Neues Möbelhaus? Welches Möbelhaus hat denn überhaupt Interesse, nach Ahrensburg zu kommen…?

aus: Hamburger Abendbatt

Der Aufmacher vom 3. Buch Abendblatt lautet heute: “Neues Möbelhaus für Ahrensburg?” Eine Frage, die eine Luftnummer ist, denn das Möbelhaus, das die Absicht gehabt hatte, ins zukünftige “Fachmarktzentrum” nach Ahrensburg zu kommen, ist längst abgesprungen. Und wir erfahren aus dem Bericht: Einen neuen Interessenten aus der Möbelbranche gibt es überhaupt nicht. Mit anderen Worten: Die Abendblatt-Leser werden mit der Schlagzeile “vermöbelt”.

Wir lesen: “Der Ahrensburger Bauausschuss hat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan Nr. 88 A aufzustellen.” Das ist wohl korrekt. Richtig ist aber auch: Damit gilt die Ansiedlung aber noch nicht als genehmigt, denn die Versammlung der Stadtverordneten muss dem noch mehrheitlich zustimmen. Und mit dieser Zustimmung würde den Geschäftsleuten in der Innenstadt weiterer Schaden in Aussicht gestellt.

Bemerkenswertes dazu vermeldet Christian Thiesen in seinem Bericht, wo wir lesen:

“Ein Ziel der Stadt Ahrensburg ist, mit dem Bebauungsplan Gewerbe und Händler in der Innenstadt vor neuer Konkurrenz am Stadtrand zu schützen. Daher soll als Ergänzung ein städtebaulicher Vertrag zwischen Ahrensburg und dem Famila-Mutterunternehmen Bartels-Langness geschlossen werden. Dieser soll ausschließen, dass das aktuelle Famila-Grundstück im Norden am Kornkamp nach dem Umzug von Famila durch anderen Einzelhandel mit einem ähnlichen Angebot wie in der Innenstadt genutzt wird.”

Richtig ist: Famila am derzeitigen Standort ist weniger Konkurrenz für den Handel in der Innenstadt als Famila am geplanten Standort. Sowohl Famila als auch Aldi werden  nach ihrem Umzug weiterhin ein zu 100 % “innenstadtrelevantes” Angebot haben. Und das Entscheidende: Durch die Parkplatzsituation in der Innenstadt werden die Bürger auf die vermutlich kostenlosen Parkplätze vor den Ladentüren von Famila und Aldi fahren, um dort bequem einzukaufen.

Die Stadt Ahrensburg will Gewerbe und Händler in der Innenstadt vor neuer Konkurrenz am Stadtrand schützen? Ernsthaft? Wieso dann wurde fernab der Innenstadt das “Erlenhof-Center” genehmigt – siehe die redaktionell gestaltete Werbung auf ahrensburg.24! Diese Werbung ist umso geheimnisvoller, weil nicht erkennbar ist, wer die geheimnisvolle Anzeige mit den Testimonials von Bürgermeister Sarach und Bürgervorsteher Wilde überhaupt geschaltet und bezahlt hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Juni 2017

2 Gedanken zu „Neues Möbelhaus? Welches Möbelhaus hat denn überhaupt Interesse, nach Ahrensburg zu kommen…?

  1. Hans Wurst

    Höppner und Ikea werden wohl kaum ein Möbelhaus in Ahrensburg eröffnen wollen.
    Das gibt’s doch gar nicht. Doch, in Ahrensburg.

  2. Wolfgang Schrimpff

    Hallo Herr Dzubilla,
    Ahrensburg ist doch bereits umzingelt von Möbelhändlern in Barsbüttel, Moorfleet, Bad Segeberg und Kaltenkirchen.
    Wer sich das Treiben in den dortigen Kassenzonen anschaut, begreift sehr schnell, welche Bedeutung die sogenannten Rand- oder Nebensortimente im Möbelhandel inzwischen gewonnen haben, die allesamt als „innenstadtrelevant“ zu klassifizieren sind. Ohne diese Artikel ist ein Möbelhändler heute fast nicht mehr überlebensfähig und es ist daher sehr zweifelhaft, ob mit einer diesbezüglichen und den innerörtlichen Handel schützenden Beschränkung im Bebauungsplan überhaupt ein Möbelhändler in das Gewerbegebiet gelockt werden kann.
    Und es bleibt dahingestellt, ob eine solche Ansiedlung angesichts der eingangs beschriebenen Situation überhaupt erstrebenswert ist.
    Mit nachbarlichen Grüßen
    Wolfgang Schrimpff

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