Heute lesen wir auf der Titelseite der Stormarn-Beilage als Aufmacher: “Großhansdorfer geht mit Beil auf Bekannten los”. Das klingt nicht nur brutal, das klingt auch wie ein aktuelles Ereignis, oder…?
Aktuell ist es aber nicht. Denn die schlimme Tat fand bereits im Juni dieses Jahres statt. Jetzt hat nur die Gerichtsverhandlung vor dem Landgericht in Lübeck begonnen. Und daraus macht die Redaktion einen aktuellen Aufmacher im Dezember 2013.
Ja, ja, die Praktikanten in der Redaktion der Stormarn-Beilage! Aber heute ist ja Freitag, der 13. Da müssen wir wohl auf Mordanschläge gefasst sein, auch wenn die bereits im Juni passiert sind. Immerhin 2013.
Und die besten Beiträge in der heutigen Stormarn-Beilage? Die besten Beiträge sind zwei Leserbriefe. Der eine von Wolfgang König, der klarstellt, dass Ahrensburg gar nicht 700 Jahre alt wird, sondern bereits älter ist (nachzulesen schon vor einiger Zeit auf Szene Ahrensburg). Und der andere Beitrag stammt von Werner Hearing aus Ahrensburg, der die Kompetenz von Politikern bei vielen ihrer Entscheidungen anzweifelt. Und der Leser fragt sich: Warum behandelt die Redaktion diese Themen nicht selber, und zwar ausführlich? Vielleicht, weil den Praktikanten die Kompetenz fehlt…?
Gutn Morgen her Dschubilla,
sie kritisieren die Berichterstatung der Stoamanbeilage. Wann schreiben Sie mahl über die Rächtschreibung und Interpunktion dieser Zeitung? Heute wah es wieda schlim.
Liebä Grüße Uwe John
Sehr geehrter Herr Dzubilla,
hinsichtlich der Berichterstattung der Stormarn-Beilage teile ich ihre Meinung.
Bezüglich der „besten“ Beiträge habe ich allerdings so meine Zweifel. In dem Leserbrief von Werner Haering geht es seit Jahren nur um einziges und immer das gleiche Thema: Er will es ruhiger vor seiner Haustür haben! Somit sind seiner Meinung nach, alle politischen Entscheidungen, welche bisher gegen den Bau der „Nordtangente“ gefallen sind, von unfähigen und inkompetenten Politikern beschlossen worden.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo, Herr Dzubilla,
vielen Dank für Ihre Hinweise. Hier seien noch einmal die “Zeitreisenden” aus Ihrem Blog “Informationen aus zweiter Hand” erwähnt. Informationen über die Geschichte Ahrensburgs gibt es aus den Heften des Historischen Arbeitskreises und alter Bücher, die in unserer Stadtbücherei angeboten werden. Doch kaum ein Bürger interessiert sich. Für meine Funde und meine Vermutungen interessiert sich selbst das Archäologische Landesamt nicht. Ahrensburg interessiert sich nicht für die Historie. Da wird im Forst ein uralter Damm (ca. 1000 Jahre alte Zufahrt zur Burg) abgerissen (Die zugesagte Antwort zur Täterschaft des Bürgermeister steht noch immer aus.), da wird der Hinweis auf eine weltbekannte Fundstätte, den Opferplatz der Rentierjäger am Am Aalfang (Der Bildungs- und Kulturausschuss soll zugestimmt haben.), abgebrochen und die schon vor Jahren von mir erbetene Beschilderung des Alfred-Rust-Wanderweges (rote Wegebeschilderung wie bei allen anderen Kleinwegen) blieb bis zur erneuten Forderung des Seniorenvereins aus. Wo sind die Mittel 2013 für die 17 Schilder verblieben? Wird nun der A.-Rust-Wanderweg in der städtischen Wander- und Fahrradweg-Karte nachgetragen?
Viel wichtiger als Woldenhorn ist unsere zusammenhängende, welbekannte Geschichte seit den Rentierjägern. Die ist über Maglemose-, Kupfer-, Bronze-, Eisen-, Keramikzeit und Mittelalter lückenlos nachweisbar. Viele Bürger, wie auch ich, haben auf ihren Grundstücken eisenzeitliche Rennöfen gefunden. Ein kurzer, schriftlicher Hinweis ist wie ein Strohhalm. Arnesvelde und Woldenhorn waren wohl schon ca. 850 in den Sachsenwall Karls des Großen eingebunden (300-jähriger Wendenkrieg).
Herrn Haering muss ich Recht geben. In der B 75 sind ständig erhebliche Staus vor den roten Ampeln.
Ich bin wie bei der Südumfahrung auch für die Nordtangente, wenn diese zukunftsorientiert als Teilstrecken für eine Ortsumfahrung Ost gebaut werden. Brücken an den falschen Stellen sind wie Todesurteile für diese Verkehrsberuhigung.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Da hat wohl jemand gesagt: Wir sollten auf Boulevard-Zeitung machen, denn die betuliche Abozeitung läuft nicht mehr. Die Formulierung: “…geht mit Beil auf Bekannten los” lässt aber weniger an Bildzeitung denken als vielmehr an Titanic.