Egon Bahr (SPD) hat ein Buch geschrieben. Über seine Zeit mit Willy Brandt (SPD). Und keiner ist Willy Brandt sowohl politisch als auch persönlich so nahe gekommen wie Egon Bahr. Und der kommt nun am 21. November 2013 nach Ahrensburg, um sein Buch im Marstall zu verkaufen vorzustellen.
Auf der Homepage der Stadt Ahrensburg wird veröffentlicht, dass die Kosten für die Veranstaltung “Eintritt inkl. 1 Glas Wein” betragen. Was das zu bedeuten hat, bleibt im Dunkel verborgen, weshalb ich den Fall an dieser Stelle versuche aufzuhellen.
Veranstalter ist zwar das Kulturzentrum Marstall, das wir Bürger aus der Stadtkasse unterstützen, genauso aber auch die Buchhandlung Stojan und die Weinhandlung 20wines. Die Buchhandlung will das Buch verkaufen, die Weinhandlung ihre Weine. Und deshalb ist das Eintrittsgeld vermutlich so gerechnet, dass die Besucher dabei zwangsweise 1 Glas Wein bezahlen müssen. Wahrscheinlich Rot-Wein. Und Kinder bekommen 1 Glas Rotbäckchen.
Was das zusammen in Euro bedeutet, verrät die Stadt nicht. Dafür erfahren wir aber, dass die Ahrensburger Ex-Bürgermeisterin Ursula Pepper (SPD) mit Egon Bahr über Willy Brandt spricht. Letzterer starb im Jahre 1992. Das war sechs Jahre vor dem Antritt von Pepper als Ahrensburger Bürgermeisterin. Wie gut sie den ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin und späteren Bundeskanzler gekannt hat, weiß ich nicht. Ich glaube aber zu wissen, dass nur sehr wenige Ahrensburger heute noch Ursula Pepper kennen wollen, der wir u. a. den Blaumann auf dem Rondeel zu verdanken haben.
Langer Vorrede kurzer Sinn: Die “Kosten: Eintritt inkl. 1 Glas Wein” sind natürlich ein Tippfehler. Richtig muss es lauten: “Ein Tritt inkl. 1 Glas Wein” – jedenfalls würde es in Bezug auf die SPD-Uschi schon Sinn machen.
Und wo wir gerade bei Egon Bahr und Willy Brandt (1913-1992) sind, stelle ich wieder einmal fest, wie schnell die Zeit vergeht. Denn ich erinnere mich noch heute lebhaft, wie ich (ganz links im Bilde) dort an einem Tisch gesessen habe mit den beiden Politikern in Berlin! Und der Herr ganz rechts ist Peter Boenisch (1927-2005), damaliger Chefredakteur der Bild-Zeitung und viele Jahre später dann Regierungssprecher unter Helmut Kohl. Auch hier gab es ein Glas Wein. Aber der Eintritt war frei 😉 .
Herr Dzubilla, vielen Dank für diesen wieder mal herzerfrischenden Text. Ich lache über Ihre treffsicheren und unverfrorenen Kommentare zum Ahrensburger Tagesgeschehen! 😀
Aber Sie sind nicht Frau Pepper, oder…? (Klar sind Sie es, denn sonst würden Sie ja Ihren richtigen Namen nennen! 😉 )
Pepper? Nie gehört! 😀
Sehr geehrter Herr Dzubilla,
schönen Dank für die schöne Promotion. Sie sind auf ein Glas eingeladen.
Sven Dohrendorf
Inhaber 20WINES
Lieber Herr Dohrendorf –
vielen Dank, Einladung angenommen! 😉
Alternative: Ich bezahle meinen Wein selber…
,,,und Sie buchen Ihre Werbung auf Szene Ahrensburg unter “Werbung auf einen Klick”
Was halten Sie hiervon…?
Mit grinsenden Grüßen
Harald Dzubilla
Herr Dzubilla,
ich bin Ihnen paar Mal begegnet. Ich denke sie sind ein intelligenter Mann und Journalist. Dazu, Herr Dzubilla, verkaufen sie auch Werbung. Sie machen es “per Klick”, schön entspannt vom Sessel… wir machen es so, wie es uns passt, in diesem Fall, Gott sei dank, nicht über ihre Seite. Nicht gallig und rätselhaft werden, bitte. Wenn sie etwas schreiben und immer retorische Fragen stellen, dann fragen sie doch erst die Beteiligten. Ausserdem, auf der Karte steht nicht ZWINGEND Glas Wein. Nein, es gibt sogar Wasser! Dass sie sich um Kultur, Politik und Geld der Bürger sorgen- fast rührend, nun, auch wenn ich nicht die schlauste auf den Gebieten bin- überlassen sie doch jedem eigene Entscheidung zu treffen- was er trinkt, was er sich anhört und was er sich es kosten lässt.
Natürlich werde ich sie wieder gern bedienen, wenn sie 20Wines besuchen. Nun werde ich sie mit den anderen Augen sehen. Hoffe- sie mich auch. Und bis zu dem Salvador Dali fehlt uns beiden sehr sehr viel.
Alina/20Wines
P.S. wieso machen sie nicht mal ne Lesung? Da wäre doch bestimmt ausverkauft. Ohne Glas Wein und Werbung.
Liebe Alina – ich habe mich über das lustig gemacht, was auf der Homepage der Stadt Ahrensburg zu lesen ist. Wenn ich das nicht darf, dann trinke ich in Zukunft einfach meinen Wein und halte den Mund, bzw. die Hände von der Tastatur. Okay? 😉
Liebe Grüße
Harald Dzubilla
Hallo Herr Dzubilla,
der Abend im Marstall war für mich eine kleine Lehrstunde in Bezug auf die Ostpolitik in den Jahren 1963-1973. Interessant fand ich auch die Äußerung Egons Bahrs hinsichtlich der Beziehung zwischen Willy Brandt und Helmut Kohl, die sich gegenseitig nicht das “Nest beschmutzt haben” sondern respektvoll miteinander umgegangen sind.
Summa summarum, eine gelungene Veranstaltung!
Carsten Dannat
Anbei ein Photo aufgenommen während der Diskussion mit Ursula Pepper:
title=”Das musst Du erzaehlen…”>