Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Frau Fricke, hier ist Arbeit für Sie!
Heute muss ich mein Wort mal direkt an unsere Gleichstellungsbeauftragte richten, nämlich Frau Gabriele Fricke. Denn ich habe ein sichtbares Zeichen der Ungleichstellung von Frauen in unserer Stadt entdeckt, und zwar in der Tiefgarage (Einfahrt Rampengasse).
Wenn man dort hineinfährt und gleich nach rechts abbiegt, dann kommt man in den Garagenbereich, wo es doch tatsächlich einen sogenannten „Frauenparkplatz“ gibt. Diese Tatsache bedeutet: Der Rest der Parkplätze sind logischerweise Männerparkplätze! Und damit sind alle weiblichen Autofahrerinnen klar benachteiligt, denn wenn die es wagen sollten, sich auf einen Männerparkplatz zu stellen – na, dann ist aber High-Noon in der Ahrensburger Tiefebene! (Genauso übrigens auch, wenn sich ein Mann mal auf den Frauenparkplatz verirrt: Dann wird er angemacht von Frauen, die ihre innere Handfläche vor dem eigenen Gesicht kreisen lassen und dabei die Augen verdrehen, als wären sie dem Leibhaftigen persönlich begegnet. So hat es mir ein Mann berichtet.)
Auch Väter mit kleinen Söhnen werden in der Tiefgarage benachteiligt. Denn nur Frauen mit kleinen Töchtern dürfen dort auf bevorzugten Parkplätzen stehen – siehe Abbildung rechts! Trotzdem erlebe ich immer wieder, wie auch Frauen mit größeren – genauer: volljährigen –Töchtern auf diesen Abstellplätzen stehen. Oder ältere Damen, die ihre Babys vermutlich beim Einkauf in einem Laden vergessen haben.
Auf den Plätzen für Behinderte im CCA stehen nicht selten Autos, wo den Fahrern keine Behinderung anzusehen ist. Auch ist keine Plakette im Auto zu erkennen. Ich vermute, dass es sich bei diesen Autofahrern um Personen handelt, die akute Behinderungen im Kopf haben, sprich: Alzheimer.
Ernsthaft muss ich fragen: Warum gibt es in Einkaufszentren überhaupt „Frauenparkplätze“? Im Parkhaus Alter Lokschuppen sind solche Plätze im Erdgeschoss durchaus sinnvoll. Denn wenn Frauen in später Nacht mit dem Zug ankommen und ihr Auto ganz oben geparkt haben, dann könnte sich dort schon mal ein Unhold im Dunkeln verborgen halten.
Aber „Frauenparkplätze“ direkt vor der Tür in einem Einkaufszentrum? Warum? Damit junge Frauen auf ihren High-Heels kürzere Wege beim Shopping haben? Und ältere Herren dagegen, die nicht so gut zu Fuß sind, die können gern weitere Wege zurücklegen? Und das nennt sich dann Gleichstellung der Geschlechter?
Frau Fricke, wo parken Sie eigentlich? Vielleicht im Fahrradständer für Frauen...?
Und um das Thema zu ergänzen: Nach wie vor stehen in der Garage unter dem Rathausplatz rund 90 Parkplätze leer, weil abgesperrt. Für diese Parkplätze hat der Eigner auf Kosten der Stadt eine Zufahrt bekommen und konnte somit ein Geschäftslokal über der alten Ein- und Ausfahrt erstellen. Und: In dieser Garage, wo auch Autos parken, gibt es für Gehbehinderte im Gefahrenfall keine Fluchtmöglichkeit.
Leere Parkplätze unterm Rathausplatz. Und für die private Zufahrt auf öffentlichem Grund und Boden wurde die Straße zweckentfremdet! Foto unten: Der Flucht-Weg aus der Garage auf dem Rathausplatz der sogenannten „schönen Nachbarin“ von Hamburg, die sich doch tatsächlich um die Landesgartenschau bewerben wollte...
Sonntag, 7. April 2013