Der Satz des Tages steht heute im MARKT, aufgezeichnet in der Rubrik: “Politiker haben das Wort”. Hier beginnt Thomas Bellizzi (FDP) seinen Beitrag mit der Aufsehen erregenden Feststellung: “In Deutschland wurden noch nie so viele Steuern gezahlt wie bisher.”
Frage an die Leser von Szene Ahrensburg: Mit welcher Zahl vergleicht der Autor seine Feststellung? Die Angabe “wie bisher” meint: in Deutschland gezahlte Steuern, seitdem man solche in Deutschland zahlt, und zwar bis zum heutigen Tage inkl. der Zeit, in der die FDP mitregiert hat. Womit es keinen Vergleichswert gibt, denn zuvor gab es ja noch keine Steuerzahlungen. Und unsere zukünftigen Steuerzahlungen beginnen am 14. August 2014, lieber Thomas Bellizzi.
Aber Scherz beiseite, denn das Thema, das der FDP-Politiker anschneidet, ist ein überaus ernstes Thema unserer Stadt: Schlechte Finanzwirtschaft, die zu hoher Schuldensumme geführt hat und sich auf freiwillige Sozialleistungen auswirken könnte.
Und dann meldet sich unser Dauer-Korrespondent Hermann J. Lange mit einem aktuellen Bericht zur Straßenlage in Ahrensburg. Er schreibt:
“In diesen Tagen wird die sogenannte Bahntrasse mit einer neuen Fahrbahndecke versehen. Die dortige Kurve direkt vor der Bahnunterführung (Nordkurve) steht in einem grotesken Wettbewerb mit dem bekannten ‘Bargteheider Buckel’: Sollte dort mit einer grandiosen Kurvenüberhöhung den Fliehkräften der motorisierten Verkehrsteilnehmer entgegengewirkt werden, so erfolgt in der Ahrensburger Nordkurve das genaue Gegenteil: Eine Querneigung nach unten verstärkt noch die Fliehkräfte. Darin entlarvt sich der grundsätzliche Planungsfehler selbst. Dieser Umstand wird durch die dort aufgestellten Warnschilder für jeden sichtbar dokumentiert. Offenbar soll nun aber dieser Planungsfehler ein wenig korrigiert werden, eingeläutet durch ein sehr deutliches Anheben der Bordsteine nur entlang des äußeren Kurvenverlaufs. Das ist der Zustand heute am 13. 8. 14.”
Wenn Sie also mal einen kleinen Spaziergang durch unser schönes Ahrensburg machen, dann schauen Sie doch mal vorbei an der sogenannten Bahntrasse!
Was geht da vor ?
In Ahrensburg verschwinden seit einiger Zeit von Bürgersteigen jeweils einige Meter Gehwegplatten. Spurlos. Sie wurden durch grobes sog. Mineralgemisch ersetzt.
WARUM fragen die Leute.
Ich auch.
HJL.Amm
Das, was Herr Lange schreibt, kann nicht sein. Nachdem mehrfach Autos bei Nässe aus der Kurve geflogen sind, hat man festgestellt, dass alles in Ordnung ist! Es habe wohl an der Geschwindigkeit oder an der Nässe gelegen. Pfiffigerweise hat man dann eine Geschwindigkeitsbegrenzung bei Nässe von 30 kmh eingerichtet!
Gruß
Jürgen Plage
Hallo Herr Plage,
eben: Sie beschreiben die Unfall-Folgen zutreffend.
Nicht pfiffigerweise wurde die Geschwindigkeit begrenzt, sondern notgedrungen.
Diese Not ist für den Straßenplaner vorhersehbar und ihr wird in der Regel durch eine sog. Überhöhung der Kurve vorgebeugt.
In der benannten Nordkurve offensichtlich aber nicht. Ein Planungsfehler.
Ein Planungsfehler ist dort auch die Führung des Regenwassers, sozusagen quer über die Straße, hin zur längsten Kurvenlinie, also in die Richtung, in der bekanntlich die Fliehkräfte zunehmen.
Diese Fehler, zusammen mit dem Längsgefälle der Kurve, addieren sich zu den bekannten Landungen in der Böschung gegenüber. Eine Versicherungsfrage.
Das “man” in Ihrem Rathaus erklärt, alles sei in Ordnung, ist bekanntlich nicht automatisch ein Qualitätszertifikat, sondern leider und zu häufig das genaue Gegenteil – nachweislich.
HJL.Amm
Hallo Herr Lange,
kürzlich hörte ich im Bauausschuss , wie sich Bürger vom Ahrensburger Redder darüber beschwerten, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Siedlung wieder zurückgenommen wurden, obwohl alle Beteiligten sich einig waren, dass das die Verkehrssicherheit besonders für die Kinder verringere! Das musste aber aus formaljuristischen Gründen gemacht werden! Auch die Frage der Anwohner:” muss denn erst etwas passieren?” nützte da nichts. Insofern finde ich es pfiffig, dass nachdem etwas passiert ist, eine Geschwindigkeitsbegrenzung selbst auf einer Bundesstraße möglich wird , anstatt zu reparieren! Das wird wahrscheinlich unter verantwortungsvollem Umgang mit Steuergeldern abgehakt!
Gruß
Jürgen Plage
Ps. auf jeden Fall haben wir jetzt genügend 30er Schilder
Guten Morgen Herr Plage,
ich bleibe dabei: Das 30-km-Begrenzungsschild in der Bahntrassen-Kurve wurde aufgestellt, um in der Not Versicherungsforderungen zu entsprechen – nicht um die Zeit bis zum Umbau der Kurve zu überbrücken.
Prinzipiell neigt (hier Ihre) städtische Verwaltung nicht dazu, eigene Planungsfehler durch bauliche Korrektur dem alles bezahlenden Bürger zeigen zu müssen. Siehe Kreisel Brauner-Hirsch, siehe Rampengasse, siehe “Dzubillas” Pflanzentröge vor Ihrem Rathaus, die offensichtlich nicht mit DIN-gerecht-frostfreien Steinen aufgemauert worden waren – bis die Tatsache zur offensichtlichen Blamage wurde, siehe, siehe
HJL.Amm