Wir kennen ihn alle: Robin Hood, den Rächer der Entrechteten, den Beschützer von Witwen und Waisen aus Sherwood Forest. Er war der Held der Armen, denn er nahm den Reichen ihr Geld und Gut und gab es denen, die es dringend brauchten. Und genauso will es auch der Genosse Martin Schulz machen, der Kanzler-Kandidat der SPD, der heute nach Ahrensburg gekommen war, um sich als Nachfolger von Angela Merkel (CDU) zu empfehlen.
Sankt-Martins Tag in Ahrensburg. Gleich zu Beginn erklärte Martin Schulz als Angehöriger der Partei, die Deutschland zur Zeit mitregiert, dass es unserem Land sehr gut gehe. Und dann bemängelte der Wahlkämpfer, dass die weniger betuchten Arbeitnehmer in unserem Lande ein klägliches Dasein führen, während es Firmen gibt, die gute Geschäfte machen und keine Steuern zahlen würden. Also werde er als Kanzler für Solidarität sorgen und dafür, dass es Menschen, die für ihr Geld arbeiten müssen, nicht schlechter gehen soll als den Leuten, die ihr Geld für sich arbeiten lassen.
Geblendet von den Scheinwerfern im übervoll besuchten Saal setzte der Sozialdemokrat sich ins rechte Licht und erklärte zu seiner Person das, was inzwischen allgemein bekannt ist: Der Kandidat ist ein “Mann aus dem Volke” mit allen Fehlern und Schwächen, die er schon in der Schule gezeigt hatte. Daraus basiert gleichzeitig auch seine Stärke: Er spricht verständlich. Das schätzen die Wähler. Außerdem zeigt er Humor. Und das lieben die Menschen an ihm.
Neues hat der Kandidat heute eigentlich nicht gesagt. Die Essenz seiner Rede habe ich bereits vor vor mehr als 20 Jahren auf einen Sticker drucken lassen – siehe die Abbildung rechts! Aber ein Wort von Martin Schulz will ich an dieser Stelle dokumentieren: An die Presse gerichtet (also auch an die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt) sagte er deutlich: “Die Presse hat die Pflicht, alles kritisch zu hinterfragen, was die Politiker sagen.” Und damit sprach Sankt Martin II. mir aus der Seele. Und für Szene Ahrensburg. 😉
Sehr gut auf den Punkt gebracht, lieber Herr Dzubilla.
Moin Herr Dzubilla!
Diesmal kein dummer Kommentar von mir. 😉
Ich wollte Ihnen einfach für Ihren Bericht danken und dazu gratulieren, Herrn Schulz persöhnlich gesehen zu haben. Dass hatte ich nämlich auch vor, nur war der Saal leider schon voll. Für mich war es eben dann nur ein kühler Abendspaziergang.
Machen Sie bitte weiter so!
Ihr Tom
Mir ging es wie Tom und mehreren Hundert Interessierten, die nicht mehr rein gekommen sind. Gerne hätte man auf den Livestream beim Abendblatt hinweisen können, der dann wenigstens eine passive Teilnahme möglich machte. Aktuell gibt es den Auftritt auch bei Youtube. Man suche nach “Martin Schulz in Ahrensburg”.
Informationen aus erster Hand sind heute wichtiger denn je. Danke dennoch für den Bericht.
Martin, Michael und Peter.
Der “neue Hoffnungsträger” Martin Schulz (SPD) hat gestern eine insoweit gut gelungene Trainingstunde für die kommenden Wahlkampfveranstaltungen hingelegt. Denn ein SPD-Wahlkampfprogramm gibt es ja noch nicht.
Einige seiner Gedankensplitter bringe ich in den Zusammenhang:
1)
Der Kandidat weiß, dass Bund, Länder und Gemeinden Schulden in aberwitziger Höhe angesammelt haben (zwei Billionen Euro) – zu Lasten der heutigen Kinder. Warum verschweigt auch Martin diesen Umstand ?
Stattdessen befürwortet auch er, die momentanen “Haushaltsüberschüsse” auszugeben, anstatt heute und in den behaupteten guten Zeiten Schulden zurück zu zahlen.
Wann darf ein Land “reich” genannt werden ?
2)
Herr Schulz weiß, dass auch deutsche “Exportüberschüsse” global (und auch europäisch) gesehen vorhersehbar Ungerechtigkeiten aller Art begründen – weltweit unglaublich viele Millionen Flüchtlinge aus Arbeit und Heimat vertreiben. Wohin ?
3)
Aber “Gerechtigkeit” sei ein hoher Wert. So der Kandidat.
Leider wurde Martin von seinen kommunalen Genossen nicht über die Ungerechtigkeiten im Ahrensburger Rathaus informiert – gelenkt vom SPD-Michael gut-gemacht.
4)
Dazu passt andererseits Martins gelerntes Fremdzitat:: “Für den Sieg des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts dagegen tun !”.
Schulz muss als “Guter” eingestuft werden und er forderte auch mich auf, ihm Rathausinformationen zu schicken, um dem Bösen zu begegnen: ” … schreibt es mir – ich antworte !”. Ich werde ihm schreiben.
Denn “egal, was … irgendwann landest du im Rathaus !”. Erneut hat er Recht – Martin Schulz.
Nachtrag an Peter (Peter Egan, WAB):
Sehr geehrter Herr Egan, in Ihrem Beitrag “Politiker und Parteien haben das Wort”, im Markt v. 8.2.17 (vergleiche mit dem Dzubilla-Artikel gestern) erklären Sie, Sie “leiden” unter der “Entfremdung zwischen den Bürgern und den kommunalpolitischen Akteuren”. Deshalb wollen Sie nun den Bürgern das legale System erklären: Das “… zelebriert den Wettstreit der Ideen, den öffentlichen Diskurs …”.
Sehr geehrter Herr Egan, Sie schreiben Fake-News und Beschönigungen. Es wäre für Ihren Auftrag als Stadtverordneter besser, Sie würden sich mit dem “illegalen System” im Rathaus beschäftigen, das “Sie” als Mitentscheider zu häufig schweigend abnicken und damit die von Ihnen beklagte “Entfremdung” selbst fördern.
Schulz: “egal, was … irgendwann landest du im Rathaus !”.
HJL
Mir ging es wie Cool und Tom. Aber der Saalsprecher hat ja auf den HA-Livestream hingewiesen. Und die Zeitung übrigens mehrfach auch. Guter Service.
Schöne volksnahe Phrasen, die erst einmal in der Realität ankommen und übertragen werden müssen. Hoffentlich nicht als Kanzler.