An einer Litfaßsäule in der Stadt sah ich ein Plakat mit dem Bild von William Shakespeare. Dieser Schauspieler war kein Autor, wie fälschlicherweise immer wieder behauptet wird, denn es gibt keinen Beweis dafür, dass Shakespeare die Werke verfasst hat, die unter seinem Namen veröffentlicht wurden. Und wenn er auf dem Plakat als der „größte Dramatiker der Weltliteratur“ bezeichnet wird, dann ist es schon richtig, dass das in Gänsefüßchen gesetzt wurde.
Das Plakat stammt vom “Kulturzentrum” Marstall und kündigt an: „Views on Shakespeare“ mit der Unterzeile: „Ein Recital zum Gedenktag“. Ein Recital (deutsch: Rezital) ist u. a. ein Konzertvortrag. Und um den geht es hier. Wozu wir verwundert lesen, dass es dem Marstall gelungen ist, „einen Liederabend … einzuladen“ – wie immer man das auch fertiggebracht haben will. Und dann fehlt auch noch hinter „Musik“ ein Komma, das wiederum zuviel gesetzt ist hinter „Sorg“ genauso wie hinter „Diedrichsen“. Und nach dem Doppelpunkt hinter “einzuladen” muss es “Die” heißen und nicht “die” wie “diedrichsen”.
Der Marstall „präsentiert Werke von Erich Wolfgang Korngold, Richard Strauss und Arthur Honegger“, die offenbar die Werke von „Shakespeare“ vertont haben, da es sich bei der Veranstaltung ja um „Views on Shakespeare“ drehen soll.
Ach ja, und auf dem Plakat steht gedruckt, dass besagter Shakespeare geboren und gestorben ist in „Stratford upon Avon“, was natürlich falsch ist, denn es war in Stratford-upon-Avon.
So luschig, liebe Leser, werden Plakate vom Ahrensburger “Kulturzentrum” gestaltet. Das stellt die Kultur auf den Kopf, ähnlich wie der Plakatkleber das Plakat für den Ahrensburger Pflanzenflohmarkt darunter geklebt hat – siehe Abbildung rechts!
Mein Fazit: Der Plakatkleber war vielleicht nicht ganz nüchtern. Eine Entschuldigung, die ich für den Plakatgestalter vom Marstall allerdings nicht gelten lassen möchte.