Das Anzeigenblatt trägt den Titel “Ahrensburg Magazin” und wird hauptsächlich finanziert von der Stadt Ahrensburg (Ahrensburger Stadtwerke, Badlantic). In Vergangenheit hat der Hamburger Verlag unlauter gearbeitet, sprach von einer überhöhten Auflage, von angeblichen Leserinteressen und von einer Verteilung an alle Haushalte, die der Verlag bis heute nicht nachgewiesen hat. Und die Inserenten mussten zahlen, ohne zu wissen, was sie für ihr Geld überhaupt bekommen.
Nun ist ein weiteres Heftchen erschienen. Die Anzeigen sind jetzt vorschriftsmäßig als solche gekennzeichnet: Statt “Advertorial” liest man “Anzeige”. Das hat der Verlag nicht freiwillig gemacht, das hat die Zentrale gegen den unlauteren Wettbewerb bewirkt. Und: Die ehemaligen Ahrensburger Inserenten aus vergangenen Nummern sind weitgehend verschwunden. Dafür inseriert der Ahrensburger Mäzen Horst Kienel wieder einmal mit 4 (vier) Seiten, die darüber hinaus auch noch redaktionell (!) angekündigt werden ohne das besagte Wörtchen “Anzeige”. Auch die Cottage Sauna ist mit einer ganzen Seite vertreten, die laut Preisliste rund 2.000 (zweitausend) Euro kostet! Na klar, das Badlantic hat die Kohle ja locker, weil der Bürger die Verluste zahlen muss!
Und wieder wird der Leser hinters Licht geführt: Er nimmt sich ein kostenloses “Ahrensburg Magazin”, wenn er es denn zufällig irgendwo findet, in der Hoffnung dort etwas über Ahrensburg zu lesen. Und dann sieht er dort 4 (vier) Seiten … aus Bargteheide über einen Pastor. Und zwei Seiten … über eine Band aus Bad Oldesloe. Und auf dem Titel wird zur Weihnachtszeit ein “Henker” angekündigt, nämlich ein Schauspieler aus Österreich (Hinweis: Wiener Kontor!), der einmal in Ahrensburg auftritt und dafür mit 1 1/2 Seiten redaktionell bejubelt wird.
“Die vielen positiven Seiten der Stadt” Ahrensburg, von denen die Herausgeberinnen in ihrem dramatischen Vorwort über die Kriege und Krankheiten in der Welt plaudern, habe ich in dem Annoncen-Heftchen vergeblich gesucht. Vielleicht meinen die Damen ja die Rätselseite im Blatt…? Oder kommen “die vielen positiven Seiten” noch, wenn wieder Bürgermeister-Wahl in Ahrensburg ist und Michael Sarach im Blickpunkt der Wähler steht…?
Das Ahrensburg Magazin wirbt: “Aus Ahrensburg für Ahrensburg: Im Ahrensburg Magazin berichten wir hintergründig, fundiert und vor allem ausführlich über alles, was in der Stadt passiert.”
Mal ganz abgesehen davon, dass das Magazin gar nicht aus Ahrensburg kommt: Wenn man die Aussage mit dem Heft vergleicht, kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus! 🙂 Darf man solche Unwahrheiten eigentlich verbreiten, oder ist das unlautere Werbung?
Hallo Frau Behnemann – ich halte diese Aussage für unlauter, weil sie nicht stimmt. Aber ich muss ja über dieses schräge Magazin nichts mehr sagen, da sich jeder sein eigenes Bild machen kann. Was mich hauptsächlich stört: Die Stadt Ahrensburg finanziert das Blatt – und die Politiker schauen weg.
Die Stadtwerke Ahrensburg versprechen ihren Kunden: “…eventuelle Gewinne geben wir über unsere faire Preispolitik an die Kunden zurück”. Indem die Stadtwerke jedoch ihre Gewinne an das Wiener Kontor zahlen, haben sie für die Kunden wenig zum Zurückgeben übrig.