Wer zu einem Fotografen geht, um ein Foto von sich machen zu lassen, der bereitet sich darauf vor – je nach Wichtigkeit der Aufnahme. Frauen gehen zum Friseur und lassen sich im Fotostudio stylen, vom Make-up bis zum Outfit. Frau möchte von Natur aus schön und attraktiv auf dem Foto wirken. Und Männer? Gehen die vor dem Shooting beim Fotografen in einen Barber-Shop…?
Tobias Koch, der bekannte Kandidat der CDU, hat sich seine Haare nicht in einem Barber-Shop, sondern im Photoshop bearbeiten lassen wie auch sein Antlitz. Natürlichkeit sieht anders aus – wenn Sie sich das Bild bitte mal selber anschauen wollen, liebe Leser! Aber solche Manipulation ist in der Werbung ja total üblich, um vor dem Volk der Konsumenten und Wähler besser dazustehen. Immerhin: Der CDU-Kandidat guckt dem Betrachter klar in die Augen – jedenfalls auf seinem Wahlplakat.
Hinter seinem Namen macht Tobias Koch einen Punkt: “Tobias Koch.” Also Punktum. Und das bedeutet: Schluss! Basta! Fertig!
Am Ende folgt dann der Claim: „Anpacken für Stormarn.“ Das erinnert mich an einen alten Esso-Slogan: „Es gibt viel zu tun – packen wir’s an!“ Dahinter verbarg sich damals der Gedanke zur Energieeinsparung. Was Tobias Koch für Stormarn anpacken will, verrät er auf dem Plakat nicht. Insofern ist sein Wahlversprechen völlig offen, denn anpacken kann man alles, was nicht durch Naturgesetze verhindert wird.
Das Dumme daran ist nur, dass die SPD bereits bei der Bundestagswahl im Jahre 2009 mit dem Slogan geworben hat: „Anpacken. Für unser Land.“