Szene Ahrensburg
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Stormarn-Beilage: ziemlich billige Reklame für Theodor Hoffmann (+1K)
In der Stormarn-Beilage, die in aller Regel mehr über die Randgemeinden von Ahrensburg berichtet als über die Schlossstadt selbst, lesen wir heute im Aufmacher, dass ein neues Parkhaus in der Innenstadt im Gespräch sei. Mit Kino auf dem Dach. In der Manfred-Samusch-Straße hinter dem Café Zeitlos. Und die Berichterstattung des Blättchens ist schon bemerkenswert.
Zum einen wird wieder der bekannte Theodor Hoffmann zitiert, der anderswo keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt, weil er noch mit seiner persönlichen Vergangenheitsbewältigung zu tun hat. Aber die Stormarn-Beilage nennt und zitiert Hoffmann immer wieder gern und häufig. Das sollte sich der Leser mal vor Augen führen!
Ahrensburg braucht keine Parkplätze...?
Zum anderen schreibt der Reporter Thies Jonas in einem Kommentar: „Kein Bedarf für ein weiteres Parkhaus“. Und er begründet diese seine Meinung damit, dass die Menschen zu bequem sind, zu Fuß einzukaufen. Und er meint: „Parkplätze sind reichlich vorhanden“ und macht in diesem Zusammenhang mehr als deutlich Reklame für die Parkhäuser des Herrn Hoffmann, die angeblich zu 50 Prozent leer stehen. (Dass viele Bürger dort bewusst nicht parken angesichts der einschlägig bekannten Vergangenheit des Eigentümers, sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt.) Und auch auf dem Rathausplatz kann man parken, stellt Thies Jonas mit Blick aus seinem Bürofenster fest. (An Markttagen hat der Reporter vermutlich frei.) Außerdem könne, meint Jonas, der Bürger zum Einkaufen mit dem Fahrrad fahren.
Aber, so der Reporter, ein Kino würde natürlich Sinn machen auf einem neuen Parkhaus: „Dann würde nämlich ein langjähriger Wunsch der Kommunalpolitiker in Erfüllung gehen. Und der verwöhnte Kunde könnte sich nach seinem Einkauf sogar noch bei einem Hollywood-Streifen entspannen.“ (Dass Hoffmann ein Kommnalpolitiker ist, war mir bis heute unbekannt.)
Die Redaktion residiert am Rathausplatz
Selten habe ich mehr Stuss in der Stormarn-Beilage gefunden als in diesem Kommentar, der möglicherweise von einem Volontär stammt, der nicht in Ahrensburg wohnt und keine Familie hat, für die er täglich einkaufen muss. Die Redaktion der Stormarn-Beilage, die mitten in der Innenstadt, nämlich am Rathausplatz residiert, hat natürlich keine Probleme, ihren Einkauf zu Fuß zu erledigen. Bei Menschen, die außerhalb wohnen und Familieneinkäufe erledigen müssen, ist das ein bisschen anders. (Ich weiß, wovon ich rede, zumal ich selber auch häufig mit dem Fahrrad einkaufe!) Und der Wochenmarkt leidet schon lange darunter, dass die Kunden ihre eingekaufte Ware zu weit schleppen müssen, so dass sie lieber zu Famila fahren und ihre Pflanzen in Baumärkten kaufen, wo sie direkt vor der Ladentür parken können, und zwar kostenlos.
Ob Ahrensburg aber ein Kino benötigt, wo Hausfrauen nach dem Einkauf einen Abstecher nach Hollywood machen können, das wird von mir bezweifelt. So kann nur jemand denken, der fern jeglicher Realität als Reporter bei der Stormarn-Beilage am Rathausplatz arbeitet und Theodor Hoffmann zu seinen beliebten Gesprächspartnern ausgekungelt ausgeguckt hat.
Leserkommentar
am 27. Juli 2011 per E-Mail:
„Guten Morgen Herr Dzubilla,
da kommt mir der Frühstückskaffee wieder hoch.
Liest Herr Jonas eigentlich sein eigenes Blättchen? Erst kürzlich waren doch wieder Leserbriefe in seiner Zeitung mit dem Inhalt, dass Bürger auf auswärtige Einkaufsmöglichkeiten ausweichen, weil es keine Parkplätze in Ahrensburg gibt. Und wenn, dann sind sie unverhältnismäßig teuer.
Und war das alte Kino nicht so gut wie pleite, weil Ahrensburger nicht ins Kino gehen, sondern lieber vor der Glotze sitzen?
Übrigens, in einer Studie wurde festgestellt, dass Ahrensburg eine fahrradfreundliche Stadt ist.
Also, Herr Jonas sollte lieber Kaffee kochen, dann wird die Stormarnbeilage besser.
Viele Grüße
Uwe John, Ahrensburg“
Mittwoch, 27. Juli 2011