In Ahrensburg wird Fluglärm als störend oft empfunden, wenn die Flieger ihre Runden direkt über unseren Köpfen drehen, bevor sie in Fuhlsbüttel landen. Und weil sie das in Vergangenheit häufiger getan haben, gab es Beschwerden aus der Bevölkerung im Rathaus der Schlossstadt. Und heute konnte man in einem Beitrag im Hamburger Abendblatt u. a. lesen (rote Farbgebung von mir):
Der Senat übernimmt nun das Votum der DFS und der Lärmschutzkommission. Eine Verlängerung des Endanfluges auf mindestens zehn Meilen würde “beispielsweise für Lemsahl-Mellingstedt und Duvenstedt ohnehin keine zusätzliche Entlastung bringen”. Allerdings sieht der Senat eine andere Auswirkung: “Ein vollständiger Verzicht auf Anflüge mit einer Endanfluglänge unter zehn NM bedingt jedoch eine Verlagerung des Anflugverkehrs in Richtung Nordosten und damit eine stärkere Belastung von Bargteheide.” Das sei nicht vertretbar.
Der Senat nennt die Erhöhung der Mindestanfluglänge von vier auf sieben NM eine “ausgewogene Kompromisslösung”, räumt aber ein, dass “bei der komplexen Thematik keine allseits zufriedenstellende Lösung erreicht werden kann”. Dennoch bedeute der längere Anflug, dass die Flugzeuge “nicht mehr erst auf dem Hamburger Stadtgebiet eindrehen können”. Hierdurch “erfahren Stadtteile wie Volksdorf, Wohldorf-Ohlstedt, aber auch die Stadt Ahrensburg eine Verbesserung; die kritisierte Lärmstreuung im Hamburger Nordosten wird erheblich reduziert”, heißt es in der Senatsmitteilung.
Soweit der Flugschreiber vom Abendblatt. Bevor Sie nun aber aufatmen, sollten Sie sich mal anhören, was heute im NDR-Magazin verkündet wurde – wenn Sie mal auf der Zeitschiene ab 00:07:21 anklicken wollen, wo Sie in Wort und Bild u. a. erfahren:
“…über Ahrensburg nimmt der Verkehr jedoch zu … dadurch droht über Bargteheide kein zusätzlicher Verkehr.”
Frage: Was ist zwischen der Abendblatt-Meldung und dem NDR-Bericht geschehen? Wenn ich mal mutmaßen darf: Während Ahrensburgs Bürgermeister bei der Musical-Nacht vor den Kameras agiert hat, ist der Bürgermeister von Bargteheide in Hamburg vorstellig geworden…! 😉
Satirisches Postskriptum: Tja, und was kann man gegen den Fluglärm unternehmen? Man kann in die Luft gehen. Zum Beispiel mit Air France. Dort gibt es “Champagner für alle”. Wer danach noch mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt, hat selber Schuld! 😉
Zwischen der Abendblatt-Meldung und dem NDR-Bericht ist nichts geschehen. Dass der Verkehr über Ahrensburg zunehmen wird, ist schon deutlich an den Vorher/Nacher-Grafiken zu erkennen, mit denen das Abendblatt die Meldung illustriert hatte. Leider passte der Abendblatt-Text nicht zur Abendblatt-Grafik.
Hmmmmmmm,
nun wohne ich schon so lange hier im Hagen und in Schmalenbeck und habe mich in meiner Jugend über die sogenannten “Wolkenkratzer” gefreut. Ich muss gestehen, dass ich mich nie, ich betone “nie”, über die Geräusche der überfliegenden Flugzeuge erregt habe. Selbst dann nicht, wenn in der damaligen Flugschneise Düsenjäger über uns hinweggeorgelt sind oder wenn knatternde Hubschrauber langsam über uns hinweggeflogen sind. Ich freute mich wohl immer über die technische Evolution. Ich bin kein Kleinbürger. Sogar über Kinderlärm habe ich mich nie erregt. Empfindliche können die Fenster schließen oder den ganzen Tag Ohrstöpsel tragen. Anders sieht es aus, wenn liebe erwachsene, gebildete Nachbarn zur Mittagszeit, spätabends oder gar Pfingstsonntag geistlos stundenlang Lärm mit ihren Elektrogeräten produzieren müssen. Überflüge sind deutlich kürzer und gehören in unsere Welt. Welchen Ahrensburger, Ammersbeker, Barteheider usw. Urlauber interessiert es, wann er wo welche Schallschleppe mit seinem Flugzeug hinterlässt?
Die Flugzeuge werden immer leiser und schadstoffarmer, aber immer mehr Schalthebelsitzer wollen sich profilieren und sich gegen den Fortschritt stemmen (Hamburger Hafen, Verteilung der Windengie über Leitungen in den Süden). Wir erleiden ja noch immer keine Not.
Mit abweichlerischen Grüßen
Wolfgang könig
Ich empfinde die Flugzeuggeräusche, die ich jetzt hier in Großhansdorf hinnehmen muss und vielleicht später in ein wenig größerem Umfang auch, kaum als lästig – sie stehen in keinem Verhältnis zu dem unsäglichen, nervtötenden Lärm, der gnadenlos – auch Mittagsruhestunden und Wochenenden missachtend – von gedanken- und rücksichtslosen Nutzern von Laubbläsern, Rasenmähern, Schneepflügen, Motorsägen und Testern von reparaturbedürftigen Motorrädern ausgeht. Dazu kommt noch der in den letzten Jahren rapid gewachsene Krach, der von der Autobahn rüberkommt.
Großhansdorf – OT Schmalenbeck – w a r einmal ruhig. Schön ist es hier immer noch – aber leider oft inzwischen (häufig unnötigerweise) ziemlich laut.