Szene Ahrensburg
Szene Ahrensburg
Der Wochenmarkt schrumpft. Warum?
Der Stormarn-Beilage ist heute zu entnehmen, dass der Ahrensburger Wochenmarkt kleiner geworden ist. Was meint: Rund 15 Händler kommen heute weniger als noch vor fünf Jahren. Und der Sprecher der Marktbeschicker begründet das mit den Baumärkten, wo die Leute ihre Pflanzen heute lieber kaufen als auf dem Wochenmarkt.
Das ist durchaus korrekt. Denn beim Baumarkt bekommen die Pflanzenkäufer nicht nur einen Einkaufswagen, sondern sie können mit ihren Pflanzen auch bequem zum Auto schieben, das direkt vor dem Markt parkt. Außerdem: Das Parken ist kostenlos!
Und beim Wochenmarkt auf dem Rathausplatz? Am Samstag ist dort nichts mit Parken. Und Pflanzen sind schwer, die trägt kein Mensch freiwillig durch die Gegend zu seinem Auto.
Außerdem: Die Marktbeschicker sind träge geworden! Ein Markt lebt auch von Marktschreiern. Wir erinnern uns an den Blumenverkäufer aus Holland, der von seinem Wagen herab den Leuten die Pflanzen zu „Schnäppchenpreisen“ verkauft hat und dabei lustige Reden geschwungen hat. Das hat uns Spaß gemacht. Auch Hein, der den Obststand an der Ecke betrieben hat: Mit dem Hut auf den Kopf hat er die Leute animiert, seine Sonderangebote zu probieren und zu kaufen. Es war eine Stimmung auf dem Wochenmarkt wie auf dem Hamburger Fischmarkt, als Aale-Dieter dort seine Fische angepriesen hat und wo auch heute noch die berühmten Marktschreier zu erleben sind.
Und heute auf dem Ahrensburger Wochenmarkt: tote Hose. Die Händler sind gar keine Verkäufer, sondern stehen teilnahmslos auf dem Rathausplatz und hoffen auf Kundschaft. Und die Stände sehen auch nicht sonderlich attraktiv aus.
Wenn der Markt auf dem Rathausplatz einen kleineren Radius haben wird, dann gibt es dort wenigstens ein paar Parkplätze zum bequemeren Einladen. Aber Parkplätze gibt‘s auch vor der Tür jedes Baumarktes. Was der Ahrensburger Wochenmarkt braucht, das sind Händler mit Leidenschaft. Und kostenlose Parkplätze in der Nähe.
Montag, 18. April 2011