Wenn man dem Hamburger Abendblatt aus der Vergangenheit glauben darf, dann hat die ehemalige Ahrensburger Bürgermeisterin Ursula Pepper (SPD) auf Lehramt studiert und ein paar Jahre lang an einer Hauptschule unterrichtet. Womit die Hauptschullehrerin die besten Voraussetzungn mitgebracht hat für das Amt einer Bürgermeisterin. 😉
Heute steht es in der Stormarn-Beilage aber anders. In ihrem Beitrag über alle ehemaligen Bürgermeister von Ahrensburg erklärt Mira Frenzel die Blaufrau zur „Germanistin“. Das klingt doch sehr viel anspruchsvoller als “Hauptschullehrerin”, finden Sie nicht?
Natürlich hätte Mira Frenzel die Hauptschullehrerin auch als Philologin bezeichnen können oder als Sprach- und Literaturwissenschaftlerin. Aber lassen wir das!
Und Mira fabuliert wieder mal munter drauflos, schreibt: “Auch Ahrensburgs zweite Bürgermeisterin ist wie ihre Vorgängerin Erika Keck eine Rekordhalterin: Ursula Pepper, geboren 1955 im niedersächsischen Oldenburg, ist die erste direkt gewählte Bürgermeisterin Schleswig-Holsteins. Zwölf Jahre lang leitete die Germanistin die Verwaltung der Schlossstadt.”
Warum ist Ursula Pepper eine “Rekordhaltertin”? Weil sie als erste Bürgermeisterin durch eine neue Gesetzgebung direkt gewählt wurde? Das kann mal wohl nicht als Rekordhaltung bezeichnen, denn ein Rekordhalter ist ein Champion, ein Sieger oder eine Siegerin. Und das lässt sich über Ursula Pepper ja nun wirklich nicht behaupten.
Oder soll sie Rekordhalterin sein, weil sie zwölf Jahre lang im Rathaus gesessen hat? Nun, Manfred Samusch (CDU) war 25 (fünfundzwanzig) Jahre lang Bürgermeister der Stadt. Ja, oder meint Mira Frenzel vielleicht die Rekordschulden, die Ahrensburg während der Pepper-Zeit angehäuft hat…?
Aber offen und ehrlich wird der Beitrag über Ursula Pepper am Ende, wo der Leser erfährt, dass in die zwölfjährige Amtszeit dieser Bürgermeisterin primär der Jugendtreff 42 fällt, die Einführung der Beiräte, eine Aufstockung von Kindergartenplätzen, der Ausbau der Großen Straße und die Aufstellung des Muschelläufers, den sie als Mitglied im Vorstand der Rotarierer den Bürgern vor die Nase gesetzt hat. Wie gesagt: Das sind die häuptsächlichen Leistungen der Hauptschullehrerin in 12 (zwölf) Amtsjahren.
Postskriptum: Weiß eigentlich jemand von Ihnen, was die hauptsächlichen Leistungen des derzeit noch amtierenden Bürgermeisters sind…?
Und hätte die Hauptschullehrerin Pepper in Religion unterrichtet, dann hätte Mira Frenzel sie vermutlich als Theologin bezeichnet, oder? *Kopf-schüttel*
Also – ich bin Mira ausgesprochen dankbar, dass sie meinen Berufsstand aufgewertet hat!
Übrigens – Grund-und Hauptschullehrerinnen mit Sonderpädagogikstudium können auch Minister! Ich erinnere mich an die allseits wertgeschätzte 😉 und unumstrittene 😉 😉 Gesundheitsministerin Uschi Schmidt (2001 – 2009; SPD), die sich glücklicherweise im Gesundheitswesen besser auskannte als all die studierten Mediziner und eine geniale Gesundheitsreform auf den Weg gebracht hat. 3 😉
Sabine Heinrich
(Germanistin und Theologin i.R.)
Wieso erwähnt Mira F. eigentlich nicht die größte Leistung von Frau Pepper, die bis heute sichtbar ist, nämlich die berühmte Rampengasse in Ahrensburg??!!!
Aber Frau Pepper konnte doch als Lehrkraft keine weiteren Erfolge bringen, dies kann doch laut Herrn Bellizzi nur ein Verwaltungsfachmann !!!
Mira behauptet munter, das Amt des Bürgermeisters sei kein politisches Amt. Warum werden aber dann alle 3 Kandidaten von Parteien aufgestellt? Warum mischt sich der AWO-Vorsitzende in den Wahlkampf ein und macht für seine eigene Partei , die SPD, und deren Kandidaten Reklame? Warum erhalten immer wieder Architekten, die der Partei des Bürgermeisters und des AWO-Vorsitzenden angehören, große Aufträge? Wenn es nicht um Politik geht , um was geht es dann?
Britta S.
Es geht um die eigenen Schäfchen, liebe Britta, die man aufs Trockene führen möchte. 🙂
Das sind halt alles nur sehr unklare Artikel, die auch nur eine bestimmte politische Ausrichtung verfolgen. Das kann man langsam auch nicht mehr als seriösen Journalismus bezeichnen. Das ist die deutsche “Einheitspresse” par excellence. Links-liberal und unkritische gegen sich selbst. Schade!