekommen. Frau Andres wurde vom Bürgermeister rechtswidrig “in Geiselhaft” genommen und trotz gerichtlicher Anmahnung dazu gezwungen, in Ahrenburg zu bleiben.
Ahrensburg hat einen BM, der keinerlei universitäre Ausbildung durchlaufen hat. Demgegenüber hat die ehemalige Bauamtsleiterin mit einem abgeschlossenen Unversitätsstudium in dem schwierigen Fach Architektur eine weitaus höhere berufliche Qualifikation als der BM. Und dieser BM, der gerade mal ein bisschen Verwaltung an einer Fachhochschule gelernt hat, erlaubt sich, seiner ehemaligen Bauamtsleiterin eine mangelnde fachliche Qualifikation zu attestieren. Das ist doch ein Stück aus dem Tollhaus!
Sie irren sich. Als Diplom-Finanzwirt (FH) hat Herr Sarach eine höhere Ausbildung als Frau Andres. Das Studium an einer Verwaltungsfachhochschule ist nämlich viel schwieriger als ein Architekturstudium an einer Universität.
Es ist wohl eindeutig, dass die Politiker von Ahrensburg ihrer Verpflichtung nicht nachkommen, indem sie trotz besseres Wissens es nicht für nötig halten, Schaden von der Stadt und ihren Bürgern fernzuhalten. Warum schweigen sie? Bekommen sie neben ihrer Aufwandsentschädigungen auch noch “Schweigegeld”…?
Ungeduldiges Ahrensburg
Und wenn Frau Andres in ihrem „Sterbezimmer“ nicht irgendwann gestorben ist,
was ihr der Herr Bürgermeister gut gemacht zur Verfügung gestellt hat,
wird er schon lange vorher in seine gut gemachte Pension entschwunden sein.
So regeln sich alle Probleme auf natürliche Weise – irgendwann.
Immerhin ist die Bezahlung der ganzen Narretei sichergestellt – durch den stets bereit stehenden Steuerzahler.
Und alle alle Stadtverordneten haben Acht und halten Wacht.
So hat am Ende wieder alles seine Ordnung.
Jeder Stadtverordnete konnte wissen, dass es keinen Sinn macht, eine Architektin auf diesen Posten Stadtmerketing abzuschieben. Christian Conring hat dies im Wahlkampf mutig angesprochen und dafür einen Wutausbruch von Michael Sarach riskiert. Je länger das Schweigen der übrigen Stadtverordneten andauert, umso größer ist der finanzielle Schaden und der Schaden für das Ansehen des Amtes.
Warum hält Bürgermeister Sarach seine ehemalige Bauamtsleiterin in Ahrensburg fest? Hat er Angst, dass sie aus dem Nähkästchen plaudern könnte, wenn er nicht mehr ihr Dienstvorgesetzter ist?
Ah, jetzt ahne ich auch, warum sie nicht mehr unter dem Rathausdach sitzt, sondern in einen Container verfrachtet wurde…!
Nachdem der Ahrensburer Bürgermeister seine frühere Bauamtsleiterin aus dem Bauamt geschmissen hatte, entstanden in Ahrensburg auf einmal zahlreiche riesige, z.T. unförmige Wohngebäude, die alles in den Schatten stellen, was bisher gebaut worden war. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
600.000 EUR sind für die Stadtverordneten vielleicht kein Geld, über das es sich für sie zu diskutieren lohnt. Zum Vergleich der Größenordnung habe ich einmal gegoogelt. Für diesen Betrag ließe sich ein großes Haus bauen, das für eine Kita dringend benötigt wird.
So,so, Herr Hagenström, das sind ja kühne Behauptungen. Wie ist es dann zu erklären, dass der Ahrensburger Bürgermeister in Schwerin früher gerade einmal das Gehalt eines Realschullehrers bezogen hat?
Meine Behauptung ist genauso kühn wie Ihre.
Ich sehe da allerdings keinen Zusammenhang mit dem früheren Gehalt des Bürgermeisters. Sie wollen doch nicht etwa andeuten, dass das Gehalt eines Menschen um so höher ist, je schwieriger sein Studium war? Das wäre allerdings sehr naiv und praxisfern. Wenn doch: Was für ein Gehalt hat Frau Andres zum Zeitpunkt des Realschullehrergehalts bezogen? War das höher?
Gern pflichte ich Frieda B. bei und weise darauf hin, dass die fachliche Qualifikation des Ahrensburger Bürgermeisters leider nicht ausgereicht hätte, um sich auf die Stelle eines Bauamtsleiters zu bewerben. Dafür ist laut Stellenbeschreibung in ganz Deutschland ein abgeschlossenes Universitätsstudium Voraussetzung, auch wenn Herr Hagenström und einige Stadtverordnete davon noch nichts gehört haben. Tatsächlich geht das Problem aber weit über die Frage der Ausbildung hinaus. Der Ahrensburger Bürgermeister maßt sich an, Frau Andres eine Beurteilung verweigern zu können, mit der sie sich an einem anderen Ort wieder auf eine Stelle als Architektin bewerben kann. Der eigentliche Skandal besteht darin, dass der Bürgermeister seinen Streit mit der ehemaligen Bauamtsleiterin seit Jahren auf Kosten des Seuerzahlers führt.