Es ist Sommer. Die Politik macht Pause, die Kultur arbeitet auf Sparflamme und die Bürger sind in den wohlverdienten Urlaub gefahren. Nur zwei standhafte Ahrensburger sind daheim im Sommerloch zurückgeblieben: Martina Tabel, Kulturchefin der Stormarn-Beilage, und der Blaumann, Langzeit-Ärgernis auf dem Rondeel. Und so hat sich denn Martina an Martin erinnert, den Plastiker Wolke, der die Jahrmarkfigur auf das Rondeel gesetzt hat und schon bei der Enthüllung laute Pfiffe von Missfall bei den Bürgern geerntet hat und Buh-Rufe. Letztere sind bis zum heutigen Tage zu hören.
Heute versucht Martina Tabel mit einem großen Beitrag in den Kopf des “Muschelläufers” einzudringen und gibt dessen Gedanken freien Lauf, um die Daseinsberechtigung der Plastik zu begründen. Und die Gedankenleserin weist darauf hin: “70 Jahre besteht das Urheberrecht. Ich bin erst neun.”
Richtig, Frau Tabel, ist: Das Urheberrecht besteht bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Und der ist erst 43.
Das Eigentliche erzählt Martina Tabel allerdings nicht. Nämlich dass das “Geschenk” ein Geschenk der Rotarierin Ursula Pepper ist, die damals im Vorstand der Rotarier gesessen hat. Und dass Ursula Pepper das Geschenk als Bürgermeisterin angenommen hat mit der selbst erstellten Nötigung, dass die besagte Skulptur nur auf dem
Rondeel stehen darf. Und den Vertrag mit dem Künstler hat nicht etwa der Jurist der Stadt geprüft und unterzeichnet, sondern Ursula Pepper vom Vorstand der Rotarier hat den Vertrag als Bürgermeisterin geprüft und unterzeichnet.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an meine CD “Der Blaumann von Ahrensburg”, wo die ganze Geschichte dokumentiert wird. Wer das Trauerspiel noch nicht kennt und Interesse an dem Hörbuch hat, der schicke mir bitte eine E-Mail, und ich verschicke die CD. Natürlich gratis.
Und um Ihre Frage, was wir eigentlich wollen, Frau Tabel, zu beantworten: Wir wollen nicht mehr und nicht weniger, als dass der Beschluss der Stadtverordneten genauso umgesetzt wird wie der Blaumann. Notfalls mit juristischer Hilfe.
Hallo Herr Dzubilla,
Sehen Sie den so genannten Muschelläufer doch als Symbol für die Entwicklung der Stadt Ahrensburg in der Ära von Bürgermeister Sarach und seiner Vorgängerin:
– Man lebt auf ziemlich großem Fuß
– Es geht voran mit dem Tempo einer Schnecke
– Ziemlich hohl das Ganze
– Ziemlich hässlich das Ganze, aber irgendwie immer wieder zusammengeflickt
Das Plastikmonster demonstriert uns Bürgern doch täglich von Neuem, was der derzeitige Bürgermeister und seine Vorgängerin für die Entwicklung der Stadt so alles geleistet haben! Damit hat sich Frau Pepper wahrlich das passende Denkmal für sich und Ihren Nachfolgern gesetzt.!
Ich schlage vor, dass Bürgermeister Sarach sich zukünftig mindestens einmal pro Woche vor dem Blaumann ablichten lässt und das neueste Bild dann regelmäßig am Folgetag in der Stormarnbeilage erscheint – mit einem anrührenden Begleittext von Frau Tabel und bitte möglichst groß!
Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Rüdiger S.
Moin Moin,
Meine Frage: Wie kann ein Vertrag, der nicht von einem Juristen der Stadt geprüft und für richtig beurkundet wurde, rechtens sein??
Das würde ja bedeuten, dass jeder, der hier mal Bürgermeister ist, einfach seine privaten Interessen als Recht und Gesetz durchdrücken kann auch ohne die Erlaubnis des Juristen der Stadt.
Ich erinnere mich noch, als Frau Pepper damals durch Ahrensburg marschierte mit Gefolge und ihre Wahl ankurbelte. O-Ton: “Darf ich Sie auf einen Kaffee als Ihre neue Bürgermeisterin einladen?” und mir ein kleines Tütchen übergab mit löslichem Kaffee sich sich weiter auf ihren weg machte.
Mir entgleisten sämtliche Gesichtszüge,dann dehte ich mich um, ging in den Laden zurück, in dem ich damals tätig war, und warf den mir grade voller stolz überreichten Kaffee kommentarlos in den Müll.
Nachgedanke: Die würde auch zur feierlichen Eröffnung einer Telefonzelle erscheinen, nur um den Medienrummel zu genießen.
Einen schönen Sonntag noch
Tom
Hallo Tom,
ob ein Rathausvertrag im Rathaus geprüft wird oder nicht – ob er von dem extrem hoch mit Steuergeld bezahlten Stadtjustiziar T. Reich geprüft wird oder nicht – es ist ggf. aber auch wirklich so was von egal.
Ihre These kann ich justiziabel mehrfach bestätigen: Die gemeinten Bürgermeister können sich in den gemeinten Fällen ausleben wie sie wollen. Diese Vorgänge bleiben innerhalb der Struktur einer Verwaltungsbehörde (hier nur exemplarisch sei das Rathaus Ahrensburg benannt). Eine wirksame Kontrolle, z.B. durch offiziell befugte Kontrollberechtigte (Stadtverordnete) gibt es nicht. Privat Geschädigte sind zwar zu finden, aber nur nach Suchen durch die Bürger (ohne Klagerecht) – die Geschädigten müssten gegen eine “Verwaltungsbehörde” klagen – die vorhersehbar jede Art Nestbeschmutzung und mit allen Mittel verhindern will, und wenn dafür das Mittel der ordinären “arglistigen Täuschung” erforderlich ist. Usw. usw.
Herr Tom. Sie haben allerdings die richtige Kernfrage gestellt: Welche “privaten Interessen” hatten, bzw. haben die persönlich verantwortlichen Bürgermeister Frau U. Pepper und Herr M. Sarach (beide SPD) ?
HJL.Amm
Lieber Herr Dzubilla,
Wie wär`s mit einer Gedenkplakette an dem so genannten Muschel-oder Schnecken-oder sonstwas-Läufer: “In memoriam Uschi Pepper und Michael Sarach. Sie sind der Stadt Ahrensburg lieb und vor allem teuer.” (20 oder 40 Millionen Miese, tolle Leistung!)
Beste Grüße
Ferdinand
Hallo hermann Jochen Lange ,
Vielen dank für ihre schnelle und Informative antwort .
Das zeigt mir doch das es den “Bürgermeistern ” wwirklich nur um die Wahrnehmung ihrer eigenen Privaten Interessen geht . So wede ich dann bei den nächsten Wahlen meinen Stimmzettel ungültig machen ,damit sich nich doch irgentwer meine Stimme einsteckt.
Es zeigt sich ja immer wieder “Wahlversprechen ” sind doch nur “Versprecher” .
lg Tom