Heute mal wieder ein Garten-Thema, damit niemand auf die Idee kommen soll, dass Szene Ahrensburg sich mehr der Politik widmet als den schöneren Seiten des Lebens. 😉 Alsdann: Ich sah kürzlich eine Anzeige der gärtnerischen Gemeinschaftswerbung, welches „Ihre Experten für Garten & Landschaft“ sind. Und dem Bilde entnahm ich, dass Gärtner jetzt auch Elektrikerarbeiten übernehmen, denn sie hängen einen Kronleuchter im Garten auf – wenn Sie sich die Abbildung bitte mal anschauen wollen!
Beim Begucken dieser eigentümlichen Werbung fiel mir mal wieder ein altes Problem ein, das ich mit Gärtnern habe. Und zwar: Wie bekommt man für seinen Garten einen Gärtner, der nur dann und wann ein paar Aufgaben erledigen und keine Dauerpflege des Gartens übernehmen soll? Meistens haben die Gärtner dann keine Zeit, wenn man sie braucht, weil das die Zeit ist, wo jeder Gartenbesitzer sie haben möchte.
Ein freundlicher Leser, der mir erzählte, er habe gerade einen guten Gärtner in seinem Garten beschäftigt, schickte mir denselben auf meinen Wunsch hin. Ich erklärte dem Mann an Ort und Stelle, was ich von ihm haben möchte, nämlich:
Obstbäume beschneiden, und zwar vier kleine Apfelbäume, dazu einen größeren Walnussbaum und zwei große Kirschbäume. Und mit den Kirschbäumen ist Folgendes: In einem der beiden Bäume hat sich dieses widerliche Viehzeug eingenistet, das die Zweige und Fruchtstände befällt und die Blätter ebenso. Noch vor der Fruchtreife sieht der Baum aus wie ein Zombie. Und von der früher mal üppigen Kirschenernte ist seit nunmehr drei Jahren nichts mehr vorhanden.
Ich weiß, dass man das nur mit Gift beseitigen kann. Das aber wollte ich nicht, und deshalb fragte ich den Gärtner, ob es wohl möglich ist, den Baum radikal zu beschneiden, um auf den Stamm dann neue Zweige zu pfropfen, und zwar von dem Baum der daneben steht und merkwürdigerweise keinen Ungezieferbefall hat. Allein, um dieses Experiment zu verfolgen, würde ich schon Geld ausgeben, statt mir dafür Kirchen auf dem Wochenmarkt zu kaufen.
Der „Experte für Garten & Landschaft“ erklärte mir, dass er das Pfropfen nicht übernehmen könne, da er davon nichts verstünde. Aber er kenne einen Kollegen-Gärtner, der das macht. Mit diesem hat er dann gesprochen, wir haben einen Preis vereinbart, und der andere Gärtner wollte zur rechten Zeit kommen, Zweige abschneiden, ins Kühlfach legen, um sie dann rechtzeitig auf den Stamm des anderen Baumes zu pfropfen.
So war es abgesprochen. Und das Einzige, was passiert ist: Der erste Gärtner kam, hat den Walnussbaum brutal beschnitten, so dass der heute aussieht wie eine Vogelscheuche. Immerhin habe ich dafür nie eine Rechnung bekommen.
Und nun ist die Kirschenblüte vorbei, und schon wieder sitzt das Ungeziefer im selben Baum. Und ich überlege, ob ich die Äste selber absägen und dann auf den Stamm einen Kronleuchter pfropfen soll. Was meinen denn Sie als stiller Beobachter dazu…?
Hallo, Herr Dzubilla,
ärgern Sie sich nicht. Erfreuen Sie sich an Ihrem Restbraun und am Grün der Nachbarn. Gehen Sie auf den Markt, kaufen Sie ganz viele Knorpel-Kirschen, essen Sie sie frisch und wecken Sie sie für den Winter ein.
Auch Kirschwein schmeckt sehr gut – Kirschmarmelade ebenso. So können Sie auch nicht vom Baum fallen. Was meinen Sie, was ich mit meinem nichtstragenden riesigen Kirschbaum mache ? Der spendet nur Schatten auf der Gartenterrasse. Eines Tages wird er kronenlos sein.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang König
Die Obstbauern im Alten Land, so hörte ich, spritzen ihre Kirschbäume mit giftigen Chemikalien. Und freuen sich, dass Gartenbesitzer das nicht tun dürfen, so dass diese gezwungen sind, die süßen Früchte von den Obstbauern zu kaufen, statt dass sie sie selber ernten können.