Brücke im Tunneltal: Der Bürger hat dazu eine Frage

Im 3. Buch Stormarn wird heute berichtet: “Verwaltung prüft Sanierung der Moorwanderbrücke”. Eine Meldung, die den Leser verwirrt, denn die Verwaltung prüft seit Jahr und Tag die Sanierung der Moorwanderbrücke. Und weil mir diese Überschrift verdächtig vorkam, las ich auch das Kleingedruckte und zitiere daraus fünf Sätze und also lautend:

“Etwa 720.000 Euro kostet ein Neubau laut Verwaltung. Doch geht das nicht auch etwas günstiger? Nachdem Politiker und Verwaltung seit mehr als einem Jahr über diese Frage diskutieren, soll nun ein Planungsbüro Antworten liefern.

Schon im Frühjahr wurde beschlossen, den Auftrag an externe Experten zu vergeben – nachdem sich wiederholt keine Einigung im Umweltausschuss abzeichnete. Nun wurde im Finanzausschuss eine entsprechende Ermächtigung über 280.000 Euro für die erste Planungsphase des Bauwerks von der Politik akzeptiert.”

Was will uns Mira Frenzel, die freie Autorin vom 3. Buch Stormarn, damit andeuten? Soll das “Planungsbüro” (sprich: freie Berater) etwa ein Honorar von 280.000 Euro bekommen, um zu überlegen, ob man die Brücke auch günstiger als für 720.000 Euro erstellen kann? Und diese 280.000 Euro sind für “die erste Planungsphase”, sodass zu vermuten ist, dass sich auch noch eine zweite oder gar dritte Planungsphase mit weiteren Kosten ergeben wird…?

Sinn eines Zeitungsberichtes sollte es eigentlich sein, die Fragen der Leser zu beantworten. Praktikantin Lohnschreiberin Mira Frenzel dagegen wirft Fragen auf in ihrem Beitrag und verschweigt dem Leser die Antworten. Und dafür bekommt sie als freie Mitarbeiterin auch noch Honorar.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Juni 2016

7 Gedanken zu „Brücke im Tunneltal: Der Bürger hat dazu eine Frage

  1. M.Schneider

    Am Ende kommt das Planungsbüro zu dem Urteil, dass man das Ganze auch für 600.000 Euro machen kann, man also 120.000 Euro spart. Dafür stellt es dann mind. 280.000 Euro in Rechnung 😉

  2. Narrenhof

    Lieber Herr Dzubilla,
    wann wollen Sie denn Ihren Anerkennungspreis für planvolle Nichtplanung überreichen ?
    Also Ihren Gartenzwerg und an wen und wo wird er überreicht ?
    Das sollten die Bürger doch wissen, denn Bürgerdank wird viel zu selten gewürdigt.

  3. Kassandra

    Mich erinnert die Verfasserin Mira Frenzel wieder einmal an den großen Dichter Heinrich Heine, dessen Worte unvergänglich geblieben sind und wie folgt lauten:

    “Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…” 😉

  4. Britta S.

    Wenn man bedenkt, wie viele Gelder unter den SPD-Bürgermeistern Sarach und Pepper an externe Planungs -und Beratungsbüros geflossen sind und weiter fließen, dann hätte man damit sicher locker das gesamte Straßennetz der Stadt Ahrensburg sanieren können.

    1. Ausgetretener

      Erinnert mich etwas an http://www.szene-ahrensburg.de/2015/02/die-schuldenstadt-ahrensburg-kann-sich-keine-wichtige-ampelanlage-mehr-leisten/

      Die telefonische Aussage eines städtischen Mitarbeiters auf meine Anfrage per Mail warum die geschätzte 75.000 – 100.000 € teurer werden soll als vergleichbare (im Internet findbare) Ampelmodernisierungen anderer Kommunen: “Die Ausschreibung muss von einem externen Berater gemacht werden, wir können das nicht selber”.

  5. Wolfgang König

    Nun möchte ich doch einmal wissen, wie viele Gutachten und Vorplanungen mit welchen Kosten und welchen Ergebnissen erstellt worden sind und was diese uns Bürger gekostet haben.
    An zwei Vorplanungen kann ich mich gut erinnern:
    1. : Da hat es ein Ingenieurbüro geschaffft, eine Brücke über sehr tief zu gründenden Beton-Pfeilern zu planen – mitten durch ein hochwertiges Naturschutzgebiet mit archäologischem Grabungsverbot.
    Das war von den Schildanern rausgeworfenes Steuergeld.
    2. : Dann wurden diverse Lösungen für Schwimmkörper aus unterschiedlichen Hölzern vorgestellt.
    Und nun wird wieder neu geplant?
    Bestimmt könnte man von den vielen bisherigen Gutachten- und Planungs-Ausgaben rund um diese Schwimmbrücke einen Neubau finanzieren.
    Wieviel Arbeitsstunden hat die Verwaltung in die vielen Aufträge, Prüfung der Aufträge, Erstellung der Vorlagen gesteckt? Davon hätten die Fachkräfte der Stadt den Erlenhof und das Gewerbegebiet Süd erschließen und delber verkaufen können. Was kosten die uns diese viele Stunden? Allein von dem Holz für das viele Papier und die Druckkosten hätte Ahrensburg eine neue Brücke bauen können.
    Das THW hat wohl ein Auftragsannahmeverbot wie damals die Bundeswehr, wo ich mit meinen Rekruten Maurer-, Elektro-, Maler- usw. -Arbeiten in Eigenleistung ausführen wollte, um das Ausbildungszentrum auszubauen ein Eigenleistungsverbot hatte. Das hätte nur Material gekostet. Die Leistungen mussten dann teuer vergeben werden.
    Wäre die Stadt meinem weit verbreiteten Vorschlag vor über zwei Jahren gefolgt und wären die mit Wasser vollgelaufenen Rohre ausgepumpt und alle Rohre ausgeschäumt worden, würde die Brücke heute nicht schief im Wasser liegen und das Hartholz würde nicht weiter fauelen.
    Schilda lässt grüßen.

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