Kinder werben gratis für die Sparkasse Holstein

Die Sparkasse Holstein macht eine Werbekampagne, bei der das Geldinstitut lediglich die Werbemittel bezahlt. Die Werbeträger nimmt die Sparkasse dagegen gratis in Beschlag. Und diese Werbeträger, die kostenlos Reklame laufen für die Sparkasse Holstein, das sind Kinder in Schulen und Sportvereinen.

Bildschirmfoto 2014-09-03 um 08.34.29Gestern verlängerte die Stormarn-Beilage die Kampagne der Sparkassen, indem sie einen Beitrag über die Werbe-Aktion brachte. In der Rubrik “Kinder-Nachrichten”. Klar, dass es kein kritischer Beitrag ist, denn die Redaktion möchte es sich vermutlich nicht mit ihrem Werbekunden verscherzen.

Ich habe zu diesem Thema schon vor einiger Zeit zwei Beiträge verfasst. Zum einen auf Szene Ahrensburg, zum anderen in HORIZONT, der Zeitung für Marketing, Werbung und Medien.  Auf meinen Blog-Eintrag auf Szene Ahrensburg habe ich keinen Kommentar der Sparkasse erhalten, wohl aber auf meine Kolumne in HORIZONT: Ein Vertreter der Geldfirma meldete sich und forderte tatsächlich dazu auf, Teile meines Textes online zu löschen und am besten gleich den gesamten Beitrag. Weil man bei der Sparkasse der Meinung ist, dass man schließlich für die Werbemittel aus dem eigenen Werbeetat bezahlt habe, sodass die Werbeträger – sprich: Kinder! – doch froh und fröhlich sein dürfen, dass sie gratis Werbung laufen dürfen mit Sparkasse Holstein auf der Brust.

Meine Damen und Herren von der Sparkasse Holstein: Können wir uns vielleicht in Frieden und Freuden dahingehend verständigen, dass wir in Deutschland sowohl Presse- als auch Meinungsfreiheit haben? Und dass Sie in Zukunft für Ihre Werbung in die Kassen der Vereine und Schulen einen kleinen Obolus zahlen, damit die Kinder gerecht behandelt werden und Dzubilla endlich Ruhe gibt…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. September 2014

2 Gedanken zu „Kinder werben gratis für die Sparkasse Holstein

  1. Hermann Jochen Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    da gibt es andere, die können es noch besser:
    eva-kita.de nimmt einfach das Baby – komplett – klebt es auf ein Plakat,
    um dann damit für sich zu werben:
    Doppelbettgroß wird an meinem Supermarkt (am Bahnhof) so geworben:

    “Zu neuen Ufern
    Ihr Kind und Sie. Mit uns und bei uns.”

    Also Ihr Liebenden, Kindermachen ist das Eine – aaaaber dann fix Mixagleich an UNS geben, damit es bei UNS bleibt, “In Gottes Hand … sich wohlfühlen…” kann.
    “Kinder snd Geschenke Gottes.
    Wir nehmen sie voller Dankbarkeit
    an und begleiten sie im Fluss der
    Zeit mit Achtung und Liebe”

    Ist das nicht ganz toll lieb ?

    HJL.Amm

  2. Hermann Jochen Lange

    Hallo Herr Dzubilla,
    Ihren Titel kann man auch so übersetzen:
    Für Kinder gratis werben, um sich selbst und anderen das Einkommen zu sichern.
    Dafür habe ich ein politisch nicht korrektes Beispiel anzubieten:
    In meinem Supermarkt liegen neben dem Kirchenblatt und den aufgerollten Gelben-Säcken Gratiskärtchen der “AWO Soziale Dienstleistungen gGmbH” aus:
    “Keine Lust, früh aufzustehen ?” steht lockend drauf.
    Die AWO (früher so etwas wie Wohlfahrt für Arbeiter, heute im SPD-Haus) sucht damit “Fachkräfte”, die erst nach Schulschluss zur Arbeit erscheinen wollen. Mütter z.B., deren Kinder in der Schule sind.
    Nach Schulende werden dann die Schulkinder u.U. auch von der eigenen Mutter in der Verkleidung einer “Fachkraft” und im Dienste der AWO betreut, in einem “Hort”.
    Ergebnis:
    Der Steuerzahler zahlt etwa zwei Drittel der Hortkosten, ein Drittel die Mutter und “Fachkraft”, nachdem sie für ihre Betreuungsarbeit von der AWO den Lohn erhalten hat – um den Lebensunterhalt für ihr Hortkind und sich selbst zusammen zu bekommen.
    Die AWO ist hier ein gewinnorientiertes Wirtschaftsunternehmen.
    Alle verdienen und der Wirtschaftskreislauf ist geschlossen.
    So wird der allgemeine Wohlstand gesichert.
    Mit beschränkter Haftung, versteht sich.
    Haftung für das Wohl der Kinder ?

    HJL.Amm

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